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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 4.1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.3531#0637
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BESPRECHUNGEN.

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dem unkritischen Betrachter aufdrängende Zusammenhang zwischen Ästhetik und
Erotik.« Dem unkritischen Betrachter drängt sich natürlich kein Zusammenhang
zwischen Ästhetik und Erotik auf, wohl aber weiß er von einem Zusammenhang
zwischen Schönheit und Liebe. Was von seiten der Ästhetik darüber zu sagen ist,
hat meines Wissens zuletzt Wilhelm Jerusalem am verständigsten gesagt.
Für unsern Autor aber wird nun gar der Zusammenhang zwischen Ästhetik
und Erotik zum »Fundamentalproblem«. »Dieselbe Frage kondensiert: Warum er-
regt ein schönes Gesicht direkt sexuelle Begierde?« Die Kondensation ist kühn
bis zum Unsinn. Ein schönes Gesicht erregt durchaus nicht in jedem Fall sexuelle
Begierde. Beweis: Enquete, die der Verfasser veranstalten möge. Ja, das kausale
Verhältnis der problematischen Tatsache ist eher umgekehrt: die sexuelle Reizung
ist zumeist Ursache für die Auszeichnung mit dem Prädikat schön. Also schon im
ideellen Ausgangspunkt hapert es.
Was geschieht nun? Der Verfasser schlägt zwei Wege ein und veranstaltet
eine Kritik der Sexualität — erster Hauptteil: Erotik — und eine Kritik der Ästhetik
— zweiter Hauptteil: Ästhetik. »Beide Kritiken«, so findet der Autor zur größten
Befriedigung seiner Denkarbeit, »auf gesonderten Wegen gehend, führten zum
gleichen Ziel, d. h. sowohl die Phänomene der Sexualität als jene der Ästhetik
wurden auf das gleiche logische Schema gebracht, als womit ihr tiefer Zusammen-
hang und ihre gemeinsame Wurzel sich mit einem Schlage erhellte. Dieses logische
Schema, das als Fundament des Buches gilt, ist der Satz: Jegliches erotisch-ästhe-
tische Lustgefühl ist bedingt durch die Position eines Gleichartigen.« Die Belastungs-
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: mit seinen empirischen Vor-
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Um nicht noch tiefer in den
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wertung eine sexuelle Funktion
jr den stolzen Mantel des Evo-
g des alten Robert Fludd be-
 
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