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Zeitschrift für christliche Kunst — 16.1903

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4075#0177

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283

1903. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 9.

284

Bücherschau.

Illustrierte Geschichte der katholischen
Kirche von Professor Dr. J. P. Kirsch in Frei,
bürg (Schweiz) und Professor Dr. V. Luksch in
Leitmeritz. Herausgegeben von der österr. Leo-
Gesellschaft in Wien. Mit zirka 50 Tafelbildern und
über 800 Abbildungen im Text. AUgem. Verlags-
Gesellschaft m. b. H. in München.
Das Bedürfnis nach einem gröfseren volkstüm-
lich gehaltenen Lehrbuch der Kirchengeschichte ist
unverkennbar, und dafs es illustriert sei, entspricht
so sehr den Gepflogenheiten und Wünschen unserer
Zeit, der durch Abbildungen leichter über den langen
Text hinweggeholfen wird, dafs die Verbindungen
beider Elemente als ein durchaus angebrachtes Unter-
nehmen erscheint. Von der auf diesem Gebiete durch
die verwandten Veröffentlichungen der letzten Jahre
wohlbewährten Gesellschaft in Wien-München insze-
niert, darf es mit vollem Vertrauen begrüfst werden,
zumal zwei so tüchtige und gewandte Gelehrte für die
wissenschaftliche Bedeutung, die richtige Auswahl, die
ansprechende Form alle Gewähr leisten. In 20 bis
25 Kleinfolioheften (ä 1 Mark) soll das Werk
seinen Abschlufs finden, und zwar vor dem Ende des
nächsten Jahies. — Das I. Heft von 24 Seiten liegt
bereits vor und behandelt im I. Kapitel „die Fülle der
Zeit", im II. „die Stiftung der Kirche" mit Einschlufs
der apostolischen Reisen, im III. „das kirchliche
Leben im apostolischen Zeitalter", zunächst „diegoltes-
dienstlichen Versammlungen-. — In knapper aber ganz
klarer Weise sind hier die Anfänge des Christentums
objektiv aber warmherzig geschildert und keine Seite
entbehrt der ebenso gut ausgeführten wie ausgesuchten
Abbildungen, die den Text unmittelbar begleiten,
indefs die Orientierung noch mehr erleichtern würden,
wenn sie auch mit fortlaufenden Nummern versehen
wären. Die Ausstattung ist musterhaft bis auf die
etwas zu dunklen Initialen. — Mithin sind alle Vor-
bedingungen geboten für reichen Erfolg! k.

Papst Pius X. Ein Lebensbild des heiligen Vaters.
Mit einem Rückblick auf die letzten Tage Leos XIII.
Von Mgr. Dr. Anton deWaal. Mit einem Titel-
bild: Papst Pius X.. und 137 Abbildungen im Text.
Allgem. Verlags-Gesellschaft m. b. H. in München.
(Preis geb. 4 Mk.)
Dafs in so überaus kurzer Frist (weniger als zwei
Monate nach der Papstwahl) dieses Lebensbild er-
schien, und dafs es über den neuen, bis dahin wenig
bekannten Papst so Vieles, so viel Intimes und nur
Zuverlässiges bringt, findet seine Erklärung nur in der
ungewöhnlichen Rührigkeit und Gewandtheit des ge-
rade auf diesem Gebiete höchst bewanderten und
quellenkundigen (nachbarlichen) Verfassers, dem nicht
blofs die sehr wichtigen amtlichen Berichte des früheren
Bischofs und Patriarchen an den päpstlichen Stuhl
zur Verfügung standen, sondern auch vielfache Mit-
teilungen aus den früheren Wirkungskreisen und aus
vertraulichen Beziehungen Seiner Heiligkeit, sogar von
dieser selbst. Dank diesen glücklichen Umständen
ist diese Biographie bereits sehr eingehend und zu-
gespitzt, persönlich im besten Sinne des Wortes; die

Wärme und Frische, mit der sie geschrieben ist, hat
darin, wie in der persönlichen Hingebung an die er-
habene Person des hl. Vaters ihren Grund. — Von
den 7 Abschnitten, in die das Buch zerfällt, ist der
erste dem verstorbenen Papste, seiner Bedeutung und
seinen letzten Tagen gewidmet, der zweite dem Kon-
klave; und in beiden fehlt es nicht an neuen Eröff-
nungen und Gesichtspunkten. — Die folgenden fünf
Abschnitte erzählen von der Kindheit und Heimat des
neuen Papstes, von seiner Tätigkeit als Kaplan,
Pfarrer und Domherr, sodann als Bischof, des Weiteren
j als Patriarch, endlich als Papst, also namentlich der
Krönung. Diese treuherzigen, liebevollen Schilderungen
sind reich an Belehrung wie Erbauung, und die zahl-
i reichen durchweg vortrefflichen Bilder, für deren eiliges
1 Zusammensuchen und geschicktes Zusammenstellen
i nur die Fertigkeit und Betriebsamkeit des Dr. Baum-
garteu ausreichten, illustrieren diese Schilderungen in
einer Geist, Gemüt, Geschmack so befriedigenden
Weise, dafs der vornehm sich darbietenden Schrift in
jeder Hinsicht das beste Zeugnis ausgestellt werden
darf. Die beste Empfehlung derselben ist freilich das
schöne Motto: „Omnia vestra in charilate facite", das
ihr der hl. Vater eigenhändig gewidmet hat, und das
ihr in Faksimile-Wiedergabe vorangestellt ist. D.

Von Sr. Heiligkeit Pius X. hat Kühlens
Kunstverlag Porträts in zwei Darstellungen
besorgt, zum Teil unter Zugrundelegung der im August
gemachten Aufnahmen des römischen Photographen
Felici und mit Verwendung der von Seiner Heiligkeit
zu diesem Zwecke gegebenen Unterschrift. — Von
diesen beiden Darstellungen: A. Halbfigur, nach
dem treffend charakterisierten Bilde des Porträtmalers
Massau mit segnend erhobener Rechte; B. Brust-
bild, liegen mehrere matte Lichtdrucke auf Kupfer-
druck mit Plattenrand vor, die je nach der Blatt- und
Bildgröfse von 30X41 (bezw. 19X25), 41X60
(bezw. 26V2X35), 56X73 (bezw. 33'/a X 44 cm)
1,20 Mk., 2 Mk., 4 Mk. kosten, also mäl'sige Preise
für die in jeder Hinsicht gelungene Ausführung. —
Nach dem Originalgemälde Massaus sind für die
nächste Zeit auch gröfsere farbige Kunstblätter
desselben Verlages zu erwarten, wie farbige Re-
liefbilder kleinen Formates (ä 25 Pf.) bereits er-
schienen sind.

Die Sehweizerischen Heiligen des Mittel-
alters. Ein Hand- und Nachschlage-Buch für
Forscher, Künstler und Laien. Mit 87 Text-Abbil-
dungen, 1 Karte und 1 Lichtdrucktafel. Von E. A.
Stückelberg. Verlag F. Amberger. Zürich
1903. (Preis 6,40 Mk.)

Der auf dem Gebiete seiner heimatlichen Kullur-
und Kunstgeschichte, namentlich auch hinsichtlich
ihrer Ikonographie und ihres Reliquienkultes unermüd-
liche Verfasser legt wiederum ein mustergültiges Büch-
lein vor, das sich durch reichen Inhalt und interessante
Illustration auszeichnet. Es zählt in alphabetischer
Reihenfolge die 74 innerhalb der Grenzen des heuti-
gen Schweizergebietes bestatteten mittelalterlichen
 
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