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Zeitschrift für christliche Kunst — 30.1917

DOI Artikel:
Oidtmann, Heinrich: Die Austattung einer St. Elisabethkirche mit Glasmalerei
DOI Artikel:
Witte, Robert Bernhard: Architektur und Kirchenheizung
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https://doi.org/10.11588/diglit.4334#0081

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Nr. 5 ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

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haben soll, rechts das Grab der Mutter Gottes, über dem ein Engel ihren Gürtel
hält, den die heilige Jungfrau dem „Ungläubigen" als Beweis ihrer Himmel-
fahrt herabgeworfen hat. Der Evangelist Matthäus, über dem der Engel, sitzt
in der nächsten Öffnung und schreibt. In der kleinen unteren Gruppe wird
der Heilige von der Zöllnerbank durch den Heiland zum Apostolat berufen.
Das Nebenfenster zeigt den sitzenden jüngeren Jacobus, in der Hand symbo-
lisch eine Walkerstange, womit er gemartert wurde. Oben zwischen Ranken
die Brustbilder seiner Eltern, Alphäus und Maria, eine Schwester der Mutter
Gottes. Unten im Fenster die Verurteilung des Apostels durch den Hohen-
priester. St. Simon mit der herkömmlichen Säge füllt das nächste Fenster. Er
befand sich mit seinem Bruder Thaddäus unter den Hirten, als diesen zuerst
die Menschwerdung Christi verkündet wurde, weshalb dieser Vorgang oben an-
gebracht ist. Letzterer, Judas Thaddäus, steht in der Nebennische, gestützt
auf eine Keule, (Abb. 5), da er nach der Legende mit einer solchen erschlagen
wurde, welche Darstellung den oberen Abschluß als kleine Szene unterbricht.
Zebedäus und Maria Salome, die Eltern des Heiligen, werden im Fenster ge-
nannt. Den Schluß endlich bildet St. Matthias, der sich mit beiden Armen auf
das Beil stützt, mit dem er hingerichtet wurde. Die Wahl des Apostels durch
Würfel zeigt das untere Sockelbild, während darüber das Brustbild der hl. Helena
erscheint, durch die die Gebeine des Heiligen nach Rom und später nach Trier
überführt wurden. Der zwölfte Spruch des Credo: Et vitam aeternam. Amen,
schließt diesen interessanten Bilderkreis würdig ab.

Linnich. Heinrich Oidtmann.

ARCHITEKTUR UND KIRCHEN»

HEIZUNG.

(Mit 8 Abbildungen.)

ine der schwierigsten Fragen, nicht allein für den Architekten, sondern
1 auch für Pfarrer und Kirchenvorstand ist die, welches Heizungssystem
für die alte oder neue Kirche zu wählen? Daß heute eine Kirche ge-
heizt werden muß, bedarf prinzipiell keiner Erörterung mehr. Wird die Frage
der Heizung aber spruchreif, ist es notwendig, sich ein vollständig klares Bild
über den heutigen Stand der in Frage kommenden Systeme zu machen und sich
darüber Gewißheit zu verschaffen, welche Bedingungen erfüllt werden müssen,
um eine gute Heizung zu erheitern

Naheliegend ist, Auskunft in den Nachbargemeinden, bei befreundeten Pfar-
rern usw. zu holen und die von ihnen empfohlene Firma zur Abgabe eines
Anschlages aufzufordern. Das erstere geht an, im letzteren steckt nicht selten
der entscheidende Fehler. Heutigen Tages vertreten die meisten Spezialhei-
zungsfirmen, wie wir sie in jedem Kirchenblatt massenhaft angezeigt finden,
ihr System, das an und für sich gut sein mag, aber noch lange nicht in jede
Kirche hineinpaßt. Der eine Vertreter kommt mit seinen „stilvollen" Kirchen-
öfen an, bei deren Anblick man am liebsten die Öfen selber verbrennen möchte,
— oder haben Sie jemals schon einen geschmackvollen Kirchenofen gesehen?
Der Zweite empfiehlt sein besonderes System der Luftheizung, das alle Vor-

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