100
Franken gut ist, nicht für die Deutschen passt“. Vor allen
Dingen dürfen sie auf keinen Beistand von Seiten der
Franken rechnen, weil Frankreich die Ohnmacht des deut-
schen Reichs wünscht — „es gibt Leute in Frankreich,
deren kleinliche Politik es lieber sieht, wenn es „kleine
fürstliche Insekten“ und „ausgemergelte Völker“ zu Nach-
barn hat, als eine mächtige Republik!“. . . Er gibt keinen
Entwurf der „künftigen deutschen Constitution“, aber seine
„Pläne für Deutschlands Zukunft“ enthalten einige politisch
richtige Gedanken. Er hatte das richtige Gefühl, dass
ein friedliches Zusammengehen „zweier so heterogener
Mächte“ -wie Preussen und Oesterreich nicht lange dauern
könne: „Preussen und Oestreich werden wieder ihren alten
Zwist hervorsuchen und ihr werdet wieder kämpfen Brü-
der gegen Brüder“ . . .
Er sieht ein, dass die vielen kleinen Fürsten „die
Winkelsouveräne“ zwischen den beiden grossen Mächten
nicht existieren konnten, weil sie von Preussen und Oester-
reich als Gegenstände des Tausches und Verkaufs betrachtet
würden, sobald es sich um einen Friedensschluss mit Frank-
reich handelte,1) und er meint, dass nur Preussen und
Oesterreich die einzigen Staaten wären, welche die nötige
Macht hätten, Deutschland eine einheitliche Verfassung zu
geben, aber „das katholische und reaktionäre Oestreich,
Habsburgs mit Fluch und Blut beladener Stamm, kann für
Deutschland kein neues Leben bringen!“. . .2)
Es blieb nur Preussen übrig, allein auch hier hatte
unter Friedrich Wilhelm II. die Reaktion gesiegt. Einmal
nach dem Basler Frieden (April 1795) hatte Rebmann die
Hoffnung ausgesprochen, dass Preussen die reaktionäre
Politik aufgeben würde, und deshalb riet er damals den
Fürsten, sich mit Preussen gegen Oesterreich zu vereinigen,
um das Reich vor Zertrümmerung zu retten.3)
Jetzt aber verzichtet er darauf, seine Hoffnungen auf
eine der Mächte zu setzen. Er äussert nur, ohne die Mittel
1) Die Geissel. 1797. Heft VII. S. 57.
2) Ibid. Heft V. S. 24-26.
3) Neues Graues Ungeheuer. 1795. Heft I. S. 105.
Franken gut ist, nicht für die Deutschen passt“. Vor allen
Dingen dürfen sie auf keinen Beistand von Seiten der
Franken rechnen, weil Frankreich die Ohnmacht des deut-
schen Reichs wünscht — „es gibt Leute in Frankreich,
deren kleinliche Politik es lieber sieht, wenn es „kleine
fürstliche Insekten“ und „ausgemergelte Völker“ zu Nach-
barn hat, als eine mächtige Republik!“. . . Er gibt keinen
Entwurf der „künftigen deutschen Constitution“, aber seine
„Pläne für Deutschlands Zukunft“ enthalten einige politisch
richtige Gedanken. Er hatte das richtige Gefühl, dass
ein friedliches Zusammengehen „zweier so heterogener
Mächte“ -wie Preussen und Oesterreich nicht lange dauern
könne: „Preussen und Oestreich werden wieder ihren alten
Zwist hervorsuchen und ihr werdet wieder kämpfen Brü-
der gegen Brüder“ . . .
Er sieht ein, dass die vielen kleinen Fürsten „die
Winkelsouveräne“ zwischen den beiden grossen Mächten
nicht existieren konnten, weil sie von Preussen und Oester-
reich als Gegenstände des Tausches und Verkaufs betrachtet
würden, sobald es sich um einen Friedensschluss mit Frank-
reich handelte,1) und er meint, dass nur Preussen und
Oesterreich die einzigen Staaten wären, welche die nötige
Macht hätten, Deutschland eine einheitliche Verfassung zu
geben, aber „das katholische und reaktionäre Oestreich,
Habsburgs mit Fluch und Blut beladener Stamm, kann für
Deutschland kein neues Leben bringen!“. . .2)
Es blieb nur Preussen übrig, allein auch hier hatte
unter Friedrich Wilhelm II. die Reaktion gesiegt. Einmal
nach dem Basler Frieden (April 1795) hatte Rebmann die
Hoffnung ausgesprochen, dass Preussen die reaktionäre
Politik aufgeben würde, und deshalb riet er damals den
Fürsten, sich mit Preussen gegen Oesterreich zu vereinigen,
um das Reich vor Zertrümmerung zu retten.3)
Jetzt aber verzichtet er darauf, seine Hoffnungen auf
eine der Mächte zu setzen. Er äussert nur, ohne die Mittel
1) Die Geissel. 1797. Heft VII. S. 57.
2) Ibid. Heft V. S. 24-26.
3) Neues Graues Ungeheuer. 1795. Heft I. S. 105.