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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0567
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Francken.

553

Radierung: Der verlorene Sohn. Wirtshausinterieur
mit zehn Figuren im Vordergründe. Bez. Io. FFranck
fe. F. v. W. (Frans v. Wyngaerde) exc. I. Reiner
Ätzdruck, die Platte weiß. H. 146—179. II. Die Platte
verkleinert. H. 134—174. v. d. Kellen (le peintre
graveur. p. 177), der das Blatt reproduziert, liest den
Namen Jo. H. Franck, während er Jo. F. Franck zu
lesen ist, und das erste F. nur dadurch, daß es an das
zweite angelehnt ist, den Eindruck des H. macht, wie dies
in den Bezeichnungen des Frans Francken II. häufig ist.

v. d. Branden. 615; — Kat. Antwerpen. 1874.
p. 167; — Riegel. II. 74.

Francken. Frans Francken III.,
Maler, der älteste Sohn des Frans
Francken IL, genannt der Kubens sehe
Francken, geb. 1607, begraben 4. Sept.
1667 zu Antwerpen. Erst 1639 wurde er
Meister in Antwerpen. Am 5. Dez. 1639
heiratete er gegen den Willen seiner El-
tern Sara Cock, eine kränkliche, minder-
jährige Waise, die Tochter des Farben-
händlers Jeremias Cock, welche ein müt-
terliches Erbe von 3750 Gulden zu er-
warten hatte. Am 18. Sept. 1655 ward
er Dekan. Später widmete sich Fr. dem
Leinenhandel und nannte sich Kaufmann
und Kunstschilder. Seine Witwe heiratete
noch einmal und starb 20. Nov. 1679.
Er malte anfänglich in der Art seines
Vaters, später imitierte er P. P. Rubens.
Sichere Bilder seiner Hand sind nur wenige
nachzuweisen; meist malte er die Staffagen
in Bilder anderer Meister, wie des jungen
Pieter Neeffs.

Gemälde: Antwerpen. Theod. v. Lerius, 1885.
Die Tochter der Herodias empfängt das Haupt Jo-
hannes des Täufers. Bez. F. Franck f. 1664; — Koll.
Verschuylen. Die Geißelung Christi.

Augsburg. Johannes predigt in der Wüste. Bez.
D. I. F. Francken E.; — Moses schlägt Wasser aus
dem Felsen. Bez. D. o. F. Franck. in. et f. Ao. 1654.
(Der Künstler hatte somit die Absicht, wie sein Va-
ter und Großvater, sich offenbar von einem Frans
Francken IV. zu unterscheiden, der damals, 1654, be-
reits tätig gewesen sein muß.)

Hamburg. Koll. Weber. Die Kreuzigung. Deut-
licher Einfluß des Rubens.

Schwerin. Die Staffage in einem
Kirchenbilde von Pieter Neeffs II. Bez. Vc .
und datiert 1652. ^e</7£-V

Ähnliche Bilder in Dresden, bez. l^fjfM1
D. j. E. Franck inv. et f. 1648; in , *L-
M ünchen von 1638, Haag von 1654 JjYajtcK.
und Brüssel (1900. N. 324).

v. d. Branden. 618; — L i g g e r e n. II. 109, 275.

Franken. Gabriel Franck, auch
Franken und Vrancken, Maler zu
Antwerpen, 1605 Schüler bei Geert Schoofs,
1620 Meister, f 1638. Lehrer des Abra-
ham Genoels d. Ä. Nach Immerzeel (I.
250) malte er in der Art der Francken
auf Marmor und Kupfer. Ein jüngerer
Maler dieses Namens ist 1637 Schüler bei
Gaspard van Abshoven.

Houbraken. I. p. 51; — De Bio. p. 101; ■—
Immerzeel. I. 250, 251; — Riegel. II. 131; —
Nagier. IV. 450; — Liggeren. I.; II.

Francken. Hans Francken, Maler,
Sohn des Cornelis Francken, geb. 1581

Schüler seines Oheims Ambrosius Fran-
cken. Am 12. April 1607 lebte er in Paris,
1608 kehrte er nach Antwerpen zurück,
ward 1611 Meister und heiratete 22. Jan.
1622 Elisabeth van Bussegem. Von dem
Erbe seines Oheims Ambrosius kaufte er
am 24. März 1620 ein Haus in Antwerpen.

Gemälde: Brüssel. Enthauptung Johannes des Täu-
fers. Früher einem Jan Baptist Francken zuerkannt.

Brügge. Christus unter den Schriftgelehrten; —
Das Pfingstfest; — Drei Kopien nach Rubens: Der
Besuch Mariens, die Himmelfahrt Maria und Anbetung
der Hirten.

Dresden. Sieben Apostelköpfe.

v. d. Branden. 339, 355, 622; — Liggeren.

Francken. Jeroom (Hieronymus)
Francken L, Sohn des Nicolas Francken
und der Lucia van den Broeck,
geb. 1540 zu Herenthals (n. a. A. j'f
geb. zu Douai 1544), f 1. Mai
1610. Er war Schüler seines \l TT
Vaters in Herenthals, dann des
Frans Floris in Antwerpen, ging sodann
frühzeitig nach Frankreich und war 1566
in Fontainebleau und später in Paris tätig,
wo ihn Abraham Bloemaert aufsuchte.
1568 schickte der Baumeister Cornelis
Floris seinen Sohn Cornelis II. nach Paris,
um bei Jeroom Malen zu lernen. Jeroom
wohnte in der Rue des quatre fils au
Marais und hatte eine Französin, Fran-
goise Miraille, geheiratet, welche ihm 5
Kinder gebar: 1. Jeroom, getauft 12. Okt.
1588, der als Jüngling auf Reisen ging
und spurlos verschwand; 2. Jan Baptist,
der am 6. Sept. 1614 in das Prediger-
kloster zu Antwerpen eintrat; 3. Isabella,
welche am 20. Jan. 1614 von Frans
Pourbus d. J. Mutter einer unehelichen
Tochter und 1619 bereits Witwe eines
französischen Kapitäns war; 4. Catharina,
welche 1619 mit Jehan de la Felonniere
verheiratet war und 5. Maria, getauft 29.
April 1594, 1620 verheiratet mit Philippe
le Bret, Seigneur d'Herbordiere. Jeroom
führte den Titel eines Peintre du Roy.
Van Mander rühmt ihn als einen „sehr
guten Meister", aber von seinen Werken
ist wenig mehr nachzuweisen. Eine An-
betung der Hirten, sein berühmtes Werk,
welches er 1585 im Auftrage des Parla-
mentspräsidenten für die Cordeliers in
Paris malte, ging in der Revolution 1789
zu Grunde.

Portrait: Hierosme Francque, Peintre du Roy.
Francque Pin. Morin scul. (R. Dum. II. 52.) Das
Original ist in Aix. (Michiels. L'Est. p. 528.)

Gemälde: Brüssel. (1900. N. 177.) Anbetung der
Könige. Elügelaltar vom J. 1571. ^
Von Frans Floris begonnen und von [l J /***
Hier. Erancken nach dem Tode (/ / 7
Floris vollendet. Bez. mit dem
Monogramme beider: EF. und HF.
1571. Der ältere Katalog von 1882
las noch die Jahreszahl 1571 auf
dem Bilde; damals war aber Hier.

O 7i

ZU Antwerpen, f daselbst 24. Dez. 1624; I Er. bereits in Frankreich^?)
 
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