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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 9.1921/​1922

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Heft 1
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Gümbel, Albert: Johann Glöckner von Zittau, ein Nürnberger Festungsbaumeister 1430 - 1442
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Post, Paul: Waffe und Kostüm: Beziehungen zwischen Harnisch und Bürgertracht
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https://doi.org/10.11588/diglit.44571#0033

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HEFT 1

PAUL POST, WAFFE UND KOSTÜM

17

der vesten und auch von dem tot auf der vesten
auf und zu zespevten, die man gibt Oswaldi. (Ebenda
Fol. 477a.)
g) 1450, 4. Oktober bis 1. November: Item de-
dimus 40 ft haller Hannsen Wolntzhofer zu Hebung
von seiner mue wegen, die er 35 wochen gehabt het
mit zusehen des paus imgraben. (Ebenda Fol.480 a.)
h) 1430, 27. Oktober: Item dedimus 52 ft hl.Ja-
coben Topler ein jar zu Hebung von des zusehens
und anweisens wegen des paus im graben, act. in
vigilia Symonis et Jude. (Ebenda.)
i) 1431, 7—21. März: Item dedimus 6sh. hlr. von
etlicher heimlicher nachtwach wegen des grabens
abmeßens. (Bd. IV, Fol. 8a.)
k) 1431, 7. September: Item dedimus 30 hlr.
Cfonrat] Eysvogel von der gewartung wegen des
paus hinder der vesten von 20 wochen her und
ist also seiner mue von des paus wegen bis auf disen
heutigen tag ganz verricht; und desselben gelts hat
man 10 ft hlr. geben, dass er das außer tor und
pruken auf der vesten ein jar her pis auf exaltacionis
s. crucis schirst auf= und zu hat gesperrt, act. in
vigilia nativitatis Marie f1431]. (Ebenda Fol. 13b.)
l) 1432, 13. August bis 10. September: Item
dedimus 26 ft hl. Cfonrat] Eyßvogel von zuwartens
wegen des gepeus hinder der vesten und um
die vesten von einem vergangen jar. (Ebenda Fol. 48a.)
m) 1434, 23. Junibis 21 .Juli: Item dedimus 40 ft hlr.
Paulsen Stromer von seiner mue wegen zu Hebung,
die er gehabt hat mit dem steinprechen und gepeu
hinder der vesten zugewarten fünf virtfel] jars,
des man bei 12 wochen gefeirt hett, und auch von
dem tor auf der vesten auf= und zuzesperren dreu
virtfel] jars, davon im nach markzal gepüret 7l/-2 ft hl.
actfum] 4a ante Kiliani. (Ebenda Fol. 121a.)
n) 1435, 15. Juni bis 13. Juli: Item dedimus
30 ft hl. Paulß Stromeyr zu Hebung de labore suo;

dergepürenimlOft hl., daz er das tor auf der vesten
ein jar auf= und zu hett gesperrt; und die andern
20 H gab man im, daz er des stainpruchs, alsfman]
37 wochen hinder der vesten gearbeit hat, gewart
und zugesehen hat. (Ebenda Fol. 162 b.)
o) 1436, 4. Juli bis 1. August: Item dedimus 34 ft hl.
Paulß Stromeir zu Hebung de labore suo; des gepürt
im 10 ft hl. vom tor auf der vesten ein jar auf= und
zuzusperren und die andern 24 ft gab man im von
zuwartens wegen, als man 14 wochen stain geprochen
und 31 wochen auf der vesten gepaut hat, nem-
liehen alle wochen '/z ff hl.; und die übrigen I1/2 ft hlr.
schankt man im darzu. (Ebenda Fol. 200a)
p) 1437, 19. Junibis 24.Juli: Item dedimus 22 fb hlr.
Paulus Stromer; der gepüren im 10 ft hlr. vom äußern
tor auf der vesten ein jar auf= und zuzesperren und die
12 ft hlr. gab man im für sein mue von zuwartens wegen,
als man einzigen bei 24 wochen auf der vesten ge-
paut hat. act. ferin 3a post Kiliani. (Ebenda Fol. 244a.)
q) 1438, 3. Junibis l.Juli: Item dedimus 22 ft hlr.
Paulsen Stromer; der gepurten im 10 ft hlr. vom äußern
tor auf der vesten ein jar auf= und zuzusperren und
die 12 ft hlr. gab man im zu Hebung für sein mue
von zuwartens wegen, als man einzigen bei eim
halben jare an der brustwere dez grabens gen
veld wartz, auch an pfeilern und brücken gemauert
hette. (Ebenda Fol. 337 b.)
1440, 25. Mai bis 22. Juni: Item dedimus 12 ft
n. hlr. 4Jz sh. Paulsen Stromeir von 45lh wochen,
das ist von Kiliani anno 39° bis auf Urbani anno
40° vom aussern tor auf der vesten, davon man ein
jar gibt 10 ft hlr. n., und vom türlein am perkfrid,
davon man ein jar gibt 4 it n., auf= und zuzusperren.
r) Item dedimus et 9 ff hlr. novi von Fabiani bis auf
Urbani beds nechstvergangen von zuwartens wegen
des paus, den man bisher dieser zeit um die vesten
und da allenthalben getan hat. (EbendaFol.381 b.)

WAFFE UND KOSTÜM
BEZIEHUNGEN ZWISCHEN HARNISCH UND BÜRGERTRACHT
VON PAUL POST

Waffen* und Kostümkunde reichen sich, wie der
neue Titel unserer Zeitschrift belehrt, hier zum ersten
Male die Hand. Viele unserer alten Leser wird dieser
Gedanke zunächst befremden. Ja, wenn sich in Zu*
kunft in diesen Blättern neben dem klirrenden Eisen*
schritt des Ritterharnisches hier und da das Rauschen
seidener Damenschleppen vernehmen läßt, mag man*
eher gar geneigt sein, in das homerische Gelächter
der Götter einzustimmen, das sie beim Anblick des
Mars in den Armen der Venus anhuben.

Mag nun jener heiteren Episode der griechischen
Götterwelt eine tiefere Bedeutung innewohnen oder
nicht, die Beziehungen zwischen Waffe und Kostüm
fußen auf durchaus realer Grundlage und sollten
zu ernstem Nachdenken anregen.
Wir wollen uns für diese Auffassung nicht mit
der Berufung auf den Begriff der Trachtenkunde
begnügen, die in ihren weitausgereckten Armen alles
umfaßt, was an beweglichem Gut der Mensch am
Körper trägt,- denn in den zahlreichenTrachtenwerken,

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