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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Schnütgen, Alexander: Neuer Messkelch mit getriebenen Darstellungen und mit Steinschmuck
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0043
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Nr. 2/3

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

31

NEUER MESSKELCH

MIT GETRIEBENEN DARSTELLUNGEN
UND MIT STEINSCHMUCK.

Ä

Mit Abbildung.

n dem Meßkelch, als dem ältesten und bedeutungsvollsten Erzeugnis der
kirchlichen Goldschmiedekunst, haben sich in seiner Entwicklung aus
der altchrist-
lichen Periode bis in
das vorige Jahrhundert
hinsichtlich seiner Ge-
staltung, namentlich
der Kuppa, die Formen
erschöpft. Etwas Neues
haben selbst die Mo-
dernisierungsversuche
der letzten Jahre kaum
ergeben. Daß der Fuß
einen größeren Durch-
messer hat, als die
Kuppa, wird nicht nur
durch die praktische
Rücksicht auf die Stand-
festigkeit verlangt, und
daß zwischen beiden
ein handlicher Knauf
die Mitte bildet, hat
auch seine ästhetischen
Gründe. Wenn trotz-
dem, um etwas Neues
ä tout prix zu schaf-
fen, ein ungegliederter
Schaft mehrfach sich
aufdrängte, gleich ei-
nem Stengelpokal, so
scheint diese Form
sich bereits überlebt zu
haben.

Dem vorliegenden,
22 cm hohen Kelch, der

von Goldschmied Friedrich Prinz in M.Gladbach angefertigt wurde, merkt man
die den Kirchenkünstlern mehrfach aufgenötigte Absicht an, neue Formen ein-
zuführen, wie in die äußere Gestaltung, so in die Art der Verzierung. — Daß hier
verständiges Maß gewaltet hat, gereicht dem Verfertiger zum Verdienst, der
gewissen Anschluß an die Barockformen suchte, unter Verwendung verschiedener,
 
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