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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0012
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EINLEITUNG

Handschriften), Jura (etwa 20 Handschriften) und Kriegs- bzw. Feuerwerksbücher (etwa 20
Handschriften).

Alte Heidelberger Kataloge - Eine wichtige Quelle zur Bestandsgeschichte der Codices Pa-
latini sind die heute überwiegend in der Bibliotheca Apostolica Vaticana befindlichen alten Bib-
liothekskataloge Heidelberger Provenienz aus dem 16. und 17. Jahrhundert4. Es handelt sich hier-
bei hauptsächlich um die nach Sachgruppen geordneten zehn Bände5 der Inventarisierung der
Schloßbibliothek unter Ottheinrich und um die fünf Bände6 der 1581 von Kurfürst Ludwig VI.
(1539-1583; reg. 1576-1583) angeordneten Katalogisierung der in der Heiliggeistkirche aufge-
stellten Landbibliothek, der eigentlichen Bibliotheca Palatina. Hinzu kommen noch das Ver-
zeichnis7 der Schloßbibliothek nach dem Tod Kurfürst Ludwigs VI. aus dem Jahre 1584 und das
Inventar8 der Bibliothek Kurfürst Friedrichs IV. (1574-1610; reg. 1583-1610) von 1589 mit Revi-
sionsnachträgen von 1594. Auch in einem 1610 erstellten Katalog der Bibliothek Kurfürst Fried-
richs IV. konnten einzelne Bände nachgewiesen werden.

Als besonders ergiebig für den Nachweis einzelner Codices Palatini germanici erwies sich die In-
ventarisierung, die wohl im Zusammenhang mit der Auslagerung des größeren Teils der Schloß-
bibliothek auf die Emporen der Heiliggeistkirche durchgeführt wurde' . Möglicherweise wurde
der Grundstock dieser Katalogisierung schon im Jahre 1555 begonnen, somit noch vor dem Amts-
antritt Ottheinrichs, wofür die Datierung der anscheinend frühesten Nachträge und die öfters auf-
tauchende Randnotiz A. 1555 zu sprechen scheinen11.

4 Das in der Universitätsbibliothek Heidelberg erhaltene Verzeichnis der frühen Bestände der Fakultätsbiblio-
theken und der Stiftsbibliothek in der Heiliggeistkirche aus dem Jahr 1466 (Heid. Hs. 47 und 47a) ist für die Pa-
latini germanici zu vernachlässigen, da dort hauptsächlich lateinische Texte aus dem universitären Bereich ver-
zeichnet sind.

5 Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1929 (Theologie, lat.); Cod. Pal. lat. 1932 (Theologie, dt.); Cod. Pal. lat. 1933 (Ar-
tes dicendi); Cod. Pal. lat. 1934 (Philosophie); Cod. Pal. lat. 1935 (Physik, philosophische Opera omnia); Cod.
Pal. lat. 1937 (Historiographie, Geographie); Cod. Pal. lat. 1940 (Mathematik); Cod. Pal. lat. 1942 (Medizin);
Cod. Pal. lat. 1944 (Jurisprudenz); Cod. Pal. lat. 1946 (griechische und lateinische Dichter). Für drei dieser zehn
Bände gibt es jeweils ein gleichzeitig angelegtes zweites Exemplar (Cod. Pal. lat. 1934/1936; Cod. Pal. lat.
1937/1941; Cod. Pal. lat. 1942/1943); vgl. Christ, S.7-9; Wilfried Werner, in: Bibliotheca Palatina, Textband,
S. 453 f. (G 7.1; hierauch zu Aufbau und Ordnung der Kataloge).

6 Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1927 (ungebundene Werke); Cod. Pal. lat. 1930 (Theologie); Cod. Pal. lat. 1939 (Phi-
losophie); Cod. Pal. lat. 1945 (Jurisprudenz); Cod. Pal. lat. 1956 (Geschichte). Zu diesen Katalogen liegen Kopien
vor in Cod. Pal. lat. 1931 (Kopie von Cod. Pal. lat. 1927, 1930, 1945, 1956) und in Cod. Pal. lat. 1938 (Kopie von
Cod. Pal. lat. 1939); vgl. Christ, S. 9 -12; Wilfried Werner, in: Bibliotheca Palatina, Textband, S. 454 f. (G 7.2).

7 Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1947. Ein zweites Exemplar des Inventars liegt in Cod. Pal. lat. 1919, 2r-64v vor.

8 Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1918. Mit den Revisonsvermerken versehene Kopie: Cod. Pal. lat. 1917; s. hierzu
Metzger/Zimmermann.

9 Cod. Pal. germ. 809.

10 Wilken, S. 108-110; das genaue Datum des Umzugs der Bücher in die Heiliggeistkirche ist nicht bekannt.
Sehr wahrscheinlich blieben auf dem Schloß Buchbestände zurück.

11 Vgl. unter anderem Cod. Pal. lat. 1941, 14r, 41v, 49r, 53r, 65v, 67v, 77', 82r. Hierbei kann es sich allerdings auch
lediglich um die Hervorhebung des Druckdatums oder um das Jahr des Ankaufs handeln. Werner (wie Anm. 5)
datiert vorsichtig ,um 1558' während Christ davon ausgeht, daß die Anlage in den Jahren 1555 bis 1556 erfolgte.
Elmar Mittler (Mittler/Werner, S. 21 f.) wiederum schreibt ,bei dieser Gelegenheit [Verlagerung der Schloß-
bibliothek in die Heiliggeistkirche] ist ein 10 Bände umfassendes Inventar erstellt worden'. Vgl. neuerdings
Wolfgang Metzger, „Ein recht fürstliches Geschäft". Die Bibliothek Ottheinrichs von der Pfalz, in: Pfalzgraf
Ottheinrich. Politik, Kunst und Wissenschaft im 16. Jahrhundert, hrsg. von der Stadt Neuburg an der Donau,
Regensburg 2002, S.275-316, besonders S.308-310.

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