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Zeitschrift für christliche Kunst — 33.1920

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Witte, Fritz: Der Wille zur Tat
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Beiträge zur rheinischen Kunstgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.4307#0030

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Nr. 1/2__________ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.____________21

unter Kontrolle des Institutsausschusses, dem jedesmal auch ein Mitglied der Be-
hörden angehört, ausführen. Also nicht etwa gegen, als vielmehr für die Künstler
will das Institut tätig sein, es erhofft in kürzester Frist das volle Vertrauen der
außerhalb schaffenden Meister.

Vertrauen hoffen wir vor allem zu finden bei der hochwürdigen Geistlichkeit,
die u. E. engste Fühlung mit der Neueinrichtung nehmen sollte. Das Institut
wird alles tun, um sich dieses Vertrauen zu verdienen. Zu dem Zwecke sollen
Mittel und Wege gefunden werden, den Klerus ständig auf dem Laufenden zu
halten über die Arbeiten, die in den Werkstätten erstehen. Eines der besten
Mittel wird neben dem der Veröffentlichung in Zeitschriften das der Ausstellung
bleiben. Eine solche wird alljährlich auch als Wanderschau in die Welt gehen und
der Öffentlichkeit zeigen, was wir uns als Qualitätsarbeit in der kirchlichen Kunst
vorstellen. Vorerst werden die Behörden beständig über den Stand der Arbeiten
unterrichtet werden, damit auch sie erkennen, daß hier ein ernstes Unternehmen
der rheinischen Metropole sich in den Dienst unserer großen und heiligen Sache
gestellt hat.

Wer immer zur Erkenntnis sich durchgerungen hat, daß die kirchliche Kunst
ein wichtiges Bildungsmittel und eine erfolgreiche eindrucksvolle Predigt für das
breite Volk, für den Gebildeten wie für den einfachen Mann ist, der muß auch
Freund dieser neuen Einrichtung werden.

Zuschriften, Meldungen usw. werden erbeten an den Herausgeber dieser
Zeitschrift, der die Leitung des mit dem Schnütgenmuseum für kirchliche Kunst
verbundenen Instituts und der zugehörigen Werkstätten übernommen hat.



BEITRAGE ZUR
RHEINISCHEN KUNSTGESCHICHTE.

1. Der zerstörte Felix- und Adauctus-Schrein
in St. Aposteln, Köln.

Der Schrein selbst ist bei der Säkularisation seines Schmuckes beraubt
worden, der Holzschrein ist später dann verschwunden, so daß heute nur
eine Zeichnung und dann die Inschriften, die auf ihm standen, sowie
eine früher in ihm liegende Urkunde noch seine Erinnerung festhalten. Aber sie
genügten an sich schon, um die Stiftung des Schreines besser klarzulegen, als das
bei irgendeinem der andern Kölner Schreine der Fall war. Freilich den Meister
kennen wir nicht; denn es war durchaus irrig, wenn man in dem in der
Inschrift genannten Gottfried den Verfertiger sehen wollte; vielmehr war Ewald
durchaus im Recht, wenn er in ihm den Stifter sah, etwa den Dekan Gottfried
von Binsfeld. Volle Sicherheit gibt auch in diesem Falle das früher schon er-
wähnte Nekrologium von St. Aposteln.

Jene Urkunde vom März 1220 besagt die Niederlegung der Gebeine in diesem
Schreine und erwähnt die für die Baugeschichte von St. Aposteln so wichtige
Einwölbung der Kirche. Zwar heißt es, daß Gebeine aus der Schar der elftausend
Jungfrauen hineingelegt worden seien „mit mehreren anderen Reliquien, die schon
früher hie und da in der Kirche aufbewahrt wurden". Es liegt da ein gewisser

Witte.
 
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