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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Creutz, Max: Studien zur Kölner Plastik der romanischen Zeit (mit Tafel 2)
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0033
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Nr. 2/3

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

21

Abb. 1.

Tympanon aus St. Pantaleon, jetzt im WaIiraf*Richartz*Museum.

STUDIEN ZUR KÖLNER PLASTIK DER
ROMANISCHEN ZEIT.

Mit 1 Tafel und 4 Abbildungen.

Die große architektonische Bewegung, die in Köln mit der zweiten Hälfte des
XII. Jahrhunderts, der Zeit Friedrich Barbarossas, einsetzt, hat auch für die
Plastik monumentale Schöpfungen im Gefolge gehabt. Portalplastik, Grab-
denkmäler und Chorschranken mußten sich dem großen Organismus der Architektur
einordnen, ihn gleichsam von innen heraus lebendiger und eindrucksvoller
gestalten. Dem architektonischen Denken ordnet sich alles unter, selbst die
liturgischen Geräte und die Reliquienschreine. Besonders bei letzteren lag es
nahe, die einfache Kastenform architektonisch reicher und mannigfaltiger aus-
zugestalten, derart, daß einzelne Schöpfungen wie Modelle zu Architekturen
anmuten. An anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, wie bei den romanischen
Kirchenbauten in Köln und Umgebung auffallende Übereinstimmungen mit den
Schreinsarbeiten der Werkstatt von St. Pantaleon vorkommen1. Die Blend-
arkaden, der Plattenfries, die zentrale Anordnung architektonischer Einzelarbeiten
rinden in den Schreinsarbeiten wie in der Architektur ihre Verwendung, und es
scheint naheliegend, daß in einer Zeit, die alle künstlerischen Funktionen in einer
Werkstatt vereinigte, der Metallkünstler zum mindesten um die zeitgenössischen

1 Vgl. d. Verf. Der Künstler und Werkmeister des Kronleuchters Friedrich Barbarossas
im Dome zu Aachen. Annalen des Hist. Vereins für den Niederrhein. 1913. S. 94. S. 66.
 
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