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Zeitschrift für christliche Kunst — 24.1911

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Georg, Johann: Kunstschätze im Sinaikloster, [3]
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Georg, Johann: Tabernakel in einigen griechischen Kirchen Palästinas und Syriens
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https://doi.org/10.11588/diglit.4275#0173

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303

1911. - ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 10.

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nur unvollkommen wieder, da es sehr zerstört
ist. Nach der Technik und der Art der
Malerei, glaube ich mich nicht zu täuschen,
wenn ich es in die Zeit vor 1500 ansetze.
Darnach würde es eins der wenigen im Orient
sein, die sich aus dieser Zeit erhalten haben.
In einem Räume vor der Bibliothek steht
ein köstlich geschnitztes Bücherpult, das wohl
aus der Zeit um 1650 stammt (siehe Abb. 4).

Abb. 4.

In seinem Stile weist es stark auf arabische
Kunst hin. Der untere Teil entspricht einem
viereckigen Kasten. Die vier Seiten desselben
sind mit feinem Ornament verziert. Darauf
erheben sich vier gewundene Säulen, welche
die Auflage für das Buch tragen. Interessant
ist, daß sich an letzterer vier, ebenfalls in
I lolz geschnitzte Leuchter befinden. Bemerkens-

wert ist, daß dieses Pult, wenn auch, wie
gesagt, arabisch in der Arbeit, doch entschieden
für den kirchlichen Zweck gefertigt ist. Als
Ursprungsort vermute ich Ägypten. Im ganzen
Orient habe ich kein nur annähernd ähnlich
schönes gefunden.

Zum Schluß erwähne ich noch die Türe
zur alten Bibliothek (siehe Abb. 5). Diese ist
so typisch arabisch in der Arbeit, daß man



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Abb. 5.

gleich an ähnliche in Kairo erinnert wird. Sie
ist so recht der Beweis dafür, das in dem
Kloster christliche und ism alitische Kunst sich
die Hand reichen, und daß in Ägypten wohl oft
dieselben Werkstätten für Kirchen und Moscheen
tätig waren. Meist waren es wohl koptische
Arbeiter, die solche Schnitzereien ausführten.
Johann Georg, Herzog zu Sachsen.

Tabernakel in einigen griechischen Kirchen Palästinas und Syriens.

(Mit 2 Abbildungen.)

verbunden.

n einigen griechischen Kirchen Pa-
lästinas und Syriens fand ich ge-
schnitzte Tabernakel, die schwer-
lich älter als 1600 oder 1650 sein
können. Sie stehen frei auf dem Altare und
sind in keiner Weise organisch mit demselben

Ja manche sind nicht einmal
daran befestigt.

Den ersten fand ich in der Kirche des
kleinen Klosters Hagios Charalambos in Jeru-
salem (siehe Abb. 1). Er steht in der einen
Ecke des Altars und hat keine günstige Be-
 
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