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Zeitschrift für christliche Kunst — 9.1896

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Tepe, Alfred: Die neue St. Martins-Kirche in Düsseldorf-Bilk
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Humann, Georg: Ist die Kapelle auf dem Valkhofe zu Nimwegen von Karl dem Großen erbaut?, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3831#0043

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55

1896.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

Nr. 2.

56

Trottoir aus gemessen beträgt 1,15 m, am Chor
2,10 m. Der Thurm vom Sockel bis Oberkante
Mauerwerk ist 45,50 m hoch, von dort bis
Oberkante Blitzableiter 46 m; die Höhe des
Helmes allein beträgt 40 m, der Thurm ist
also vom Sockel an 91,50 m und vom Trottoir
aus gemessen 92,65 m hoch. — Vom Sockel
aus gemessen, dessen resp. Höhe also überall
zugegeben werden mufs, beträgt die Höhe der
Mauern von Seitenschiffen, Querbauten und
Chorkapellen 17,50 m, vom Hauptchor 19 m.
Die Höhe des Mittelschiffdaches ist 31 m, der
Seitenschiffdächer 25,50 m. — Der gesammte
zur Verfürgung stehende Innenilächenraum aller
Theile des Kirchengebäudes beträgt incl. Orgel-
bühne 1277 m.

Insbesondere beträgt die Innenfläche

der Sakristei.........48,25

der Tauf kapelle........50,42

der jedesmaligen Vorhalle zu dieser je . 17,—

des Hauptchores........77,20

der zwei Chorkapellen......72,60

des Mittelschiffes........339,25

der zwei Seitenschiffe......308,—

der Querbauten........149,50

des Thurmes.........44,90

des Bogens zwischenThurm und Mittelschiff 9,30

der Thurmvorhalle.......10,30

der Seitenschiffvorhallen......18,53

der Querbauvorhallen.......36,50

Sonach steht ein Parterre-Laienraum zur
Verfügung von rund 851,— qm, mit Orgelbühne
921,66, mit Vorhallen am Thurm, an den Seiten-
schiffen und Querbauten von 986,83 qm.

Die Kirche mit ihren Anbauten ist gleich
wenn auch auf einfache Art ausgemalt worden;
die Fenster sind mit gelblichem Kathedralglas
in Rautenverbleiung verglast.

Die Kirche hat vier altaria fixa; die Beicht-
stühle sind in den Querschiffen, die Kreuz-
wegstationen in den Seitenschiffen unterge-
bracht.

In einer rechts vom Haupteingange in der
Innenseite der Thurmwand befindlichen Nische
hat das dem Andenken Binterims geweihte
Denkmal aus der früheren Loretokapelle wieder
würdig Aufstellung gefunden. Dasselbe in Form
eines Bildstockes oder Heiligen- resp. Sakra-
mentshäuschens gehalten, dient jetzt dazu, die
geschichtliche Tradition der Entstehung dieser
Gnadenstätte festzuhalten und fortzupflanzen.
In dem vergitterten Gehäuse desselben ist das
alte Gnadenbildchen „Hülfe der Christen" auf-
gestellt, das ehemals im Jahre 1641 im Bild-
stocke am Kreuzwege daselbst errichtet, den
Anstofs zur Entstehung dieser Gnadenstätte
gegeben hat.

Driebergen bei Utrecht. A. Tepe.

Ist die Kapelle auf dem Valkhofe zu Nimwegen von Karl dem Grofsen erbaut?
on Dr. Konrad Plath, welcher sich

die Erforschung der merowingischen
und karolingischen Pfalzen zur Auf-
gabe gestellt hat, ist in der Zeit-
schrift »Deutsche Rundschau« XXII. Jahrg.
1. Heft über den Kaiserpalast zu Nimwegen
eine interessante Abhandlung veröffentlicht
worden. Unter den dort gebrachten Mit-
theilungen möge hier hervorgehoben werden,
dafs in Folge der von Plath gegebenen An-
regung ein bisher unbekanntgebliebenerGrund-
rifs des leider im Jahre 1795 fast gänzlich zer-
störten Kaiserpalastes aufgefunden ist. Vor der
damaligen Zerstörung ist nur die Pfalzkapelle
und eine spätromanische Apsis1) gerettet, welche
bisher als Ueberrest einer zweiten Kapelle
gehalten, aber nach Plath als ein ehemaliger

') Abbild, im »Jahrbuch des Vereins von Alter-
thumsfreunden in Rheinland* Bd. 77 Taf. VIII und
»Organ für christl. Kunst« 1856 Taf. I.

von Barbarossa dem grofsen Rcichssaal zu-
gefügter, zur Aufnahme des Kaiserthrones be-
stimmter Anbau zu betrachten ist. Die Wich-
tigkeit jenes Grundrisses beruht, wie Plath
bemerkt, vornehmlich darauf, dafs er als der
erste beglaubigte Plan gelten kann, den wir
von einer deutschen Kaiserburg besitzen, und
dafs seine einzelnen Baulichkeiten, wenn auch
nicht in genauer Zeichnung ausgeführt, doch
mit Ziffern bezeichnet und diese in einer An-
lage erläutert sind.

Wie weit die noch im Erdboden erhaltenen
Grundmauern des Palastes sich mit jener
Zeichnung decken, mufs freilich noch durch
Nachgrabungen festgestellt werden. Solche
haben bisher nur zur näheren Untersuchung
der Kapelle stattgefunden. Bei Besprechung
derselben wird von Plath auch ihr Alter er-
örtert und genau festzustellen gesucht. Doch
ist meines Erachtens diese wichtige, bisher
 
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