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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0188
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484 Allerlei merkwürdige vierfüßige Thiers,
nächst können sie auch etliche Tage den Durst
erdulden, woraus um so mehr die Weisheit des
Schöpfers abzunehmen und zu bewundern ist,
weil die Lander und Sandwüsten, wo die Ka-
mele gebraucht werden, sehr dürre und arm an
Wasser sind. Sauft nun aber ein solches Thier
einmal, so kann es auch eine erstaunliche Men-
ge Wasser cinschlucken, daher die Reisenden, wel-
che ost viele Meilen weit keinen Tropfen finden,
zuweilen vor unerträglichem Durst eins abschlach-
ten, um sich mit dem Wasser aus dessen Einge-
weiden zu laben. Das sogenannte Kamelhaar und
Kamelgarn kommt nicht von diesem lasttragenden
Thiere, sondern von der Kamelziege, die ein
glänzendes weisses Haar hat. Es gibt auch ein
zweyhufiges gehörntes Thier in Aethiopien mit
einer weißgefleckten Haut, welches der Kamel-
parder heißt. Das dem Elephanten an Größe
fast gleichkommends Nhinoceros, oder Nasenhorn,
ist dreyhufig, hat kleine Augen und Ohren, kur-
ze Füße und eine runzlige, fast ganz unbehaarte,
aber sehr harte Haut, die wie mit einem Pan-
zer umgeben ist, welche in Falten auf seinem Lei-
be liegt. Die Schnauze sicht einem Saurüssel
ähnlich, und über den Naselöchern hat es starkes
aufwärts stehendes und etwas zurückgebogenes
Horn, womit es die stärksten Bäume aus der
Erde reissen und zerbrechen kann. Es thut nie,
manden einiges Leid, wenn es aber gereizt wird,
ist es sehr wütend. Von dem Elephanten ist es
ein
 
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