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Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst — 1.1856

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Waagen, Gustav Friedrich: Ueber byzantinische Miniaturen
DOI Artikel:
Quast, Ferdinand von: Die Statue Kaiser Otto's des Grossen zu Magdeburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.3677#0116
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108 UEBER BYZANTINISCHE MINIATUREN.

by&yog., doch ist die Gestalt der Nacht ganz unterdrückt, und an die Stelle der aus dem
Kreissegment hervorragenden, segnenden Hand Gottvaters, in einem goldenen Rand dessen
Brustbild in dem Mosaikentypus Christi getreten. Endlich ist die Ausführung im Vergleich
zu jenen, besonders zu dem Bilde im Psalter zu Paris, von sehr barbarischem Ansehen. Auf
Bl. 202 a. und den folgenden ist in besonderer Ausführlichkeit die Geschichte der drei Män-
ner im feurigen Ofen behandelt, welche hier, wie schon in den Katakomben, jugendlich darge-
stellt sind und auch in der Beischrift, natdss, genannt werden. Sie werden in dem Ofen von
einem Engel beschirmt. Sie erheben die Arme betend zum Himmel, einem grossen, blauen
Halbkreise, worin in Weiss und in Both rohe Profile, mit den Beischriften, aelrjvrj und fjliog.
Ihre Köpfe sind von gutem Ausdruck. Bl. 206 b. enthält endlich eine besonders stattliche,
echt byzantinische, Darstellung der stehenden Maria mit dem Kinde.

Gr. F. Waagen.

Die Statue Kaiser Otto's des Grossen

zu Magdeburg.

Auf dem Alten Markte zu Magdeburg, hart vor dem Bathhause, und gegen dasselbe
hingerichtet, befindet sich ein Denkmal, das in Deutschland ganz einzig in seiner Art ist,
und daher die Aufmerksamkeit der Kunst- und Alterthumsfreunde in hohem Maasse in An-
spruch nimmt; um so mehr, als es sich gerade gegenwärtig um eine Bestauraüon desselben
handelt, welche die ursprüngliche Anordnung möglichst wiederherzustellen beabsichtigt.

In Folge des sehr anzuerkennenden Vorsatzes der Stadtverwaltung, diese Herstellung
in würdigster Weise zu vollführen, hat sich der Herr Stadtbaumeister Grubitz einer sehr
genauen Untersuchung des Monuments unterzogen. Das Besultat, nebst den dazu ge-
hörigen Aufnahmen, liegt uns vor. Auf Grund derselben im Vereine mit den von uns selbst-
ständig vorgenommenen genauen Untersuchungen, sind wir im Stande, Folgendes hierüber
mitzutbeilen, indem wir gleichzeitig auf die Zeichnungen auf Bl. VII, VIII u. IX verweisen.

Nach Beseitigung eines erst 1817 in sehr rohen Formen errichteten 5 '/a Fuss hoben
und an jeder Seite 8 Fuss breiten viereckigen Sockels, aus welchem in unorganischer Weise
die eigentliche Basis des Monuments emporstieg, zeigte es sich, dass letztere sich ursprüng-
lich über einer niederen, etwa ih Fuss hohen weit vorgeschobenen Plinthe erhob, welche
1 Fuss unterhalb des jetzigen Pflasters liegt. *) Sie hat eine achteckige Grundform, doch
so, dass die Hauptseiten etwas grösser als wie die übrigen sind. Die Lokalität ist noch nicht
genugsam untersucht worden, um zu entscheiden, ob etwa noch eine oder mehrere Stufen

*) Bl. VII zeigt den Aufriss des Monuments in seiner älteren Gestalt, Bl. VIII. Fig. 9. den dazu gehörigen Grund-
riss; die vollen Striche zeigen die Vorsprünge des unteren Theils an, die punktirten die des oberen.
 
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