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Zahn, Wilhelm
Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae: nach einigen Grundrissen und Ansichten nach den an Ort und Stelle gemachten Originalzeichnungen (Band 2) — Berlin, 1842/​1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.3963#0072
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VII. Heft.

61

65

66.

68.

iompeji 1835. Zwei kleine Gemälde, jetzt im König]. Museum zu Neapel, Grösse der Originale, im Juli 1835 ausgegraben, in einem kleinen Zimmer eines Hauses nahe der Stadtmauer, in
dem Vicolo, welches links vom Hause des Panza, zwischen der Casa di Sallustio und der Casa di Modesto nach der Stadtmauer führt. Das obere Gemälde stellt Hippolyt und Phädra vor.
Nach dem Tode der Antiope hatte sich Theseus mit der Phädra, einer Tochter des Minos und der Pasiphae vermählt. Der Hass der Venus gegen Pasiphae verfolgte auch ihre Tochter, der
sie eine Liebe gegen ihren Stiefsohn Hippolvt einflösste. Als aber Phädra dem Hippolyt Liebesanträge machte, Aviess er diese mit grossem Abscheu von sich. Phädra giebt sich voll Schaam
und Verwirrung den Tod, nachdem sie in verschmähter Liebe noch die Rache geübt, einen Brief an Theseus zu hinterlassen, in welchem sie fälschlich vorgiebt, von Hippolyt geliebt zu
werden. Theseus verbannte und verfluchte hierauf den Hippolyt; ein Unthier stieg aus dem Meere, machte seine Pferde scheu, so dass der Wagen umgeworfen und der unschuldige Jüngling
durch übereilten Vaterfluch ungerecht zu Tode geschleift wurde. Euripid. Hippolyt. Auf diesem Gemälde ist Phädra sitzend Cwie auf zwei anderen antiken Gemälden, eins aus Herculanum,
das andere aus Pompeji), sie lässt dem zur Jagd gerüsteten Hippolyt durch ihre Pflegerin, auf einer hölzernen Tafel geschrieben, ihren Liebesantrag überreichen; Cdie Pflegerin hat den Griffel
in der andern Hand, um vielleicht des Hippolyt, für die Phädra erwünschte Antwort auch schriftlich zu erwarten), den der keusche Jüngling zurückweist, nach Euripides Hippolyt im dritten
Act mit den Worten: „Hinweg die Hände, nicht berühre mein Gewand!" Der Grund des Gemäldes ist schwarz. Phädra hat eine weisse Tunica, hellrothes Obergewand, violetten Schleier
und "elbe Kopfbedeckung. Hippolyt hat rothen Mantel; die zwei Hunde neben ihm sind von gelblicher Farbe. Die Pflegerin trägt grünes Unterkleid, violettes Oberkleid und ein hellrothes
Pallium ihre Kopfbedeckung ist ebenfalls hellroth, mit grauer Einfassung. Auf anderen antiken Bildwerken sieht man dem Hippolyt einen auf spartanische Weise viereckigt zusammen-
gelegten, oder einen aufgerollten Brief, den Liebesantrag der Phädra enthaltend, überreichen; hier geschieht es durch eine mit Wachs bestrichene hölzerne Tafel.

Das untere Gemälde stellt das Opfer der Iphigenia vor. Als im Hafen von Aulis die Griechische Flotte gegen Troja unter Agamemnons Anführung, durch den Zorn der Diana, weil
Agamemnon einen ihr geweihten Hirsch erlegt hatte, von einer Windstille zurückgehalten wurde, erklärte der Seher Kalchas, dass die zürnende Göttin nur durch Opferung der Iphigenia,
der Tochter Agamemnons, versöhnt, die Fahrt vergönnen würde. Agamemnon weigert sich, 3Ienclaus aber weiss ihn umzustimmen. Ulysses und Diomedes führten die Jungfrau von ihrer
Mutter Clytemnestra, unter dem Vorwande, sie mit dem Achilles zu vermählen, in das Lager von Aulis. Achilles verheisst am Altare noch zur Rettung bereit zu stehen, falls Todesfurcht
dort die Jungfrau erfasste; furchtlos aber ging sie zum Altar, um für Griechenlands Wohl geopfert zu Averden; und als das Opfer geschehen sollte, der Priester schon das Opfermesser gefasst,
wird sie durch Diana selbst, die Avährend dieser Scene in Nebel gehüllt, einen Hirsch an ihre Stelle setzt, gerettet, und nach Tamis als Priesterin der Diana entrückt. Euripid. Iphigenia
in Aulis. Hygin F. 98. Dictis Cret. 1, 19. 20. 21. Der Grund des Gemäldes ist sclnvarz. Iphigenia hat grünes Kleid unten mit violetter Borte, braunes Haar und goldene Ohrrimre, sie
scheint einen ZAveig in der rechten Hand zu haben. Der Priester Kalchas trägt einen hellrothen kurzen Rock, der unten eine blaue Borte hat und iiiAvendig blau gefüttert ist. Der links
von der Iphigenia traurend sitzende Achilles ist in rotlies GeAvand gehüllt. Die Lanzenspitze des Achilles, so Avie das Opfermesser des Priesters haben blaue Stahlfarbe. Im Jahre 1825 wurde
im Hause des dramatischen Dichters zu Pompeji ein grösseres figurenreicheres Gemälde, das Opfer der Iphigenia vorstellend, entdeckt, Avelches in Hinsicht der Composition zu den ausge-
zeichnetesten uns bis jetzt bekannten antiken Gemälden zu zählen ist; ich habe es in meinem Werke: Neuentdeckte Wandgemälde in Pompeji, auf Taf. 24 gegeben.

62. Pompeji 1829. Pompeji 1835. ZAvei kleine Gemälde in der Originalgrösse, jetzt im Königl. Museum zu Neapel. Das untere Gemälde, die Qualen der Psyche vorstellend, ist das Gegenstück
der auf Taf. 61 abgebildeten ZAvei kleinen Gemälde, Avurde gleichzeitig mit ihnen in demselben Zimmer entdeckt und ist ebenfalls auf scliAvarzem Grunde gemalt. Psyche Avar die jüngste
von drei Königstöchtern, nachherige Gemahlin des Amor. Hier ist vielleicht Psyche als Bild der menschlichen Seele dargestellt, die durch Leiden und Unglück geläutert und so auf den
Genuss reiner Freuden vorbereitet wird. Apulejus Metamorph. I. IV. V. VI. Psyche ist sitzend, hat violette Schmetterlingsflügel, braunes Haar, ihre Beine sind mit gelbem GeAvande und
violettem ObergeAvande bedeckt; ein Amor bindet ihr die Hände auf den Rücken: ein ZAveiter Amor hält ihr eine brennende Fackel an die Brust, Avährend er eine ZAveite brennende Fackel
auf die Erde stützt; ein dritter, oben über der Psyche scliAvebender Amor beoïesst sie mit AVasser aus einer Amphora. Rechts steht an einer Säule eine Aveibliche Figur mit violettem Kleide
einen Rocken oder Fächer in der Hand, vielleicht die Vergelterin Nemesis, und links eine Aveibliche Figur in blauem Kleide, die ihr dünnes grünes Gewand über dem Busen lüftet, also
vielleicht die Trösterin Hoffnung vorstellend. Alle drei Bilder sind mit hellblauen, aus mehreren Linien bestehenden geschmackvollen Rändern eingefasst. Schon bei der Ausgrabung Avaren
diese Gemälde sehr scliAver zu erkennen, so dass ich nur mit der grössten Mühe die Zeichnungen davon zu Stande bringen konnte.

Das obere Bild wurde in der Casa di Meleagro, in der Strada di 3Iercurio in einem Zimmer rechts vom Atrium, auf dem 3Iittelfelde einer grünen Wand entdeckt und stellt eine sitzende
Dame vor, der ein Amor ein Schmuckkästchen zeigt und ihr vielleicht als Geschenk darbringt. Die Dame auf einem goldnen Throne mit violettem GeAvande und braungelbem Kissen sitzend,
hat sich in ein Aveisses Pallium gehüllt, unter dem eine Adolettrothe Tunica zum Vorschein kommt; ihr Haar ist braun, ihre Schuhe sind gelblich. Das Haar des Amor hellbraun, seine Flügel
dunkelgrün, sein Gewand ausAvendig lackroth, imvendig grün. Der Grund des Gemäldes ist grau, unten auf dem Boden grünlich. Das Bild ist von einem 1 Zoll breiten braunrothen
Rande eingefasst.

63. Grundriss der in Herculanum von 1828 bis 1838 ausgegrabenen Häuser, die sich an der 3Ieerseite unweit des Theaters befinden. Im Jahre 1711 Avurden die ersten Ausgrabungen in Her-
culanum vom Prinzen Elbeuf unternommen, Avobei auch ein runder Tempel mit vielen Säulen von farbigem Alabaster und Giallo antico, so Avie auch viele Marmorstatuen entdeckt Avorden.
Diese Ausgrabungen, obgleich sehr glücklich, Avurden unterbrochen und erst mit dem 12. November 1738 unter König Carl III. regelmässig fortgesetzt, avo dann das Theater, das Forum und
viele öffentliche und Privatgebäude, (wie auch das Landhaus mit den Papyrusrollen 1752—1754) unterirdisch ausgegraben, die Hauptgegenstände herausgenommen und in das damalige
Museum zu Portici gebracht. Nachdem viele Jahre die Ausgrabungen in Herculanum ganz geruht hatten, Avährend die Ausgrabungen in Pompeji seit ihrem Beginn, 1748, immer fortgesetzt
worden sind, wurden am 2. Januar 1828 unter König Franz I. die Ausgrabungen in Herculanum Avieder begonnen und zAvar dergestalt, dass die, durch gänzliche Wegräumung der gegen
50Fuss hohen vulkanischen Masse, in einem Zeiträume von zehn Jahren aus<re"rabenen Häuser ganz offen liegen, Avie es bei den in Pompeji entdeckten Häusern der Fall ist. Obgleich
es sehr envünscht gCAvesen Aväre, in Herculanum nur an solchen Stellen auszugraben, avo nicht schon unter Carl 111. unterirdisch ausgegraben Avorden, so sind doch die Resultate dieser
neuen Ausgrabungen, wenn sie auch eigentlich nur die Hintertheile der Wohnungen nach einer nicht fahrbaren Strasse darbieten, in architechnischer Hinsicht von grosser Wichtigkeit, um
so mehr, da alles HolzAverk sich verkohlt erhalten hat, und man dadurch die Holzconstructionen, die Balken des Fussbodens des oberen StockAverkes, so Avie den Dachstuhl des oberen
StockAverkes deutlich erkennen konnte. Man erkennt hier in dem grösseren Hause, ausser vielen anderen Räumen, noch deutlich den von Säulenhallen CPeristylium) umgebenen Garten
(Tiridarium) mit den Spuren seiner angepflanzten Spaziergänge ( Xistus) Avelcher nach Vitruv, Cicero, Plinius und anderen Schriftstellern ein Hauptbedürfniss der damaligen BeAvohner Avar.
An diesem Garten befindet sich auch ein Triclinium, und da es ganz von der Sonne erwärmt Avurde, indem der grosse Eingang nach Süden ist, so mochte es wohl, dem Vitruv VI. VII. zufolge,
das Triclinium für das Frühjahr und den Herbst sein. Die Öffnung dieses Tricliniums Avar mit Vorhängen versehen, die man nach Bedürfniss öffnen und schliessen konnte: an dem mittleren
Peristylium dieses Hauses sind noch, am Architrave über den Säulen, die eisernen Standen und Ringe für solche Vorhänge erhalten, die bei den alten Römern oft aus goldgestickten purpurnen
Stoffen bestanden. Mehr im Innern dieses Hauses sieht man das Tablinum Atrium u. s. W. Das Souterrain, Avelches unter a. b. zu denken ist, hat sehr starke Mauern, die Avohl zugleich
als Grenze der Stadt dienten, indem früher das Meer bis in die Nähe der Stadt <*'m«, und bei der Verschüttung im Jahre 79 und durch die späteren Lavaströme um i Stunde Aveit zurück-
getrieben ist. Neben diesem Souterrain hat man einen kleinen Theil des ursprünglichen Bodens ausgegraben.

64. Ansicht der in Herculanuin von 1828 bis 1838 ausgegrabenen Häuser, (Casa die Perseo e 3Iedusa. Casa d'Argo e d'Io.j Diese Ansicht ist auf der im Grundrisse angedeuteten Linie A. B.
(renommen. Nach den Avährend der Ausgrabung noch vorhandenen oberen StockAverken, mit ihrem Daclmerk, Avelche eine Zeit lang nach der Ausgrabung durch Stützen erhalten Avurden,
Avar es mir möglich, die Häuser auf dieser Zeichnung zu restauriren. Jetzt stehen nur noch die unteren StockAverke (nebst einigen Fragmenten der oberen), bei denen aber an vielen Stellen
die Balkenlagen der Fussböden der oberen StockAverke, so Avie die Dachstühle der unteren mit ihren Dachsteinen noch jetzt zu sehen sind. Die genannten Holzconstructionen haben sich in
Herculanum sämmtlich verkohlt erhalten, Avährend die in Pompeji vermodert sind. Die hölzernen Thüren und anderes HolzAverk hatten sich in Herculanum ebenfalls als Kohle erhalten,
Avodurch denn die Form allenthalben noch sehr deutlich zu erkennen Avar. Alle 3Iauern und Säulen sind aus unregelmässigen Steinen, theils Backsteinen und vulcanischen Steinen, auch
stückAveise aus Opus reticulatum zusammengesetzt, mit Stuck überzogen und theihveise bemalt, Avie hier auf der Abbildung getreu angegeben ist.

Durchschnitt der Casa dArgo e d'Io in Herculanum, ausgegraben 1828 — 1838. Dieser Durchschnitt ist auf der im Grundriss angedeuteten Linie C. D. genommen. Das obere StockAverk
habe ich hier nach den Avährend der Ausgrabung noch vorgefundenen Resten zusammengesetzt. Vom oberen StockAverke sind jetzt noch einige Wände mit ihren Malereien stückAveise
erhalten. Die Malereien des unteren StockAverkes sind meistens der Art, dass sie sich noch gut erkennen lassen, desgleichen sind auch die Farben an den Capitälen des grossen Peristyliums,
die auf Taf. 69 in grösserem Maassstabe erscheinen, sehr deutlich zu sehen. An mehreren Architraven der Säulenhallen bemerkt man noch jetzt eiserne Stangen mit eisernen Nägeln befestigt,
an denen Vorhänge angebracht Avaren, um sich vor rauhem Wetter und vor der Sonne zu schützen. Mehrere Fussböden des oberen StockAverkes bestanden, Avie bei dem unteren StockAverke
aus Mosaik, in vielen Räumen aber auch aus den von zerschlagenen Backsteinen mit Mörtel zusammengesetzten Estrich.

Wand des unteren und oberen StockAverks aus der Casa d'Argo e d'Io in Herculanum, ausgegraben 1830. Am grossen Peristylium mit dem Viridarium, der Strasse entgegengesetzt,
nach dem Innern des Hauses zu, befindet sich diese noch erhaltene Mauer mit den .Malereien beider StockAverke, zugleich mit den verkohlten Balkenlagen der 3Iosaik-Fussböden des oberen
StockAverks und ist vielleicht die erste der Art aus den antiken Städten, Avelche sich erhalten hat, und abgebildet erscheint. Die Wand des oberen StockAverks ist einfach mit zinnoberrothen
Linien undThieren auf Aveissem Grunde gemalt. Bei der Wand des unteren StockAverks ist der Haupttheil bis zu ZAvei Drittel der Höhe auf scliAvarzem Grund, und der obere Theil des-
selben auf Aveissem Grund gemalt; die Candelaber und viele andere Verzierungen sind meistens gelb, einige auch roth, unten die Pflanzen grün. Auf der vorhergehenden Taf. 65 sind diese
Wände im Durchschnitt an den schmalen Mauern, rechts und links vom Peristylium, in Farben abgebildet, so Avie in meinem Werke, ..Ornamente aller klassischen Kunstepochen" auf Taf. 43
das palmettenartige Ornament in grösserem 3Iaassstabe in Farben gegeben Avorden.

67. Aus der Casa de' Bronzi zu Pompeji, ausgegraben am 4. December 1833. Sclnvebende Gruppe, Amor und Psyche, in der Grösse und den Farben des Originals, Gegenstück der Gruppe
auf Taf. 57, befindet sich auf der reichen Wand, welche ich auf Taf. 53 im Umriss gegeben habe.

Aus der Casa di Castore et Polluce zu Pompeji, ausgegraben 1828. Fortuna als Weltbeherrscherin in blauem Mantel mit goldnen Sternen und blaugrüner Tunica, hat eine thurmartige
goldene Krone, mit grünen Edelsteinen besetzt, auf dem Haupte, stützt ihren linken Arm, in der Hand das goldene Scepter haltend, auf ein Steuerruder, Avährend sie in der rechten Hand
einen ZAveig, vielleicht von Oliven hält. Neben ihr steht auf einem Piédestal ein Genius, vielleicht der Sosipolis, mit dunkelrothem GeAvande, seine Rechte auch auf das Steuerruder stützend
und in der Linken einen Spiegel oder Schild haltend. Dieses Gemälde, hier in der Originalgrösse erscheinend, ist auf gelbem Grund gemalt, Avurde an einer Wand des mittleren Peristyliums
entdeckt, befindet sich jetzt im" Königl. Museum zu Neapel.

69. Bemalte Capitale aus der Casa d'Argo e d'Io in Herculanum, ausgegraben 1830. Die Säulen mit diesen Capitälen befinden sich am grossen Peristylium mit dem Viridarium Castus}; sie
sind von Mauersteinen zusammengesetzt, mit Stuck überzogen und bemalt. Es ist interessant zu beobachten, Avie mehrere dieser Capitale, Avelche im Jahre 63 n. Chr. durch das grosse
Erdbeben zerstört, später nach der Restauration in einen anderen Styl venvandelt Avorden sind, Avelches ich in Pompeji auch häufig beobachtet habe. Sehr viele Gebäude in Herculanum
und Pompeji, so Avie in den anderen Städen Campaniens in der Nähe des Vesuvs Avaren durch das Erdbeben zerstört Avorden. Eine im vorigen Jahrhundert in Herculanum aufgefundene
Inschrift sagt, dass von Vespasian der durch das Erdbeben zerstörte Tempel der Mutter der Götter Avieder hergestellt Avorden.

70. Aus der Casa del Labirinto zu Pompeji, ausgegraben 1835. Im März Avurden diese für die Architectur interessanten perspectivischen Malereien entdeckt, auf den Wänden des eleganten
Raumes (Exedra) hinten am grossen Peristylium, neben dem Zimmer, dessen Fussböden mit dem Mosaik-Gemälde, Theseus den Minotaurus im Labyrinth von Creta umbringend, geschmückt
Avar, Avelches ich auf Taf. 50 gegeben habe. Das obere Gemälde stellt das Innere eines Hauses vor, avo man durch eine Säulenhalle in einen Hof mit den daran grenzenden Baulichkeiten
mit ihren Thüren und Fenstern des ersten und zAveiten StockAverkes, auch einen hervorstehenden Balcon erblickt; auch sieht man unten ZAvei Brunnen, um das Wasser aus den Cisternen
zu ziehen, deren noch viele in Pompeji von Marmor und Travertinstein erhalten sind. Das andere Gemälde stellt die Ansicht des Innern eines Theaters, oder die Aorhalle eines Tempels,
vor, avo man vorn in der Mitte einen Altar sieht, auf beiden Seiten Säulenhallen, die bis über die Mitte mit ZAvischenAvänden verschlossen sind. In der Mitte über dem Vorhange, Avelcher
nur ungefähr ein Drittheil in die Höhe gezogen, sieht man auf dem Theater Coder im Tempelhofe) einen sehr reichen runden Tempel mit korinthischen Säulen, der zAAischen den Säulen mit
hängenden Schilden geschmückt ist; in der Mitte des Tempels hängt eine Krone mit einem Adler darüber.

II.


 
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