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Zeitschrift für christliche Kunst — 23.1910

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Rahtgens, Hugo: Kölner Architekturbilder in einem Skizzenbuch des XVII. Jahrhunderts, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4155#0059

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71

1910. _ ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

72

Nördlich neben der Kirche der romanische
Giebel des 1848 abgebrochenen Pfarrhauses.
Die nach der Kirche zu gelegene Mauer des
Hauses überragt den Giebel erheblich; sie ist
mit Zinnen abgeschlossen und zeigt nach
dem Giebel zu eine Verzahnung, die auf
eine ehemalige Höherführung der Giebelmauer
schließen läßt.

Vor der Kirche die Rheinmauer mit einem
Erker und einem vorgekragten Haus, wie auf
den genannten Prospekten.

S. 76: S. Johann und Kordula, von
Nordwest.

Diese 1422—27 erbaute Kirche der Johan-
niter-Kommende wurde 1807 abgebrochen. Die
Skizze ist von der Machabäerstraße aus auf-
genommen und zeigt die auch auf den Stadt-
prospekten deutlich erkennbare Kirche als
gotische Basilika mit einem von einem Johan-
niterkreuz bekrönten barocken Dachreiter und
einem polygonalen Treppentürmchen im Westen
seitlich vor dem Mittelschiff31). Das sichtbare

Abb. 7. S. Georg.

S. 75: S. Kunibert, von Südwest.

Vor der Westseite die beim Einsturz des
Turmes 1830 zerstörte und bei der folgenden
Instandsetzungnicht wiederaufgebaute Vorhalle.
Über dem südlichen Flügel des Querschiffs,
das als Pfarrkirche diente, ein Dachreiter,
in der Ecke zwischen Quer- und Seitenschiff
die Pfarrsakristei. Vorn die Immunitätsmauer
des Stifts. Fast denselben Zustand zeigt noch
die Abbildung der Kirche in Weyers „Samm-
lung von Ansichten" von 1827. Duich die
jetzigen nüchternen Turmpyramiden hat die
äußere Erscheinung der Kirche leider viel von
ihrem alten Reiz verloren.

nördliche Seitenschiff ist mit vier einzelnen Zelt-
dächern überdeckt. Niedrige Klosterbaulich-
keiten schließen sich auf der Nordseite der
Kirche an. Vorn rechts an der durch eine

3I) Der Mercatorsclie Plan ist bezüglich der Lage
und Umgebung der Jobann - Kordula - Kirche un-
genau. Sie lag den Schreinsangaben entsprechend
(Keussen, Topographie II, S. 97) weiter südlich
von der Machabäerstraße entfernt, etwa da, wo jetzt
die Jakordenstraße durchgebrochen ist. Dies ist auch
ihre Lage auf dem Reinhardtschen Plan von 1752.
Ferner befand sich der Kreuzgang nicht auf der West-
seite der Kirche wie bei Mercator, sondern auf der
Nordseite. Die "Westseite lag frei, wie auch auf
Finckenbaums Skizze zu sehen.
 
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