Zß Über Dürers Leben und Schaffen.
Gestalten, auch beschäftigte er sich fortgesetzt mit Entwürfen zu einem
schon vor der Reise ins Rüge gefaßten fünften Passionszpklus in
Breitformat und in dadurch bedingter, ganz neuer Ruffassung.
Zum Russchnitt kam davon im Jahre 1524 nur das Rbendmahl.
Stiche entstanden außer den Ztichporträts nur noch fünf. Drei davon
waren Rpostelgestalten. Dürer setzte damit ohne zu Ende zu kommen
die schon 1514 begonnene Zerie fort, freilich jetzt in ganz ver-
änderter Rusfassung. Ein vergleich mit den früheren Blättern ist
sehr geeignet die Wandlung ersehen zu lassen, die in der Kunstrichtung
Dürers sich allmählich vollzogen hatte. Die späteren Stiche weisen
nach vorwärts auf die vier gemalten Gestalten von 1526.
Zehen wir in allen diesen Leistungen Dürer aus der höhe seiner
Kunst, so erinnert uns seine übrige Tätigkeit daran, daß er auch Rnteil
hat an der universellen Richtung hervorragender Geister, die uns
in jenen Tagen so ost aufsällt. Zeine innere Regsamkeit ließ ihn
seine Kunst theoretisch betrachten und drängte ihn auch aus anderen
Gebieten sich heimisch zu machen. Der Plastik und Rrchitektur stand
er nicht fern. Über diese beiden Künste hat er gleichfalls viel nachgedacht,
und ebenso reizten ihn technische Probleme aller Rrt. So war er
sogar imstande, bei der drohenden Türkengesahr mit seinem Traktat
über die Vesestigungskunst auch in die Kriegswissenschaft einzugreisen.
In seinen mathematischen Kenntnissen konnte er nach fachmännischem
Urteil es mit den Tüchtigsten seiner Zeit ausnehmen. Zein Buch über
die Messung sollte dem angehenden Künstler wie dem Kunsthand-
werker die Erfahrungen seines Lebens dienstbar machen. Diese beiden
Schriften nahmen natürlich geraume Zeit in Rnspruch. Zeine Haupt-
gedanken galten aber seit seiner Rückkehr dem Merke über die
Proportion des menschlichen Körpers. Wir wissen, daß ihn theoretische
Betrachtungen über seine Kunst von jungen Jahren an beschäftigten.
Sie nehmen ihren Rusgang von dem Suchen nach Proportions-
verhältnissen für Mann und Weib. Daraus erwuchs der plan zu
einem großen theoretischen Werk über alle Teile der Kunst. Noch
zahlreich erhaltene, kürzere oder längere Niederschriften lassen uns
so manche seiner Gedankengänge in ihrem Werden und in ihrer Um-
formung, wie seine Rbsichten im ganzen erkennen, veröffentlicht
wurde aber, obwohl er auch viel ausgearbeitet haben mußte, zunächst
nichts. Nach der Rückkehr aus Rntwerpen ging er, den umfassenden
Gestalten, auch beschäftigte er sich fortgesetzt mit Entwürfen zu einem
schon vor der Reise ins Rüge gefaßten fünften Passionszpklus in
Breitformat und in dadurch bedingter, ganz neuer Ruffassung.
Zum Russchnitt kam davon im Jahre 1524 nur das Rbendmahl.
Stiche entstanden außer den Ztichporträts nur noch fünf. Drei davon
waren Rpostelgestalten. Dürer setzte damit ohne zu Ende zu kommen
die schon 1514 begonnene Zerie fort, freilich jetzt in ganz ver-
änderter Rusfassung. Ein vergleich mit den früheren Blättern ist
sehr geeignet die Wandlung ersehen zu lassen, die in der Kunstrichtung
Dürers sich allmählich vollzogen hatte. Die späteren Stiche weisen
nach vorwärts auf die vier gemalten Gestalten von 1526.
Zehen wir in allen diesen Leistungen Dürer aus der höhe seiner
Kunst, so erinnert uns seine übrige Tätigkeit daran, daß er auch Rnteil
hat an der universellen Richtung hervorragender Geister, die uns
in jenen Tagen so ost aufsällt. Zeine innere Regsamkeit ließ ihn
seine Kunst theoretisch betrachten und drängte ihn auch aus anderen
Gebieten sich heimisch zu machen. Der Plastik und Rrchitektur stand
er nicht fern. Über diese beiden Künste hat er gleichfalls viel nachgedacht,
und ebenso reizten ihn technische Probleme aller Rrt. So war er
sogar imstande, bei der drohenden Türkengesahr mit seinem Traktat
über die Vesestigungskunst auch in die Kriegswissenschaft einzugreisen.
In seinen mathematischen Kenntnissen konnte er nach fachmännischem
Urteil es mit den Tüchtigsten seiner Zeit ausnehmen. Zein Buch über
die Messung sollte dem angehenden Künstler wie dem Kunsthand-
werker die Erfahrungen seines Lebens dienstbar machen. Diese beiden
Schriften nahmen natürlich geraume Zeit in Rnspruch. Zeine Haupt-
gedanken galten aber seit seiner Rückkehr dem Merke über die
Proportion des menschlichen Körpers. Wir wissen, daß ihn theoretische
Betrachtungen über seine Kunst von jungen Jahren an beschäftigten.
Sie nehmen ihren Rusgang von dem Suchen nach Proportions-
verhältnissen für Mann und Weib. Daraus erwuchs der plan zu
einem großen theoretischen Werk über alle Teile der Kunst. Noch
zahlreich erhaltene, kürzere oder längere Niederschriften lassen uns
so manche seiner Gedankengänge in ihrem Werden und in ihrer Um-
formung, wie seine Rbsichten im ganzen erkennen, veröffentlicht
wurde aber, obwohl er auch viel ausgearbeitet haben mußte, zunächst
nichts. Nach der Rückkehr aus Rntwerpen ging er, den umfassenden