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Patrioten zu befriedigen, nennt Lehne „eine empörende
Uebertreibung, die in einer unparteiischen Schrift keinen
Platz finden sollte.“ Noch verschiedene andere Aeusse-
rungen Rebmanns werden von Lehne gemissbilligt.
„Uebrigens,“ fügt er zum Schluss hinzu, „enthält Reb-
manns Schrift in einem anständigen, der Würde des Gegen-
standes — der Verteidigung von schuldlos verfolgten —
angemessenen Tone, Wahrheiten, die selbst durch das Brett
der Parteiwut, das so manche Stirn verzimmert, durch-
leuchten müssen“ . . .
Er bedauert, dass Rebmann nicht Zeit genug hatte,
in die Akten der Misshandlungen tiefer einzudringen, dann
würde er „ein Meisterstück geliefert haben, für das ihm der
künftige Geschichtsschreiber gewiss dankbar sein würde“...
„Noch mehr,“ meint Lehne, „hätte Rebmann den Dank der
Patrioten verdient, wenn er die Mittel angegeben hätte,
ihren gerechten Forderungen auf eine Art zu entsprechen,
wie es der fränkischen Redlichkeit und seiner persönlichen
Gerechtigkeitsliebe gezieme“.x)
Rebmann veröffentlichte bald darauf eine Erwiderung.1 2)
Auf Lehnes Bemerkungen antwortete er in einem voll-
kommen ruhigen Tone. Er hob hervor, dass er nur einem
Teil der Patrioten überspannte Entschädigungsforderungen
vorgeworfen und die gerechten Reklamationen verteidigt
habe.
Boosts kleinliche und gehässige Schrift aber bezeichnet
Rebmann als ein Werk blinder Parteiwut, leider lässt er
sich auch zu gehässigen und kleinlichen Anschuldigungen
hinreissen.
Rebmann konnte sich eines bitteren Gefühls nicht er-
wehren, dass er, um einer für die Klubisten verfassten
1) Lehne, Sämtliche Werke. 1836 1838. Bd. III. S. 201—212.
„Aufrichtige Bemerkungen über Rebmanns Schrift: Die Deutschen
in Mainz. Beiträge zur Geschichte der Parteisucht unserer Tage.“
S. 201, 204—205.
2) Einige Worte mit dem Verfasser des Pamphlets: „Nachtrag
zu der Prozessgeschichte des B. Engelbert Herrchen etc.“ von G. F.
Rebmann. Mainz bey Pfeiffer et Co., Departements-Buchdrucker.
Patrioten zu befriedigen, nennt Lehne „eine empörende
Uebertreibung, die in einer unparteiischen Schrift keinen
Platz finden sollte.“ Noch verschiedene andere Aeusse-
rungen Rebmanns werden von Lehne gemissbilligt.
„Uebrigens,“ fügt er zum Schluss hinzu, „enthält Reb-
manns Schrift in einem anständigen, der Würde des Gegen-
standes — der Verteidigung von schuldlos verfolgten —
angemessenen Tone, Wahrheiten, die selbst durch das Brett
der Parteiwut, das so manche Stirn verzimmert, durch-
leuchten müssen“ . . .
Er bedauert, dass Rebmann nicht Zeit genug hatte,
in die Akten der Misshandlungen tiefer einzudringen, dann
würde er „ein Meisterstück geliefert haben, für das ihm der
künftige Geschichtsschreiber gewiss dankbar sein würde“...
„Noch mehr,“ meint Lehne, „hätte Rebmann den Dank der
Patrioten verdient, wenn er die Mittel angegeben hätte,
ihren gerechten Forderungen auf eine Art zu entsprechen,
wie es der fränkischen Redlichkeit und seiner persönlichen
Gerechtigkeitsliebe gezieme“.x)
Rebmann veröffentlichte bald darauf eine Erwiderung.1 2)
Auf Lehnes Bemerkungen antwortete er in einem voll-
kommen ruhigen Tone. Er hob hervor, dass er nur einem
Teil der Patrioten überspannte Entschädigungsforderungen
vorgeworfen und die gerechten Reklamationen verteidigt
habe.
Boosts kleinliche und gehässige Schrift aber bezeichnet
Rebmann als ein Werk blinder Parteiwut, leider lässt er
sich auch zu gehässigen und kleinlichen Anschuldigungen
hinreissen.
Rebmann konnte sich eines bitteren Gefühls nicht er-
wehren, dass er, um einer für die Klubisten verfassten
1) Lehne, Sämtliche Werke. 1836 1838. Bd. III. S. 201—212.
„Aufrichtige Bemerkungen über Rebmanns Schrift: Die Deutschen
in Mainz. Beiträge zur Geschichte der Parteisucht unserer Tage.“
S. 201, 204—205.
2) Einige Worte mit dem Verfasser des Pamphlets: „Nachtrag
zu der Prozessgeschichte des B. Engelbert Herrchen etc.“ von G. F.
Rebmann. Mainz bey Pfeiffer et Co., Departements-Buchdrucker.