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Zeitschrift für christliche Kunst — 16.1903

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Grüters, Otto; Heimann, F. C.: Die St. Markuskapelle in Altenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.4075#0051

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1903. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

72

sitzen der Heiland und zu seiner Rechten die
Gottesmutter. Ersterer, eine majestätische, mit
weifsem, geschürzten Gewände und blauem
Mantel bekleidete Gestalt, trägt auf dem von
einem Kreuznimbus umzogenen Haupte ein
Diadem mit Lilienverzierung, in der Linken ein
in ebensolche endigendes Scepter, während die
Rechte die Jungfrau krönt. Sie ist in weifsem Ge-

liehen Gestühles. Der Thron ist vollständig
bedeckt von einem lang herabhängenden, mit
kleinen Kreuzchen gemusterten Dorsale, unter
welchem das wulstartige Sitzkissen seitlich sicht-
bar ist. Durch die sichere Zeichnung und
Charakterisierung der Figuren, sowie durch den
leichten und fliefsenden Faltenwurf der Ge-
wandung beweist das Gemälde eine vorge-

friTmrrrt-

1 i

Abb. 4.

Abb. 2.

Abb. 3.

wand und rotem Mantel dargestellt, in ihrer gan-
zen demütig frommen Haltung und im Ausdruck
ihrer Züge von zarter, lieblicher Anmut. Der
auf drei Stufen erhöhte Thron hat die Form
einer Bank mit hoher Rücklehne. Letztere ist
zwischen zwei durch Lilienkreuze bekrönte
Säulchen eingezogen und in flachen, mit Knöpfen
besetzten Bogen abgeschlossen. Das Unterge-
stell zeigt in der scharfen Profilierung und Be-
festigungsweise die Konstruktion mittelalter-

Abb. 6.

schrittene Entwicklung der Kunst, und kann
wohl als das Werk eines hervorragenden Mei-
sters aus der Frühzeit der Gotik angesehen
werden. Zu seiner Ergänzung und Erneuerung
spendete der Verein der Altertumsfreunde
in Köln einen namhaften Beitrag.

Die Wiederherstellungsarbeiten an der Ka-
pelle, welche Königl. Baurat Heimann
aus Köln leitete, erstreckten sich auf die Be-
seitigung alten Schuttes in dem Innern und der
 
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