Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Zimmer, Heinrich Robert
Ewiges Indien: Leitmotive indischen Daseins — Zürich, 1930

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22906#0128
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
für ihn auf, sie sind nur bunte Selbstverwandlung des
,Geistigen'; der ,Seher' aber, von Befangenheit bar, ist
rein und völlig unberührt von allem Was des , Geistigen'
(— des Bewußtseins). Dann gleitet sein Geistiges der
unterscheidenden Erkenntnis zu, neigt sich zur Losge-
löstheit über, statt zu den Sinnendingen hinzugleiten
und der Unerkenntnis sich hinüber zu neigen." Als
letzte Trübungen sind „Eindrücke wie ,ich erkenne'
und ,ich erkenne nicht' " zu überwinden. „Wer aller
Schleier durch Trübungen und karman ledig ist, dem
wird Grenzenlosigkeit des Erkennens." Dies grenzen-
lose Erkennen des Yogin, der am Ziele ist, bedeutet
Allwissenheit, nicht im Sinne eines enzyklopädischen
Haftens an Allem und Jedem, sondern im Sinn alles-
durchdringender Kraft, die bei allem Gestaltig-Nenn-
baren um seinen Ort weiß auf dem Sphärenwege durch
Schichten, Welten grober und immer feinerer Befan-
genheit bis zum Stande des Unbefangenseins, und aus
der eigenen Unsagbarkeit allem seinen Ort anzuweisen
vermag, an dem es seine aufhebbare Wirklichkeit be-
sitzt, daß es dort auf sich beruhe. „Vor der Grenzen-
losigkeit des Erkennens wirkt was Gegenstand des Er-
kennens sein könnte, winzig — winzig wie ein Glüh-
wurm im Weltraum."

VI. PRAJNA PARAMITA
Dem indischen Mythos ist neben vielem Eines ge-
wiß: so oft auch die Welt in immer neuen Gezeiten

124
 
Annotationen