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V. Die Gemälde Schonjrauers.
Sämmtliche Fachmänner sind darüber einig und
stützen ihre Urtheile, da ein anderes authentisches
Bild des Meisters, aus dessen Vergleich sie zu
dieser Ansicht g-elangen konnten, nicht existirt, auf
die Stelle Wimphelings, welche sagt, dass sich Bilder
von Schongauers Hand in der Martinskirche be-
fanden.
Aber Wimpheling bezeichnet diese Bilder nicht
näher, und wir brauchen nicht besonders hervorzuheben,
wie dehnbar seine Worte sind, denn es mögen sich
viele Bilder in dieser Kirche befunden haben, und nur
wenige derselben sind auf uns gekommen. Es ist aller-
dings möglich, dass eines dieser wenigen in der That
ein Bild Schongauers ist, aber der Beweis dafür muss
auf anderem Wege erbracht werden.
Wir kennen von Schongauers Hand nur eine
Anzahl von ungefähr hundert Kupferstichen, welche auf
Grund des Monogrammes, mit welchem sie bezeichnet
sind, als Arbeiten seiner Hand angesehen werden. Ein
Beweis, dass sie in der That von ihm herrühren, lässt
sich ebenfalls nicht erbringen, aber ganz gewiss ist die
Annahme berechtigt, dass sich Anknüpfungspunkte in
der Auffassung und Bildung der Gestalten, zwischen
dieser Madonna im Rosenhaag und den Schon-
gauer'schen Kupferstichen finden müssen, wenn beide
von ein und demselben Künstler herrühren sollen, denn
die Schongauer'schen Stiche sind ebenso wie Bilder
oder Kunstwerke anderer Art, der unmittelbare Aus-
druck des Talentes und der Erfindungsgabe desjenigen
Künstlers, von dem sie herrühren.
V. Die Gemälde Schonjrauers.
Sämmtliche Fachmänner sind darüber einig und
stützen ihre Urtheile, da ein anderes authentisches
Bild des Meisters, aus dessen Vergleich sie zu
dieser Ansicht g-elangen konnten, nicht existirt, auf
die Stelle Wimphelings, welche sagt, dass sich Bilder
von Schongauers Hand in der Martinskirche be-
fanden.
Aber Wimpheling bezeichnet diese Bilder nicht
näher, und wir brauchen nicht besonders hervorzuheben,
wie dehnbar seine Worte sind, denn es mögen sich
viele Bilder in dieser Kirche befunden haben, und nur
wenige derselben sind auf uns gekommen. Es ist aller-
dings möglich, dass eines dieser wenigen in der That
ein Bild Schongauers ist, aber der Beweis dafür muss
auf anderem Wege erbracht werden.
Wir kennen von Schongauers Hand nur eine
Anzahl von ungefähr hundert Kupferstichen, welche auf
Grund des Monogrammes, mit welchem sie bezeichnet
sind, als Arbeiten seiner Hand angesehen werden. Ein
Beweis, dass sie in der That von ihm herrühren, lässt
sich ebenfalls nicht erbringen, aber ganz gewiss ist die
Annahme berechtigt, dass sich Anknüpfungspunkte in
der Auffassung und Bildung der Gestalten, zwischen
dieser Madonna im Rosenhaag und den Schon-
gauer'schen Kupferstichen finden müssen, wenn beide
von ein und demselben Künstler herrühren sollen, denn
die Schongauer'schen Stiche sind ebenso wie Bilder
oder Kunstwerke anderer Art, der unmittelbare Aus-
druck des Talentes und der Erfindungsgabe desjenigen
Künstlers, von dem sie herrühren.