Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft: Zweiter Kongreß für Ästhethik und allgemeine Kunstwissenschaft Berlin, 16.-18. Oktober 1924 — 19.1925

DOI Heft:
Die Vorgeschichte
DOI Artikel:
Jaensch, Erich R. Jaensch: Psychologie und Ästhetik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3819#0018

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BEGRÜSSUNG. 11

Neben dem Menschenrecht auf schöpferische Betätigung steht die
Geistespflicht der Erkenntnis.

Meine Damen und Herren! Unser Kongreß will gleich seinem Vor-
gänger eine Gemeinsamkeit wissenschaftlicher Interessen zum sicht-
baren Ausdruck bringen und das Ergebnis aus Forschungsarbeit dem
geistigen Leben der Gegenwart dienstbar machen. Wenn diese Tagung
es auch an äußerem Glänze nicht mit der ersten Tagung aufnehmen
kann, an innerem Werte wird sie — so hoffe ich — nicht zurück-
bleiben. Morgen beginnen wir unseren Dreitageflug über einen Ozean
von Problemen: möge er ebenso glänzend verlaufen wie der Flug
unseres ZR 3, an den zu denken wir in dieser Stunde und auch bei
dieser Gelegenheit durch innere Nötigung getrieben werden.

Im Namen des Arbeitsausschusses begrüße ich Sie, meine Damen
und Herren, und heiße Sie herzlich willkommen. Möge unseren Ver-
sammlungen Gedeihen und Erfolg beschieden sein!

Es antworteten als Vertreter des Herrn Reichsministers des Innern
Herr Staatssekretär Schulz, als Vertreter des preußischen Ministeriums
für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Herr Ministerialdirektor
Dr. Krüß und als Vertreter der Universität der Rektor Prof. D. K. Holl.

Darauf folgte ein geselliges Beisammensein.

Erster Tag.

16. Oktober 1924, vormittags.
Verhandlungsleiter: Paul Menzer.

Erich R. Jaensch:
Psychologie und Ästhetik1).

Der Weg der psychologischen Ästhetik ist unlösbar verknüpft mit
den großen geistigen Umstellungen der Gegenwart. Gleichwohl wird
dieser Bericht nicht in Gefahr kommen, den geweihten Frieden dieses
Hauses stören zu müssen durch Heraufbeschwörung des düsteren
Wirrsals dieser Tage. Wie genau sich der Makrokosmos der Zeit im
Mikrokosmus der psychologischen Ästhetik auch spiegelt, so liegt doch
in diesem unserem stillen Abseits die Krise bereits hinter uns. Wir
schreiten schon auf neuen Wegen rüstig neuen Zielen zu. Möchte es
sich in der knapp bemessenen Zeit deutlich genug machen lassen, daß
sich die mikrokosmischen Ziele unseres friedvollen Bereichs mit makro-

') Näheres und Weiteres in einer in Vorbereitung befindlichen Monographie des
Vortragenden: Ȇber das Wesen der Kunst und die Kunst des Kindes. (Neuer Ver-
such einer Grundlegung der .Ästhetik von unten').« Augsburg, Dr. Benno Filser-
Verlag. — Aus Zeitmangel mußten im Vortrag einige Teile des Referates wegbleiben.
Hier erfolgt auf Wunsch seine vollständige Wiedergabe.
 
Annotationen