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Zeitschrift für christliche Kunst — 21.1908

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383

1908.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 12.

384

Die den beiden Aufsätzen, des letzten
Heftes voraufgesandten allgemeinen Ausfüh-
rungen, die bestimmt waren, die Geschichte
jener Untersuchungen am Ciarenaltar zu schil-
dern, haben in letzter Stunde, da sie auf den
Raum einer einzigen Seite zusammengedrängt
werden mußten, so wesentlich gekürzt werden
müssen, daß einige Sätze vielleicht zu miß-
verständlichen Auffassungen Anlaß bieten
könnten. Es sei deshalb hier ausdrücklich
betont, daß der Provinzialkonservator Professor
Dr. Clemen nicht etwa erst bei der erwähnten
gemeinsamen Besichtigung mit dem Heraus-
geber den Clarenaltar in einem neuen Zustande
kennen gelernt hat, sondern daß er schon
während des ganzen Sommers die Arbeiten

verfolgt und damals auch schon photographische
Aufnahmen hat anfertigen lassen, um den
dermaligen Zustand urkundlich festzulegen.
Auf seine Veranlassung ist dann durch den
Königlichen Konservator der Kunstdenkmäler
Herrn Lutsch noch Herr Professor Firmenich-
Richartz zu einer gutachtlichen Äußerung über
den Clarenaltar veranlaßt worden, die dem
Kultusministerium zusammen mit dem Clemen-
schen Bericht vorgelegt worden ist. Nur durch
einen Irrtum ist der erste vorläufige Bericht,
den Professor Clemen unter dem Titel „Der
Clarenaltar im Kölner Dome. Eine Revision"
in der Kunstchronik vom 11. Dezember 1908,
Nr. 9, S. 130 publiziert hat, in dem Heft un-
erwähnt geblieben. Der Herausgeber.

Buch

erschau.

Sammlung W. L. Schreiber. Formschnitte des
XV. Jahrh.; Blockbücher (Apokalypse, Biblia paupe-
rum); Holzschnitte des XVI. Jahrh.; Clair-obscurs;
Inkunabeln des Kupferstichs. — Versteigerung
in Wien am 3. und 4. März 1909. — Mit 72 Ab-
bildungen auf 40 Tafeln und 12 Textillustrationen.
— Joseph Baer & Co. in Frankfurt; Gilhofer &
Ranschburg in Wien. (Pr. Mk. 5.)
Dieser durch seine zahlreichen vortrefflichen Ab-
bildungen und durch die zum Teil eingehenden Be-
schreibungen wertvolle Katalog bereitet unter dem
Titel Monumenta Xylographica die berühmte
Holzschnitte-Sammlung des den Lesern unserer Zeitsch.
(Bd. XXI) wohlbekannten Prof. Schreiber, sowie eineaus-
erlesene Reihe von Kupferstich-Inkunabeln für deren
unmittelbar bevorstehende Auflösung vor. — Die
Formschnitte des XV. Jahrh. (Holz- und Metall-
schnitte, Schrot , Teig-, Stoff drucke' sind durch 7 7 äußerst
seltene Exemplare vertreten, unter denen 26 Unika;
die beiden Holztafeldrucke Blockbücher um
1450 bezw. 1465, aus denen 4 Tafeln, eine farbig,
wiedergegeben, sind von höchstem Werte; von den
(deutschen, englischen, italienischen, französischen und
niederländischen) Meisterholzschnitten des XVI-
Jahrh. liegen 378 Nummern vor, unter denen 150 Dürer;
die Farbenholzschnitte (Clairs-obscurs) des XV-
bis XVni. Jahrh. sind durch 133 Blätter der ver-
schiedensten Schulen vertreten. — Eine vorzügliche
Ergänzung bildet die aus 24 Inkunabeln des
Kupferstiches, zumeist Unika, bestehende Samm-
lung. — Wenn die für die allernächsten Tage bevor-
stehende Auflösung dieser für die Geschichte des Holz-
schnittes überaus wertvollen Sammlung, des Ergebnisses
vieljährigen erleuchteten und opferwilligen Eifers, einen
Beitrag liefert zum „Los des Schönen auf der Erde",
so mag einigermaßen damit aussöhnen der Umstand,
daß die Hauptstücke derselben durch das „Manuel"
des Eigentümers sowie durch die neuesten Veröffent-

lichungen von Molsdorf Gemeingut geworden sind,
und hoffentlich in noch höherem Maße werden durch
die Eingliederungen in die zugänglichsten öffentlichen
Sammlungen. __________ q

Kühlens Kunstverlag bringt ein neues An-
denken an die erste heil Kommuni on nach
H Commans: Nr. 67 in künstlerischem Farbendruck
35X4* cm (30 Pf.), Nr. 678 in feiner Phototypie
27X*0 cm (15 Pf.). — Dasselbe ist von reicher
dekorativer Wirkung, indem der als Hohepriester
thronende Heiland von einem dicken Kranze symbo-
lischer Blumen umgeben ist. — In diesen ist als ab-
schließende Hekrönung das auf Wolken zwischen Engeln
schwebende Brustbild von Gott Vater aufgenommen
außerdem je ein musizierender Engel zu beiden Seiten
und unten. Den näheren Zusammenhang mit der hl.
Eucharistie wahrt der zur Rechten des Heilandes
knieende, zur hl. Kommunion sich anschickende Liebes-
jünger. — Zumal in der duftigen Farbentafel macht
das anmutige Bild einen guten Eindruck. H.

AltfränkischeBilder. Illustrierterkunsth storischer
Prachtkalender von Th. H enner, XV. Jahrgang.
— Stürtz in Würzburg 1909. (Pr. 1 Mk.)
Dieser prächtige Neujahrsgruß, der alljährlich in der
alten Form (mit aus dem unerschöpflichen Schatz der Jahr-
hunderte neuhervorgesuchten Bildern , unvergänglich an
Frische, wiederkehrt, ist auf der Vorderseite des Um-
schlags mit der farbigen Wiedergabe eines für den
Würzburger Domchor angefertigten Barock-Gobelins ge-
schmückt, auf der Rückseite mit dem 81 cm hohen
romanischen Elfenbeinkruzifixus im Bamberger Dom.
— Baudenkmäler des Mittelalters und der folgenden
Jahrhunderte, alte Straßenbilder, dekorative Innen-
ansichten, Skulpturen in Stein und Holz der Spätgotik
wie des Rokoko wecken durch die Mannigfaltigkeit, in
der sie das Kunstleben des Frankenlandes illustrieren,
ganz besonderes Interesse. A.
 
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