8. HEFT
BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER SCHWERTMARKIERUNG
251
wahrscheinlich aus der Niederelbe gebaggert
wurde, ehemals in nächster Nachbarschaft im Ge-
brauch. Trotzdem zeigen beide Schwerter be-
trächtliche Unterschiede (s. Abb. 2). Knäufe und
Parierstangen sind freilich einander ähnlich. Die
Knäufe von der Form zweier mit den Grund-
flächen aufeinander gesetzten Kegelstümpfe haben
denselben Durchmesser von 4,7 cm und zurVer-
mutterung der Angel einen pyramidenstumpf-
förmigen Aufsatz aus Gelbmetall. DemHamburger
Knauf ist beiderseits ein Kreuz eingeschlagen,
das am stark gerosteten Lübecker Knauf nicht
mehr festzustellen ist. Die Parierstangen, beim
Hamburger Schwert • ein wenig abwärts geneigt,
schwellen nach den Enden zu an;,beim Lübecker
Schwert ist die Parierstange 16,2 cm, beim Ham-
burger 18,5 cm lang.
Abb. 3.
Klingenornamente
a) des Schwertes Abb. 2 a,
b) des Schwertes Abb. 2 b.
Wenn sich nun die Gesamt- und Klingen-
längen beider Schwerter auch nicht vergleichen
lassen, da dem Lübecker Schwert die Spitze fehlt,
so tritt uns doch ihr verschiedener Aufbau auch
so deutlich entgegen. Das Hamburger Schwert
wirkt gedrungener als das Lübecker, da sich die
Klinge hier stärker verjüngt, um scheinbar ganz
allmählich in eine Spitze auszulaufen, während die
unten breitere Klinge des Hamburger Schwertes
sehr plötzlich zur Spitze abbiegt. An der Wurzel
haben beide Klingen dieselbe Breite von 5,2 cm.
Vor allem unterscheiden sich die Griffangeln: die
des Lübecker Schwertes ist 20 cm lang, während^
die des Hamburger Schwerts nur 12,7 cm mifst.
Daher übertrifft auch die jetzige Gesamtlänge des
Lübecker Schwertes von nocm die desHamburger
Schwertes noch um 4,5 cm; die Längen der Klingen
mögen sich etwa geglichen haben. — Die Fest-
stellung derUnterschiede unserer beiden Schwerter,
Abb. 6.,
Nationalmuseum, Kopenhagen.
BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER SCHWERTMARKIERUNG
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wahrscheinlich aus der Niederelbe gebaggert
wurde, ehemals in nächster Nachbarschaft im Ge-
brauch. Trotzdem zeigen beide Schwerter be-
trächtliche Unterschiede (s. Abb. 2). Knäufe und
Parierstangen sind freilich einander ähnlich. Die
Knäufe von der Form zweier mit den Grund-
flächen aufeinander gesetzten Kegelstümpfe haben
denselben Durchmesser von 4,7 cm und zurVer-
mutterung der Angel einen pyramidenstumpf-
förmigen Aufsatz aus Gelbmetall. DemHamburger
Knauf ist beiderseits ein Kreuz eingeschlagen,
das am stark gerosteten Lübecker Knauf nicht
mehr festzustellen ist. Die Parierstangen, beim
Hamburger Schwert • ein wenig abwärts geneigt,
schwellen nach den Enden zu an;,beim Lübecker
Schwert ist die Parierstange 16,2 cm, beim Ham-
burger 18,5 cm lang.
Abb. 3.
Klingenornamente
a) des Schwertes Abb. 2 a,
b) des Schwertes Abb. 2 b.
Wenn sich nun die Gesamt- und Klingen-
längen beider Schwerter auch nicht vergleichen
lassen, da dem Lübecker Schwert die Spitze fehlt,
so tritt uns doch ihr verschiedener Aufbau auch
so deutlich entgegen. Das Hamburger Schwert
wirkt gedrungener als das Lübecker, da sich die
Klinge hier stärker verjüngt, um scheinbar ganz
allmählich in eine Spitze auszulaufen, während die
unten breitere Klinge des Hamburger Schwertes
sehr plötzlich zur Spitze abbiegt. An der Wurzel
haben beide Klingen dieselbe Breite von 5,2 cm.
Vor allem unterscheiden sich die Griffangeln: die
des Lübecker Schwertes ist 20 cm lang, während^
die des Hamburger Schwerts nur 12,7 cm mifst.
Daher übertrifft auch die jetzige Gesamtlänge des
Lübecker Schwertes von nocm die desHamburger
Schwertes noch um 4,5 cm; die Längen der Klingen
mögen sich etwa geglichen haben. — Die Fest-
stellung derUnterschiede unserer beiden Schwerter,
Abb. 6.,
Nationalmuseum, Kopenhagen.