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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 3.1909/​10

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Stückelberg, Ernst Alfred: Eine Tauf-Piscina mit zwei Ambonen
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0069

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Chronik.

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herum, große Tafeln und kleine Bruchstücke. Das Taufhaus scheint seit sehr langer
Zeit keinen kirchlichen Zwecken mehr zu dienen. Der Zugang befindet sich auf der
Ostseite, während die Westwand an das Ostende des Domchors stößt. Der Fußboden
des Baptisteriums liegt bedeutend tiefer als derjenige der Kirche.

Unser Taufbassin erhebt sich auf einem Unterbau von zwei Stufen, die aus statt-
lichen Steinplatten bestehen. Die Brüstung ist auf drei Schichten kleiner Quadern
erbaut, auf denen die großen Steine des oberen Randes ruhen. In diesem waren noch
fünf runde Löcher für Vorhangstangen zu konstatieren. Die Ambone sind bündig mit
diesem Polygon und sind gleichzeitig mit diesem hergestellt. Keinerlei Spur weist darauf
hin, daß der eine Ambo oder gar beide spätere Zutaten wären. Im Innern finden wir
eine leichte Verbreiterung des Brüstungssockels, dann zwei Stufen, deren Kanten ab-
gefast sind. Dieses Abflachen der Kanten beruht zweifellos auf praktischen Gründen:
man wollte nicht, daß sich der nackte Täufling an scharfen Steinen verletze. Im
Boden des Bassins, aber nicht in der Mitte, befand sich ein Loch von der Größe der
Stangenlöcher auf der Brüstung; es mag als Abflußloch für das Wasser gedeutet werden,
obwohl es nicht die Gestalt eines Trichters besaß. Da das Terrain gegen 0 und N
abfällt, ist offenbar der Abflußkanal nach diesen Richtungen hin unter dem Fußboden
zu suchen. Bemerkt sei noch, daß der Boden der beiden Kanzeln um wenige Zenti-
meter über die obere, äußere Stufe erhoben ist, so daß die Priester bei der Zeremonie
die höchste Stelle im ganzen Gebäude einnahmen. Unsere Skizzen ersparen eine weitere
Beschreibung des merkwürdigen Bauwerks. Bemerkt sei noch, daß der eine Ambon
auf der Nord-, der andere auf der Südseite des Bassins angebracht ist.

Als Entstehungsdatum des Taufhauses und -Bassins wagen wir nur im allgemeinen
das Frühmittelalter anzusprechen; vielleicht gehören beide dem VIII. Jahrhundert, d.h.
dem Saeculum, in welchem die langobardischen Cancelli der Kathedrale entstanden
sind, an.1 In jedem Fall ist das Monument in höchstem Grad merkwürdig, durch die
Doppelzahl seiner Ambonen, soviel dem Verfasser bekannt ein Unikum. Wenigstens
hat er seit der Entdeckung des Objekts dem Gegenstand seine Aufmerksamkeit geschenkt
und kein Aualogon dazu gefunden. Sache der Liturgiker ist es nun, die Bedeutung
des zweiten Ambons klarzulegen und zu erklären.2

1 Viele derselben sind abgebildet in des Verf. Langob. Plastik. 2. Aufl. München und Kempten 1910.

2 Reiche Literaturangaben über Baptisteres antiques merovingiens et carolingiens bei Enlart, Manuel
d'areheologie franc-aise I, 1902, p. 189—198.

Ohr/^niU- Francis-Auguste Choisy etait ne le 7 fevrier

OrilUniK.. ]m ä vilry-le-Francis. Son perc, qui etait

. », . architecte, lui inspira de tres bonne heure le

AUgUSte OnOISy. gQÜt deg t,eaux.arts et de l'archeologie, et, con-

Par Marcel Aubert - Paris. vaincu des Services que peuvent rendre les con-

naissances scientifiques aux etudes d'architecture,

Le 18 septembre dernier est mort Auguste ;, h ^ Y^coh p0]ytechnique.
Choisy, dont les travaux sont universellement

4 a ■■ t „,„„:,.„,. q„ ici M. Marcel Dieulafoy, membre de l'Institut, M. F.

connus et apprecies. Je voudrais esquisser en " . ' .

. . , , , de Hartem, professeur ä l Ecole des Ponts-et-Chausees,

quelques pages la vie et le caractere de ce bon i j D , t m

< ' e & . . . et M. le Secretaire de 1 Lcole des Ponls-et-t.hausees

et grand savant; j'analyserai ensuite ses princi- enfin noü.e maltre M_ Enlart; qui Qnt bien youlu

paux ouvrages. novts donner sur Choisy des renseignements tres

1 Nous sommes heureux de pouvoir remercier jirecieux.
 
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