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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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6. Heft
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Literatur
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Vereins-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0206

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192 VEREINS-NACHRICHTEN IV. BAND

Verfasser veranlafst, in der vorliegenden Arbeit neben einem
Fundbericht und einer genauen Beschreibung der in den
verschiedenen Gräbern aufgedeckten Gegenstände auch eine
nochmalige kritische Überprüfung aller auf die Geschichte
und Herkunft der frühmittelalterlichen Spangenhelme be-
züglichen Fragen zu bringen, in der er alles, was seit
Eduard Lenz über diesen Gegenstand geschrieben wurde,
nochmals klar und übersichtlich zusammenfafste. Als ein
besonderer Vorzug dieser Publikation, die, wie aus dem
eben Gesagten hervorgehen dürfte, weit über den Rahmen
ähnlicher Fundberichte hinausgeht, mufs das ebenso reich-
haltige wie vortrefflicheTafelmaterial bezeichnet werden, das
die Möglichkeit an die Hand gibt, die reproduzierten Fund-
gegenstände auch ohne direkte Besichtigung zu studieren.
Die Reproduktionen sind durchgehend vorzüglich und die
Art, wie die einzelnen Objekte ihrer Eigenart nach zur
Geltung gebracht wurden, die Sorgfalt, mit der in jedem
Einzelfall die Hintergründe und die dem Charakter der
Gegenstände entsprechende Beleuchtung gewählt wurden,
kann als durchaus mustergültig bezeichnet werden. Ohne
Zweifel waren es auch die 'erwähnten Rücksichten, die
den Verfasser veranlafsten, die Fundgegenstände nicht in
ihrem ursprünglichen Zusammenhang, also den Fundum-
ständen entsprechend zu gruppieren, sondern diesen nur
in dem systematischen Verzeichnis kenntlich zu machen.
Ein Verfahren, welches ein fortwährendes Nachschlagen
nötig macht und den Gebrauch des Buches bei dessen
wirklich höchst unhandlichem Format erschwert. — Die
des Tafelmaterials durchaus würdige Textbeilage bringt

zunächst einen kurzen Fundbericht, dem eine auf breitester
Basis aufgebaute kritische Erörterung aller auf die Geschichte
der Spangenhelme bezüglichen Fragen folgt. Da ich diesem
Gegenstände in einem der nächsten Hefte dieser Zeitschrift
eine besondere Besprechung widme und dabei näher auf die
von Gröbbels ausgesprochenen Ansichten eingehe, so be-
gnüge ich mich damit, an dieser Stelle darauf hinzuweisen,
dafs der Verfasser in seiner Arbeit zunächst jeden der bis jetzt
bekannten Spangenhelme genau beschreibt und in seiner
stilistischen Eigenart festzuhalten sucht, um das Resultat
dieser Einzelbefunde am Schlufs des Abschnitts zu einer
Gesamt-Übersicht zusammenzufassen. Es folgt eine kritische
Beschreibung der mit dem Spangenhelm im Hauptgrabe
gefundenen Ringbrünne nebst einer kurzen Erörterung
aller mit diesem Fund zusammenhängenden historischen
und technischen Fragen und der anatomische und anthro-
pologische Befund an dem im selben Grabe gefundenen
Schädel. Den Schlufs bildet ein vortreffliches kritisches
Verzeichnis aller im Gammertinger Reihengräberfeld ge-
fundenen Gegenstände, und zwar genau nach dem Fund-
orte, d, h. also nach den Gräbern geordnet, aus welchen
sie stammen. Im Ganzen betrachtet, stellt sich die Publi-
kation des Verfassers als eine in jeder Beziehung achtens-
werte Leistung dar, deren kleine Mängel ihren bedeutenden
Vorzügen gegenüber kaum ins Gewicht fallen. Es wäre
daher aufrichtig zu wünschen, dafs die Methode des Ver-
fassers für Veröffentlichungen derartiger Gräberfunde in
Zukunft vorbildlich werden möchte.
Dr. Fortunat v. Schubert-Soldern.

VEREINS-NACHRICHTEN

Dem Verein neu beigetreten ist:
Fachschule für die Solinger Industrie, Solingen.
Zacharian, Hauptmann beim Artillerie-Konstrüktionsbureau,
Spandau, Bismarckstrafse 63.
Veränderungen.
Leutnant Deiss, Dienze, wohnt Kaserne 8.
Dr. Koetschau ist mit dem Titel Hofrat zum Direktor der
Grofsherzoglichen Sammlungen und des Goethe-
National-Museums in Weimar ernannt worden und
wohnt Weimar, Cranachstrafse 2.

Dr. Ruhr, Wiesbaden, ist zum Hauptmann der Landwehr
ernannt worden.
Schneider ist Major im Inf.-Regt. Nr. 102 und wohnt Zittau,
Uferstrafse 3.
Prof. Dr. Weinitz, Berlin, wohnt Frobenstrafse 23.

Herr Rechtsanwalt Dr. Weifs, Baden-Baden, bittet
uns, mitzuteilen, dafs die Mitglieder des Vereins das Werk
Karl Gimbels,
Die Rekonstruktionen der Gimbelsc.hen
Sammlung, Baden-Baden 1901, geb., mit über
40 Lichtdrucktafeln und Texterklärung
zu dem ermäfsigten Preise von 6 Mk. direkt von ihm be-
ziehen können.

Mitteilung der Schriftleitung. Da ich am 1. April die Leitung des Historischen Museums in
: - Dresden niederlegte und die der Großherzoglichen Museen in
Weimar übernahm, bin ich leider nicht mehr in der Lage, die Schriftleitung allein weiterzu-
führen. Zu meiner Unterstützung wird Herr Dr. Haenel, Direktörialassistent am Königl. Historischen
Museum, mein mehrjähriger Mitarbeiter, von nun ab tätig sein. Ich ersuche deshalb alle die
Schriftleitung betreffenden Mitteilungen an „Dr. Haenel, Dresden-A. 9, Johanneum“, zu
richten. Meine eigene Adresse ist vom 1. April ab: Weimar, Cranachstr. 2. Koetschau.

Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Karl Koetschau in Weimar. — Druck von Wilhelm Baensch in Dresden.
 
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