322 RICHARD HAMANN.
Was das Bedürfnis nach dem Originellen an Fülle der Reize auf-
gibt, gewinnt es durch die Kraft, die Wucht, mit der sich jetzt das
Besondere der Seele einprägt. Der Individualismus des Andersseins
sollte die spezifische Weltanschauung des 19. Jahrhunderts sein, und
am Anfang, in der Romantik, wurden Stimmen genug dafür laut.
Vielleicht ist es ein verheißungsvolles Zeichen für das zwanzigste,
daß die Philosophie nicht mehr mit dem Zuschauerstandpunkt sich
begnügen will, daß sie Werte schaffen will — statt Menschenachtung
Heldenverehrung —, und daß die Kunst mehr als auf Stofffülle aus-
geht auf Formung und Gestaltung, und damit von selbst zu einer
Typisierung führt. Nicht mehr das Absonderliche ist die Lösung,
sondern das Außerordentliche.
Was das Bedürfnis nach dem Originellen an Fülle der Reize auf-
gibt, gewinnt es durch die Kraft, die Wucht, mit der sich jetzt das
Besondere der Seele einprägt. Der Individualismus des Andersseins
sollte die spezifische Weltanschauung des 19. Jahrhunderts sein, und
am Anfang, in der Romantik, wurden Stimmen genug dafür laut.
Vielleicht ist es ein verheißungsvolles Zeichen für das zwanzigste,
daß die Philosophie nicht mehr mit dem Zuschauerstandpunkt sich
begnügen will, daß sie Werte schaffen will — statt Menschenachtung
Heldenverehrung —, und daß die Kunst mehr als auf Stofffülle aus-
geht auf Formung und Gestaltung, und damit von selbst zu einer
Typisierung führt. Nicht mehr das Absonderliche ist die Lösung,
sondern das Außerordentliche.