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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: Demeter die Stifterin des Ackerbaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0106

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Demeter

mit drey Füßchen wie die Modien zu haben pfleget?,
ganz ohne Deckel. Aus dieser Cista erhebt sich in
wellenartiger Bewegung eine Schlange, die Spitze
des Mauls gegen Ceres gerichtet, deren Aehren, und
Mohnbüschel über ihr ist."

Die Figur, welche in dieser Beschreibung ge,
radezu Hermes genannt ist, war ich von Anfang an,
rh diese mir zu Gesicht gekommen, geneigt, für den
Triptolemos zu nehmen, obgleich dieser sonst auf
einem Drachenwagen fährt, und so wie auf unserm
Basrelief nirgends abgebildet ist. Dem Hermes
ziemt es zwar, verschiedener Gottheiten Diener zu
seyn, und wie er der Demeter zur Seite stehe, ha-
ben wir oben gesehen; allein daß er selbst das Ge-
treide durch die Welt ausgestreut, würde eine zu be-
deutende Verrichtung feyn, als daß sie so einzeln auf
diesem einzigen Bruchstück dastehn sollte; und daß
er die Aehren dem Triptolemos nur hätte überreichen
sollen, wäre allzu leer. Daß aber das Werk nur
eine launenhafte Erfindung darstellen sollte, läßt der
kirchliche Styl desselben nicht erwarten. Es bleibt
mir darum auch jetzt noch wahrscheinlich, daß der
fußbeflügelte Jüngling Triptolemos fty, der die
Gabe wunderschnell von Land zu Lande tragen soll,
etwa einigermaßen dem Hermes als einem Bothen
der Demeter nachgebildet. Sehn wir doch auch den
Pelops und den Perseus bald auf der?? Flügelroß,
bald mit Fußflügeln, (nur nicht beydes verbunden).
Mehr die Person als die Art der Ausführung ist das
Wichtige und Stetige. Letztere behandelt der dichte»
rische Gedanke mit größerer Freyheit. So ist, als
Gegenstück von Tripkolems Drachenwagen, Diony-
sos, der die Welt mit seinem Safte tränkend auf

dem
 
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