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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 3.1909/​10

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Bibliographie zur Geschichte der Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0036

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Literatur.

■1-2

sul Samoggia [1547 Neubau der eingestürzten
Brücke nach V. s. Entwurf]. — Guido Zucchini:
II Vignola a Bologna. [Von Villen der Umgebung
ist Villa Tuscolano zerstört, aber aus Zeich-
nungen bekannt, Villa Buoncompagni (S. Lazzaro)
ebenfalls aus Zeichnungen bekannt, blieb unvoll-
endet. In der Stadt erbaute V. den Palazzo
Bocchi und zusammen mit Giacomo Marcoaldi
den Canale Navile (1548f.) - Urkunden.]

Adolf Michaelis, Ein Jahrhundert kunst-
archäologischer Entdeckungen. Zweite Auf-
lage. Mit einem Bilde G. T. Newtons. Verlag von
E. A. Seemann in Leipzig 1908.

Unter diesem wenig veränderten Titel haben
Michaelis' «Archäologische Entdeckungen des
neunzehnten Jahrhunderts» bereits nach so kurzer
Zeit in zweiter Auflage erscheinen müssen. Das
Werk, entstanden aus einer im Wintersemester
1904/05 gehaltenen Vorlesung, hatte in weiten
Kreiseii eine so freudige Aufnahme erfahren, daß
für diese zweite Auflage eine besondere Empfehlung
entbehrlich erscheint. Der Inhalt des Buches ist
noch reicher, als der Titel vermuten läßt: es ist
der stolze Bückblick auf die bewundernswerte
Entwicklung, auf die hundertjährige Geschichte
einer Wissenschaft, die das Verständnis der antiken
Kultur und damit unserer eigenen in unvergleich-
licher Weise vertieft hat. Michaelis' Buch ist be-
sonders anziehend durch das abgeklärte, gerechte
Urteil über die vielen Persönlichkeiten und Ge-
schehnisse, von denen es handelt. Allen, die zu
einer historischen Betrachtung der Dinge hinneigen,
wird es eine Freude sein, das Buch zu lesen.

Der ersten Auflage gegenüber sind kleine Be-
richtigungen vorgenommen und besonders die
Kapitel über die Entdeckungen und Forschungen
auf orientalischem Boden bereichert worden. Hier
stellt eigentlich das Buch eine Forderung zur
Nacheiferung auf, zu einer ähnlichen Darstellung
der Entdeckungen, welche uns die Kultur des
Orients, des alten und mittelalterlichen, erschlossen
haben. Vorarbeiten dazu liegen in Hilprechts
Excavations in Bible Lands und in einigen Ka-

piteln des Grundrisses der Iranischen Philologie
vor. — Geschmückt ist der neue Band des Michaelis
durch ein schönes Porträt G. T. Newtons.

Ernst Herzfeld.
Dr. Karl Faymonville, Der Dom zu
Aachen und seine liturgische Ausstattung vom
9. bis zum 20. Jahrhundert. Kunstgeschichtliche
Studie mit 188 Abbildungen und 5 Tafeln. Mün-
chen, F. Bruckmann A.-G. 1909. VII, 450 S. 8°.
M. 26.—.

Ein Aachener Stadtkind unternimmt es, eine
Lücke auszufüllen, die jeder empfand, der über
Deutschlands ehrwürdigstes Denkmal, das Grab
Karls d. Gr., zu arbeiten unternahm. Was die
Nolten und Quix, Bock und Bhoen über die
Aachner Pfalzkapelle gearbeitet hatten und Buch-
kremer durch seine baugeschichtlichen Studien
klarzustellen suchte, wird hier zusammengefaßt
und durch eigene Forschungen besonders in Archi-
ven ergänzt. Auch der durch die Restaurations-
arbeiten herausgeforderten Streitliteratur gedenkt
der Verfasser; sie habe manche Hauptfrage ge-
klärt und viele neue Gesichtspunkte und Nach-
richten erschlossen. Es überrascht daher einiger-
maßen, daß F. die Namen der Streiter, denen
die Stadt Aachen doch eigentlich etwas Dank
wissen sollte, hier im Vorworte unerwähnt läßt.

Für F. sind noch immer die Römer jene Macht,
die am Rhein ausschließlich in Betracht kommt,
wenn es sich um die ältesten christlichen Kirchen-
bauten handelt. Im Gegensatz zu ihnen stehen die
Franken, «in der monumentalen Baukunst völlig
unerfahren, mußte die merowingische Ansiedlung
sich damit begnügen, die noch vorhandenen Römer-
bauten zu beziehen», «die niedrige Stufe ihrer
Kunst läßt es nicht zu, ihnen die Ausführung
eines Kirchenbaues in Pipins Zeit (vor 765—766)
zuzuschreiben». Daß das Christentum weder von
Römern noch von Franken, sondern von Grie-
chen und Orientalen in die Rheingegend gebracht
wurde, und diese bis auf die Zeit Karls d. Gr.
Träger des christlichen Kirchenbaues und kultu-
relle Erzieher der Germanen blieben, scheint
F. nicht zu den glaubhaften neuen Gesichts-
punkten zu zählen, welche die «Streitliteratur»
zutage gefördert hat. Hätte F. diese These be-
achtet, dann würde er mit den 1886 hinter der
Karlskapelle freigelegten Fundamenten einer Basi-
lika etwas anzufangen gewußt haben, Chorschluß,
 
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