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Zeitschrift des Badischen Kunstgewerbevereins zu Karlsruhe — 6.1895

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Doepler, Emil: Schrift und Zeichnung im Buchgewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.3803#0035

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SCHRIFT UND ZEICHNUNG IM BUCHGEWERBE.

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Walter Crane, Day und anderen beweisen, was durch
Übereinstimmung von Schrift und Zeichnung erreicht
werden kann. Es sind keine Nachahmungen alter
Drucke, sie sind ganz und gar aus einem Gefühl,
aus einer Hand entstanden. Wirkt es doch, als
seien selbst die Typen von William Morris für
seine Umrahmungen geschaffen, die Einteilung des
Raumes verrät die künstlerische Reife des Meisters,

auf den Beschauer wirken. Die Stellung des Schrift-
satzes im Raum verdient dabei die größte Beach-
tung. Je nach der Menge der auf einem Blatt
unterzubringenden Zeilen wird sich auch die zu be-
druckende Fläche richten, ihre Lage zu dem Rand
muss die Wirkung geben. Der Papierrand darf
außen und oben gleich breit sein, unten empfiehlt
sich eine größere Breite, am Falz tritt die Schrift

A BOOK OF PICTURED
CAROLS. Designed under the
dire&ion of Arthur J. Gaskin

LONDON. GEORGE ALLEN. 156. CHARING CROSS
ROAD . AND AT ORPINGTON. K.ENT MDCCCXCIIl

der mit denkbar einfachsten Mitteln die vornehmste
Wirkung zu erzielen weiß. Das Papier, selbst die
Druckerschwärze bieten hier Ungewohntes in Voll-
kommenheit. Es liegt nicht nur in der Anwendung
neuer Schriften und Zeichnungen, der anregendste
Teil dieses Ganzen ist wiederum in dem Verhältnis
der nebeneinander gebrauchten Mittel. Wie Walter
Crane auf jeder Seite einen anderen Eindruck dem
Auge bietet, so kann auch der Typendruck allein
durch die Formvollendung der Einteilung anregend

näher. Über die feststehende Grenze der Schrift
tritt noch die Paginirung hinzu, sie wird meist oben
in der Mitte angebracht, jetzt auch seitlich unten,
so dass der Blick beim Umblättern neben der Hand
darauf fallen muss. Überschriften und seitlich her-
ausgerückte Abschnittbezeichnungen verleihen der
Monotonie der Seite wohlthuende Unterbrechung.
Diese Punkte sind es vornehmlich, die neben An-
wendung vorzüglicher Typen in den neueren eng-
lischen Drucken eine große Anregung geben, es,
 
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