L2s Dritter Abschnitt.
tur liegen, und nach denjenigen Gesetzen, welche ihm
die Erfahrung an die Äand Zieht, denen gemäß ein
Kunstwerk oder ein Produkt der Natur gewisse Em-
pfindung en mittheilt. Denn Mittheilung der
Empfindungen ist da der ausschließende Zweck der
Kunstwerke. Der Verstand ordnet den Reich-
thum der Phantasie, denn wo dies nicht geschieht, ist
eine verworrene Phantasie, deren Erfindungen
und Bilder, sobald sie dargestellt werden, mißfallen,
weil sie den Gesetzen des Geschmacks widersprechen.
Die Phantasie lieferte den Stoff, der Verstand
giebt diesem Stoff in der Darstellung die Form (Form
des Dargesiellten). Aber
z) Der herrschende Zustand des Empfin-
dungsvermögens liefert der Darstellung die
Form, die Manier, und färbt die Bilder der Phan-
tasie mit ihren Dinten. Das Empfindungsvermögen
selber muß außerordentlich reizbar seyn. Ein Gegen-
stand, dem Tausende arglos vorüberwandeln, wird
dem Empfindungsvermögen des Genies merkwürdig.
Die kaum entsprungene Empfindung fliegt zur Phan-
tasie über und wird ein neuer Stoff derselben, oder
vielmehr, sie ruft das Assvciationsvermögen auf, und
neue Ideen entwickeln sich und stürmen nun auf das
Empfindungsvermögen zurück.
4) Eben dies Empfindungsvermögen verbindet
sich mit dem Verstand und geht auf Entdeckungen
aus. (Beobachtungsgeift) Die Empfindung
Zeigt den Gegenstand an, der sie fesselte, der Ver-
stand
tur liegen, und nach denjenigen Gesetzen, welche ihm
die Erfahrung an die Äand Zieht, denen gemäß ein
Kunstwerk oder ein Produkt der Natur gewisse Em-
pfindung en mittheilt. Denn Mittheilung der
Empfindungen ist da der ausschließende Zweck der
Kunstwerke. Der Verstand ordnet den Reich-
thum der Phantasie, denn wo dies nicht geschieht, ist
eine verworrene Phantasie, deren Erfindungen
und Bilder, sobald sie dargestellt werden, mißfallen,
weil sie den Gesetzen des Geschmacks widersprechen.
Die Phantasie lieferte den Stoff, der Verstand
giebt diesem Stoff in der Darstellung die Form (Form
des Dargesiellten). Aber
z) Der herrschende Zustand des Empfin-
dungsvermögens liefert der Darstellung die
Form, die Manier, und färbt die Bilder der Phan-
tasie mit ihren Dinten. Das Empfindungsvermögen
selber muß außerordentlich reizbar seyn. Ein Gegen-
stand, dem Tausende arglos vorüberwandeln, wird
dem Empfindungsvermögen des Genies merkwürdig.
Die kaum entsprungene Empfindung fliegt zur Phan-
tasie über und wird ein neuer Stoff derselben, oder
vielmehr, sie ruft das Assvciationsvermögen auf, und
neue Ideen entwickeln sich und stürmen nun auf das
Empfindungsvermögen zurück.
4) Eben dies Empfindungsvermögen verbindet
sich mit dem Verstand und geht auf Entdeckungen
aus. (Beobachtungsgeift) Die Empfindung
Zeigt den Gegenstand an, der sie fesselte, der Ver-
stand