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Zeno, Apostolo; Obladen, Peter
Des Herrn Apostolo Zeno weyland Kayserlich-Königl. Hof-Poetens neueröfnete Schau-Bühne biblischer Begebenheiten: in XVII. Schauspielen — Augspurg, 1760 [VD18 12043672]

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https://doi.org/10.11588/diglit.31780#0239
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Tobias ver fromme Vatter. 219
sondern die Sünde allein kan mich unglückseelig
machen.
Achior. Wohlan, ich lasse dir Billichkeit
widerfahren. . . . Ich halte und glaube, daß du
fromm und gut.
Tobias. In GOtt allein ist die Güte, in
uns aber Schwachheit; und wenn wir gut sind,so
kommet alles von selbem her, als welcher die Quelle
alles Guten; nicht aber von uns, die wir die Rei-
zung zur Sünde und den Zundel in uns herum
tragen.
Nabat. Dein Elend ist zu groß und zu
hefftig-
Tobias. GOlt hat mir aber eine Seele
gegeben, so selbes zu ertragen weiß.
Achior. Du hast doch den Kälbern in Sa-
maria niemalWeyhrauch angezündet; gleichwohl
must du mit andern anjetzo unter dem Assyrischen
Joch ftuffzen.
Tobias. Und diß ist mein Trost, daß ich
zwar mit andern gestrafft werde, obwohl mit an-
dern nicht gesündiget.
U'labar. Deine Reichthümer hat die Dürf-
tigkeit der Armen verzehret.
Tobias. Es hätte mir selbe der Himmel
benehmen, oder ich ihrer auf eine gewaltsame Art
beraubet werden können. Nun hat die Liebe selbe
zu gutem Gebrauch verwendet,
Nabar.
 
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