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Zeitschrift für christliche Kunst — 28.1915

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Heimann, Friedrich Carl: Der alte Bilderschmuck der Kirche St. Cäcilia in Köln (mit Tafel 5 bis Tafel 7)
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4335#0105

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88 ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST. Nr. 5

wie in Heisterbach, und ließ an den Wänden des Obergadens die großen sitzenden
Gestalten Petn und aller Oberhirten der Kölner Kirche in die Erscheinung treten,
denen die Ehre der Altäre zuteil geworden ist, in Erinnerung daran, daß an der
Stelle der Cäcihenkirche einst ihr bischöflicher Dom gestanden. Das Abtragen
einer Erdauf höhung über dem alten Fußboden und seine Herstellung in unsprüng-
hcher Lage, gab dem Langhause das richtige Höhenverhältnis zurück. Die neue
stilgerechte Ausstattung erstreckte sich auf Beschaffung des Hochaltars und Beicht-
stuhles, der Kommunionbank und Kanzel, sowie eines Seitenaltars, dem die
ergänzte Nachbildung eines alten Vesperbildes im städtischen Museum den
Schmuck verlieh.

Die Gesamtkosten der Wiederherstellungen und Ausstattung, die von 1893 bis
1907 währten, beliefen sich auf 75 500 Mark.

Dem Verfasser lag es von Amts wegen ob, alle baulichen und künstlerischen
Maßnahmen an der Cäcihenkirche zu leiten. Mit zunehmender Genugtuung und
Freude konnte er wahrnehmen, daß die Arbeiten ein köstliches Erbe der Vorzeit
der Gegenwart wiedergaben, und ihm die seltene und lohnende Aufgabe zufiel,
dem hohen Werte des Gefundenen entsprechend, den ganzen Innenschmuck des
alten Gotteshauses auf Einheitlichkeit, monumentale Einfachheit und damit ver-
knüpfte Schönheit zu stimmen.

Das Erreichte legt aber auch rühmendes Zeugnis für die Verwaltung der Stadt
Köln ab, die inmitten der großen Aufgaben, die auf allen Gebieten des kommunalen
Lebens in wachsendem Umfang an sie herantreten, die nicht unbeträchtlichen
Mittel spendete zur Wiederherstellung eines ehrwürdigen Denkmals christlich
mittelalterlicher Kunst in ihren Mauern. F. C. Hei mann.

BÜCHERSCHAU.

Die Modestianischen und die vertretene Anschauung an, „daß schon vor

Konstantinischen Bauten am 614 wie nach der Restaurationstätigkeit des

Heiligen Grabe zuJerusalem. Modestos eine das Heilige Grab umschließende

Eine Nachprüfung der Forschungsergeb- Rotunde und eine Basilika zu beiden Seiten

nisse von A. Heisenberg, Grabeskirche und eines hallenumsäumten Hofraumes als zwei

Apostelkirche. Zwei Basiliken Konstantins. räumlich durchaus selbständige Bauglieder

Band I. Von Dr. Anton Baumstark. sich gegenüberstanden", und widerlegt in

Ferd. Schöningh in Paderborn. 1915. langer Beweisführung die Behauptung Hei-

Mk. 5,80. senbergs, die Basilika hätte nicht unmittelbar

Die Frage nach der Gestaltung der Heiligen hinter dem ersten Atrium gelegen, sondern

Grabeskirche und ihrer Umgebung, in welcher als letztes Glied die gesamte Bautengruppe

diese von Kaiser Konstantin geschaffen, nach abgeschlossen, nachdem durch Modestos ein

der Verwüstung durch die Perser 614, von neues „Heiliges Grab" an der Stelle des

Bischof Modestos hergestellt sei, beschäftigt früheren Basilikaaltares errichtet worden sei.

im letzten Jahrzehnt wieder lebhaft die Geister — Jene Anschauung zu begründen, diese Be-

und ist durch Heisenberg in ein neues Sta- hauptung zu widerlegen, dient der lange

dium gerückt. Dieses beanstandet Baumstark Traktat, der die ,,M odestianischen

in einer gründlichen, die für die Zeit vor wie Baute n", sodann die „K onstantini-

nach der Verwüstung maßgebenden Quellen sehen Bauten" analysiert, um im

sorgsam prüfenden Studie. Sie knüpft an Sc h 1 u ß wo rt auch mit der Adonis-Legende

die durch von Sybel und Vincent gemeinsam aufzuräumen. S.
 
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