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Zeitschrift für christliche Kunst — 34.1921

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Heft 1- 3
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Hölker, Karl: Silberbüsten aus der 1. Hälfte des XVII. Jahrh.
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Beitz, Egid: Eine Kreuzigungsgruppe aus dem Ende des XV. Jahrh.
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https://doi.org/10.11588/diglit.4344#0038

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28

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. 1-3

sind 59 cm hoch,
Werke von vor-
züglicher Tech-
nik und starker

Charakteri-
sierung. Unsere

Aloysiusbüste,
jetzt im Besitze
der Kirche St.
Peter in Köln,
stellt den Heili-
gen dar in Talar
und Chorhemd.
Ersterer ist ver-
goldetes, letzteres

unvergoldetes
Silber. Das Chor-
hemd ziert an der
Halsöffnung eine
äußerst fein gear-
beitete, mit Edel-
steinen besetzte
Borte, an die sich
eine zarte Spitze

Silberbüste <St. Aloysius) aus St. Peter in Köln.

anschließt. Auf
derBrust befindet
sich hinter einem
Kristall in einer

kartuschen-
artigen Umrah-
mung die Reli-
quie. Weiter un-
ten befindet sich
eine von Engeln
gehaltene Kar-
tusche mit dem

Namenszuge
Jesu. Der Kopf ist
äußerst fein cha-
rakterisiert, ein
edler, nicht allzu
hagerer Jüng-
lingskopf mit
einem gewissen
Zuge von Ent-
schiedenheit und
Kraft. Diese so-
wie die gleich-

zeitig mit ausgestellten beiden anderen genannten Büsten sind durchaus tüchtige
Arbeiten aus einer Zeit, wo die deutschen Lande durchtobt waren von den
Wirren des Dreißigjährigen Krieges, wo aber besonders in Köln, wie noch manche
andere Beispiele beweisen, kirchliches Kunstschaffen und Opferfreudigkeit nicht
erlahmt waren. Karl Hölker.

EINE KREUZIGUNGSGRUPPE
AUS DEM ENDE DES XV. JAHRH.

(Mit 2 Abbildungen.)

Die Kreuzigungsgruppe der Abbildung 1 hat einmal ein heute in Trümmer
gesunkenes Kloster an der unteren Mosel geschmückt. Der Christus
ist 1,60 m hoch, bei einer Spannweite von 1,65 m, Maria 1,43 m hoch,
Johannes 1,46 m hoch, Magdalena 1,17 m und Nikodemus 1,33 m hoch. Das
Kreuz ist neu, dem Gekreuzigten fehlt links der Lendentuchzipfel, der
demjenigen auf der rechten Seite entsprochen haben wird. Die übrigen
Beschädigungen sind unschwer aus der Abbildung zu erkennen. Die Figuren
bestehen aus Nußbaumholz. Polychromie und Kreidegrund sind bei dem
Kruzifixus einigermaßen erhalten, dagegen bei den andern Figuren nur in
ganz geringen Resten noch vorhanden.

Die Gruppe ist stark malerisch aufgefaßt. Die Faltenzüge mit ihren
unruhigen Linien und oft keilförmig erweiterten Rillen sind für den Meister
 
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