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Schrift willen, von diesen angegriffen und mit Undank be-
lohnt worden war. Besonders schmerzlich ist für Reb-
mann, dass Boost als Sprecher einer ganzen Partei auf-
getreten war, der Partei, die sich schon in Paris feindlich
zu ihm gestellt hatte.
Die wegen Rebmanns Schrift entstandene Polemik
deutet darauf hin, dass die durch Rebmann von Anfang an
hervorgehobene Teilung der Klubisten in zwei Parteien,
eine extreme radikale und eine gemässigte Partei, auch
noch in Mainz vorhanden war.
Rebmann bemühte sich aufrichtig, die Versöhnung
dieser beiden Parteien herbeizuführen, und ermahnt die
Vertreter der beiden Lager, mehr Toleranz und Objektivi-
tät zu zeigen, indem er um Beherzigung der „grossen
Wahrheit“, „dass wahre Mässigung das charakteristische
Kennzeichen der echten Patrioten sei, dass diese nie mit
Personen, sondern mit Sachen zu tun hätten“, bittet. Er
selbst erklärt sich bereit, ungeachtet der gegen ihn ge-
schleuderten Verleumdungen, seinen Gegnern die Hand zum
Frieden zu reichen.1)
Mit diesen Worten der Versöhnung brach Rebmann
die Polemik ab.
Bei der Besprechung der Schrift „Die Deutschen in
Mainz“ habe ich versucht, Rebmanns Ausführungen durch
das mir aus den Klubisten-Akten bekannte Tatsachen-
material zu unterstützen, was auch in einigen Fällen mög-
lich war.
Deshalb glaube ich, die Meinung aufstellen zu dürfen,
dass Rebmann ein wahres Bild der Zustände in Mainz ge-
geben hat, wenngleich er manchmal zu starken Farben
griff. Letzteres erklärt sich aus der Stimmung jener
stürmischen Zeit und durch Rebmanns persönlichen Cha-
rakter. „Sein für das Wahre und Gute leicht auf loderndes
Gefühl war, wie durch die „terroristischen Ausschreitungen
der Mainzer Bürger und die verbrecherische Handlungs-
weise der kurfürstlichen Regierung“, so auch „durch die
1) Ibid. S. 31, 45, 37, 48.
Schrift willen, von diesen angegriffen und mit Undank be-
lohnt worden war. Besonders schmerzlich ist für Reb-
mann, dass Boost als Sprecher einer ganzen Partei auf-
getreten war, der Partei, die sich schon in Paris feindlich
zu ihm gestellt hatte.
Die wegen Rebmanns Schrift entstandene Polemik
deutet darauf hin, dass die durch Rebmann von Anfang an
hervorgehobene Teilung der Klubisten in zwei Parteien,
eine extreme radikale und eine gemässigte Partei, auch
noch in Mainz vorhanden war.
Rebmann bemühte sich aufrichtig, die Versöhnung
dieser beiden Parteien herbeizuführen, und ermahnt die
Vertreter der beiden Lager, mehr Toleranz und Objektivi-
tät zu zeigen, indem er um Beherzigung der „grossen
Wahrheit“, „dass wahre Mässigung das charakteristische
Kennzeichen der echten Patrioten sei, dass diese nie mit
Personen, sondern mit Sachen zu tun hätten“, bittet. Er
selbst erklärt sich bereit, ungeachtet der gegen ihn ge-
schleuderten Verleumdungen, seinen Gegnern die Hand zum
Frieden zu reichen.1)
Mit diesen Worten der Versöhnung brach Rebmann
die Polemik ab.
Bei der Besprechung der Schrift „Die Deutschen in
Mainz“ habe ich versucht, Rebmanns Ausführungen durch
das mir aus den Klubisten-Akten bekannte Tatsachen-
material zu unterstützen, was auch in einigen Fällen mög-
lich war.
Deshalb glaube ich, die Meinung aufstellen zu dürfen,
dass Rebmann ein wahres Bild der Zustände in Mainz ge-
geben hat, wenngleich er manchmal zu starken Farben
griff. Letzteres erklärt sich aus der Stimmung jener
stürmischen Zeit und durch Rebmanns persönlichen Cha-
rakter. „Sein für das Wahre und Gute leicht auf loderndes
Gefühl war, wie durch die „terroristischen Ausschreitungen
der Mainzer Bürger und die verbrecherische Handlungs-
weise der kurfürstlichen Regierung“, so auch „durch die
1) Ibid. S. 31, 45, 37, 48.