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Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

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Beissel, Stephan: Ein Plan für die Malereien in den Fenstern und auf den Wandflächen der Herz Jesu Kirche zu Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0107

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Abhandlungen.

Ein Plan für die Malereien in den

Fenstern und auf den Wandflächen

der Herz Jesu Kirche zu Köln.

Mit 2 Abbildungen.

s-.-V"

[ er Bau der gothischen,
von Fr. von Schmidt
zu Wien entworfe-
nen und begonnenen
Kirche des Herzens
Jesu in der Neustadt
von Köln wird voraussichtlich im Jahre
1899 bis auf den Thurm vollendet sein.
Da bereits mehrere Geschenkgeber sich
bereit erklärt haben, die Kosten reicher Glas-
malereien für einzelne Fenster zu tragen, schien
es angezeigt, einen Plan zu entwerfen, der sich
auf alle Malereien in den Fenstern und auf den
Wänden der Kirche erstrecke. Nur dadurch
wird es ja möglich, nach und nach eine ein-
heitliche Ausstattung zu erhalten. Bei der Wahl
der zu schildernden Szenen und Personen müssen
wegen des Titels der Kirche offenbar Ereig-
nisse und Heilige ausgewählt werden, welche
zum Herzen und zur Liebe des Herrn in be-
sonderer Beziehung stehen. Alle diese Bilder
müssen sich aber auch an die Centren der
Kirche, d. h. an ihre Altäre anschliefsen. Sol-
cher Centren hat dieselbe, wie der Grundrifs
zeigt, vier: I. den Herz Jesu-Altar in der
kleinen Kapelle hinter dem Hochchor, zu der
ein Chorumgang hinführt, IL und III. die Altäre
U. L. Frau und des hl. Joseph im nördlichen
und südlichen Querschiff, IV. den Hauptaltar
im Hochchore. Um diese Altäre mögen sich
nun alle Bilder so gruppiren, dafs um den ersten
Heilige das Bild des hlsten Herzens
Jesu begleiten, um die drei andern das
Leben Christi dargestellt wird. Um die Al-
täre der Gottesmutter und des hl. Joseph soll
das Jugendleben des Herrn geschildert werden,
weil ja dessen Eltern darin eine Hauptrolle
spielen. Der Hochaltar beherrscht das Chor und
die Schiffe, da müssen darum das öffentliche

Leben des Herrn, sein Leiden und seine Ver-
herrlichung sich zeigen. Bei der Auswahl der
Szenen bleibt die Beziehung zur Liebe mafs-
gebend. Da über dem Hochaltar im Fenster die
Kreuzigung das passendste Bild ist, bietet sich N
vor ihr, in den fünf nördlichen Oberfenstern,
Raum für fünf Szenen aus der Leidensgeschichte,
in den fünf südlichen Raum für die Geschichte
der Verherrlichung Christi.

I. Die Herz Jesu-Kapelle hat beim Ein-
gange rechts und links (b und c) eine Wand;
auch das Fenster hinter dem Altare ist ge-
blendet (a). Neben ihm öffnen sich auf jeder
Seite je zwei zweitheilige Fenster. Bezeichnen
wir sie mit 1—4, so ist das Schema: b, 3,1,
a, 2, 4, c. Für die Fensterverblendung hinter
dem Altare (a) ist naturgemäfs das Bild des
hlsten Herzens bestimmt, das in Mosaik ausge-
führt werden soll. Für die Wände beim Eingange
der Kapelle (b und c) ist die Eröffnung der
Seite des Herrn durch die Lanze des blinden
Hauptmanns, und die Erscheinung des Herrn
vor der sei. M. Margaretha Alacoque in Aus-
sicht genommen, also der historische Grund
und der Auftrag zur Einführung der Herz Jesu-
Andacht. In die Fenster sollen Heilige kommen,
welche die Liebe Christi und sein Herz vorzüg-
lich verehrten, auf die Evangelienseite männ-
liche, auf die Epistelseite weibliche. Zu der
Kapelle führt der Chorumgang. Er hat, wie
Grundrifs und Aufrifs zeigen, auf jeder Seite
vier zweitheilige, offene Fenster und zwei ver-
blendete. Bezeichnen wir die nördlichen mit
5, 7, 9, 11, d, f, die südlichen auf der Frauen-
seite mit 6, 8, 10, 12, e, g. Konsequente Syste-
matik würde vielleicht die Reihe der Heiligen-
gestalten, welche in den Fenstern der Chor-
kapelle (1—4) beginnt, nicht nur von 5—12
fortsetzen, sondern auch bis g. Man erhielte
dadurch aber eine zu lange Reihe und würde
gezwungen, Heilige in sie aufzunehmen, welche
weniger bekannt oder mit der Verehrung des
hlsten Herzens weniger verbunden sind. Stellen
wir darum in d bis g Vorbilder. Dadurch ge-
winnen wir eine Art Einleitung, Wechsel und
Betonung des Unterschiedes zwischen offenen
Fenstern und verblendeten. Erstere erhalten
 
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