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Zeitschrift für christliche Kunst — 3.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.3822#0226

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399

1890.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 12.

400

Bücherschau.

Daute in der deutschen Kunst. 20 Handzeich-
nungen deutscher Künstler zu Dante's „Göttlicher
Komödie" nebst 4 Dante-Porträts. Mit erläuterndem
Text herausgegeben von Baron G. L o c e 11 a. Dresden
1890, L. Ehlermann (6.Lief, a 5 Mk.).
Ein längst vorhandener, aber nur Wenigen bekannter
Schatz ist es, der durch dieses Prachtwerk zum Gemein-
gut werden soll. Der verstorbene König Johann von
Sachsen, als einer der verdienstvollsten Dante-Forscher
unter dem Namen Philalethes bekannt, hat nämlich eine
grofse Anzahl von Handzeichnungen und Aquarellen
zu Dante's „Göttlicher Komödie" zurückgelassen, die
den hervorragendsten deutschen Künstlern seiner Zeit
ihren Ursprung verdanken. Die besten derselben, 23
an der Zahl, hat der Verfasser in vortrefflichen Licht-
drucktafeln reproduziren lassen, welche die Original-
bilder ungefähr an Gröfse erreichen, zumeist wohl auch
an Wirkung, und die Abbildungen von vier der besten
alten Dante-Porträts dienen ihnen als Beigabe. Alle
diese Tafeln finden auf 23 Seiten eine eingehende, gut
orientirende Erklärung, welcher ein Ueberblick vorher-
geht über die Behandlung, die „Dante in der deutschen
Kunst" erfahren hat. Zwanzig berühmte deutsche
Künstler sind es, die zu diesem Schatze beigetragen
haben, und er erscheint deshalb als eine Art Spiegelbild
von dem künstlerischen Schaffen, welches das zweite
Drittel unseres Jahrhunderts in Deutschland so vortheil-
haft auszeichnete. Karl Andrea, Karl Begas, Eduard
Bendemann, Peter von Cornelius, L. Hoffmann-Zeitz,
Joseph von Führich, Bonaventura Genelli, Theodor
Grosse, Heinrich Hefs, Franz Ittenbach, Kar) Friedr.
Lessing, Heinrich Mücke, Karl Müller, Bernhard von
Neher, Friedrich Preller sen., Alfred Rethel, J. Schnorr
von Carolsfeld, Moritz von Schwind, Eduard von Sleinle
sind hier vertreten, also durchweg nur Meister ersten
Ranges, aber verschiedenster Richtung. Es ist unge-
mein interessant zu prüfen, wie sie einzelne, fast alle
verschiedene, aber besonders charakteristische Stellen
der so tiefsinnigen wie grofsartigen Dichtung aus dem
Inferno, Purgatorio, Paradiso aufgefafst und zur Dar-
stellung gebracht haben. Die Eigenart der einzelnen
Künstler im Denken und Zeichnen kommt hier zum
vollendeten Ausdrucke, und der Umstand, dafs diese
Periode künstlerischen Schaffens nicht nur der Zeit,
sondern auch der Art nach hinter uns liegt, erhöht nur
noch die Merkwürdigkeit dieser Illustrationen, die nicht
blofs zu belehren und zu ergreifen, sondern auch ein
Heimweh zu wecken vermögen nach jener von idealen Be-
strebungen durchdrungenen Kunstepoche, deren Wert-
schätzung viel mehr steigen als fallen sollte. b.

Musterblätter für künstlerische .Handarbei-
ten. Herausgegeben von Frieda Lipperheide.
II. Sammlung. Berlin 1890, Franz Lipperheide.
[Preis 3 Mk.]
Zwölf vortrefflich ausgeführte Farbendrucktafeln

und sechszehn mit Illustrationen reich ausgestattete

Textseiten bilden den Inhalt dieses Heftes, welches
sich seinen zahlreichen Vorgängern würdig anschliefst.
Die bunten Vorlagen sind gröfstentheils Reproduktionen
von Stickereien aus den beiden letzten Jahrhunderten
und auch die modernen Muster, die sie begleiten, sind
im allen Geiste gedacht. Sehr mannigfaltig sind die
Techniken, die in ihnen zur Verwendung kommen, und
die Beschreibungen der einzelnen Tafeln geben darüber,
wie über manch' andere praktischen Punkte eingehende,
durch Abbildungen unterstützte Unterweisungen und
Rathschläge. Die letzte Tafel bildet ein Muster von
Kerbschnitt mit Bemalung, also von einer Technik,
die, ähnlich dem Lederschnitt, auch von Dilettanten
leicht betrieben werden kann. Das ungemein lehrreiche
Heft wird von den zahlreichen geschickten und fleifsigen
Händen, die um gute Vorbilder benöthigt sind, auf's
wärmste begrüfst werden. s.

Die Zeitschrift des Aachener Geschichts-
vereins, welche aufser den schätzenswerthen auf ihr
Gebiet bezüglichen geschichtlichen Abhandlungen auch
allerlei kunsthistorische Studien und archäologische No-
tizen zu bringen pflegt, enthält in ihrem vor Kurzem
erschienenen XII. Bande den Abschhifs des in dem
vorhergehenden begonnenen sehr eingehenden Artikels
über »Die Porträt-Darstellungen Karls des
Grofsen« von Dr. P. Clemen. Derselbe behandelt
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