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Zeitschrift für christliche Kunst — 9.1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.3831#0224

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235

1890.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCHE KUNST — Nr. 8.

236

grotesken Phantasien in Schatten stellen. Jeden-
falls wollte er sein Bestes geben: man hat sie
sein Meisterstück genannt; es ist die einzige Ar-
beit, die er auch mit seinem Namensanfangsbuch-
staben bezeichnet hat. Das mehrmals oS^-pJl
wiederkehrende Täfelchen mit dem S /-"^< )
kann als die Signatur des Architekten <_^_5
für den ganzen Bau betrachtet werden.

Die Komposition füllt die Wandfläche
zwischen zwei Strebepfeilern, deren Stirn eine

Man fing hier also an mit dem, was sonst
bis zuletzt verspart zu werden pflegt. Aber da
die damaligen Bauherrn gewifs nicht hoffen
konnten, ihre Kathedrale fertig zu sehen, auch
die nächstfolgenden Geschlechter nicht, so
wünschten sie wenigstens sich zu erfreuen an
dem luxuriös gestochenen Dedikations- und
Titelblatte des Buches, von dem noch kein
Bogen gesetzt war. Es war zugleich ein aller
Welt lesbares Zeugnifs, dafs sie in ihrem Archi-

prachtvolle heraldische Dekoration, die Wappen
des Kaisers und der Reyes Catölicos ziert. Die
Schafte der flankirenden korinthischen Säulen
zieren Fruchtgewinde, daran das Täfelchen mit
der kaiserlichen Devise Plus ultra. Die zwei
grofsen Zwickelfiguren, der Glaube und die
Gerechtigkeit (sie halten die Inschrifttafel), be-
glaubigen den Baumeister auch als geistvollen
Bildhauer. Die Züge dieser Allegorien sind sehr
lebendig, ja individuell, die Stellungen, die Dra-
pirung mit der leichten Chlamys naturalistischer,
als man von einem Architekten erwarten sollte.—

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