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Zoepffel, Renate
Untersuchungen zum Geschichtswerk des Philistos von Syrakus — Giessen, 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.39950#0078
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II. DIE SIZILISCHE EXPEDITION DER ATHENER

Ein genauer Vergleich des Aufhaus der Berichte des Thuky-
dides und des Eiodor zeigt, daß in großen Zügen die Erzäh-
lung hei Diodor der hei Thukydides folgt. Das ergehen schon
die kurzen Nachrichten über die Ereignisse im Mutterland,
die hei Diodor an derselben Stelle eingeschoben sind wie
1
hei Thukydides . Es geht so weit, daß seihst dort, wo hei
Diodor Teilaussagen über ein und denselben Vorgang zusam-
mengefaßt sind, die Thukydides in chronologischer Treue
auseinandergestellt hatte, der Faden der Berichterstattung
jeweils exakt dort wieder aufgenommen ist, wo er hei Thu-
kydides unterbrochen worden war£. Diese Tatsache wirft
licht nicht nur auf die Arbeitsweise des Ephoros, sondern
auch auf seine und des Diodor Genauigkeit im Exzerpieren .

1) DS 13,8,8/9,2. Thuk. 7,18 und 19 - Jahreswechsel 414/13.
Ephoros hatte es mit der H.a'ta-Ye.vo^-Einteilung seiner
Bücher in diesem Fall leicht: Buch 13 enthielt den Archi-
damischen Krieg, Buch 15 den Dekeleischen, Buch 14 dazwi-
schen die Sizilische Expedition. Weitreichende Überschnei-
dungen waren so von vornherein vermieden. Vgl. zur Buch-
einteilung Jacohy, IIc, 28 Z. 20ff., und Barher, The
Hist. Eph., 173.
2) DS 13,5 = Thuk. 6,53-61; 88,9.
DS 13,6,6/7 = Thuk. 6,71,2; 74,2 und 93,4.
DS 13,7,1 u. 2 = Thuk. 6,73,2; 88,7-93,3.
DS 13,8,3 = Thuk. 7,7,3; 17,3; 19,3-
DS 13,8,6 und 7 = Thuk. 7,8; 10-17,1.
DS 13,8,4 ungefähr = Thuk. 7,7,2; 21,1.
DS 13,8,5 - Thuk. 7,7,4; 21,2-5.
3) Vgl. dazu, wenn auch aus anderem Zusammenhang, Eph.T 17 -
Porphyrius hei Euseh. PE 10,3 p. 464 B: nai xt yap 'Ecpo-
pou ’lölov ex. tcüv Aai^axou nai KaXX io&evovq nai *AvaE.ip,e-
voug auxaTc; Ae^eaiv eaxiv öxe Tp iax t-Aiouc; öXour pexaTi-fr-
evxoc; otlxouS> S.auch Fricke, Untersuchungen, 6: "Es zeigt
sich ... hei ihm (Eph.) eine sehr sorgfältige Benutzung der
besten literarischen Quellen, die er gründlich studiert und
seiner Erzählung zu Grunde legt, dabei aber durchweg durch
eigene Forschung ergänzt und berichtigt. Wir finden daher
die größte Ähnlichkeit mit diesen, nicht nur in der Dar-
stellung der Tatsachen, sondern selbst in einzelnen Ausdrük
ken, nirgends jedoch eine Stelle, wo er seine Quelle rein
ausgeschrieben hat." Fricke verweist in diesem Zusammen-
hang auf die Dissertation von Stedefeldt, De Lysandri-Plu-
tarchei fontibus, Bonn 1867, der S. 37 ff. am Beispiel des
Xenophon eine derartige Arbeitsweise des Ephoros
 
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