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Briefe Dürers.
Fünfter Bries an pirkheimer.
Dürer beantwortet wieder einen Brief pirkheimers. Mit seinem dritten
Brief hatte er nach Nürnberg einen Smaragdring und zwei andere Ringe gesandt.
Ersterer war mit pirkheimers Brief wieder zurückgekommen und die beiden
anderen wurden wenigstens zu teuer befunden. Darüber schreibt Dürer zunächst.
Daß er von den Malern vor die Signorie genötigt wurde und eine ziemlich
hohe Steuer bezahlen mußte, war nach den Gewohnheiten jener Zeit wohl
kaum auffallend, wenn es Dürer auch als arge Unfreundlichkeit empfand. In
seine damaligen pekuniären Verhältnisse gewinnen wir durch diesen Brief einigen
Einblick. Die Heimkehr, über die er jetzt schon schreibt, verzögerte sich bis in
das nächste Jahr hinein. Um des Rates willen mochte Grund gegeben sein,
wenigstens die Absicht der Heimkehr kund zu tun.
2. April 1506.
Mein willing Dienst zuvor, liebr Herr! Ich hab am pfintztagh
vor dem Palmtag ein Brief von Uch empfangen und den Schmarall-
ring, und bin von Stund an gangen zu dem, der mir sie geben hatt.
Der will mir mein Geld dorsür geben, wiewohl ers nit geren tut.
Doch hätt er geredt, dorum muß ers halten?) Und das wißt eigentlich,
daß die Soplir^) daußen Schmarall kaufen und auf Gwinn herein-
führen. Uber die Gesellen haben mir gesagt, daß die andern 2 Ring^)
einer 6 Dukaten wol wert send. Mann sie sprechen, sie send nett und
sauber, daß sie nix Unreins in ihnen haben. Und sagen, Ihr sollt
Euch nit an die Schätzens kehren, sunder fragen noch solichen Ringen,
wie sie Euchs geben wollen. Und halt sie daneben, schaut, obs ihn
geleich seien. Und alsbald ichs geschtochenb) hätk, so ich 2 Dukaten
verloren wollt haben an den dreien Ringen, so wollt sie Pernhart
holtzpock von mir kauft haben h, der denn bei dem Stich gewesen
ist. Und sicher hab ich Euch ein Saphirring geschickt durch Hans
Imhoff. Ich mein, er sei Uch worden. Doselb^), halt ich, ein guten
1) -- Donnerstag, wahrscheinlich ein Schreibfehler, denn der Brief ist
nach den Schlußworten an eben diesem Tag geschrieben.
2) Dürer hatte schon in dem Brief vom 28. Februar davon geschrieben.
3) Soplir: Zstojollieri, Juweliere. Die deutsche Umbildung geht von der
Aussprache des venetianischen Dialekts aus; ckr. Sambelling 5.47.
4) Der Rubin- und viamantring des Briefes vom 28. Februar.
5) Schätzer. 6) eingetauscht.
7) Ohne den Namen zu nennen hatte Dürer auch davon schon am
28. Februar geschrieben. Bernhard Holzpock wird später in einem Brief vom
23. September als Schwager pirkheimers erwähnt.
8) v. i. dort, wo ich den Ring gekauft habe.
Briefe Dürers.
Fünfter Bries an pirkheimer.
Dürer beantwortet wieder einen Brief pirkheimers. Mit seinem dritten
Brief hatte er nach Nürnberg einen Smaragdring und zwei andere Ringe gesandt.
Ersterer war mit pirkheimers Brief wieder zurückgekommen und die beiden
anderen wurden wenigstens zu teuer befunden. Darüber schreibt Dürer zunächst.
Daß er von den Malern vor die Signorie genötigt wurde und eine ziemlich
hohe Steuer bezahlen mußte, war nach den Gewohnheiten jener Zeit wohl
kaum auffallend, wenn es Dürer auch als arge Unfreundlichkeit empfand. In
seine damaligen pekuniären Verhältnisse gewinnen wir durch diesen Brief einigen
Einblick. Die Heimkehr, über die er jetzt schon schreibt, verzögerte sich bis in
das nächste Jahr hinein. Um des Rates willen mochte Grund gegeben sein,
wenigstens die Absicht der Heimkehr kund zu tun.
2. April 1506.
Mein willing Dienst zuvor, liebr Herr! Ich hab am pfintztagh
vor dem Palmtag ein Brief von Uch empfangen und den Schmarall-
ring, und bin von Stund an gangen zu dem, der mir sie geben hatt.
Der will mir mein Geld dorsür geben, wiewohl ers nit geren tut.
Doch hätt er geredt, dorum muß ers halten?) Und das wißt eigentlich,
daß die Soplir^) daußen Schmarall kaufen und auf Gwinn herein-
führen. Uber die Gesellen haben mir gesagt, daß die andern 2 Ring^)
einer 6 Dukaten wol wert send. Mann sie sprechen, sie send nett und
sauber, daß sie nix Unreins in ihnen haben. Und sagen, Ihr sollt
Euch nit an die Schätzens kehren, sunder fragen noch solichen Ringen,
wie sie Euchs geben wollen. Und halt sie daneben, schaut, obs ihn
geleich seien. Und alsbald ichs geschtochenb) hätk, so ich 2 Dukaten
verloren wollt haben an den dreien Ringen, so wollt sie Pernhart
holtzpock von mir kauft haben h, der denn bei dem Stich gewesen
ist. Und sicher hab ich Euch ein Saphirring geschickt durch Hans
Imhoff. Ich mein, er sei Uch worden. Doselb^), halt ich, ein guten
1) -- Donnerstag, wahrscheinlich ein Schreibfehler, denn der Brief ist
nach den Schlußworten an eben diesem Tag geschrieben.
2) Dürer hatte schon in dem Brief vom 28. Februar davon geschrieben.
3) Soplir: Zstojollieri, Juweliere. Die deutsche Umbildung geht von der
Aussprache des venetianischen Dialekts aus; ckr. Sambelling 5.47.
4) Der Rubin- und viamantring des Briefes vom 28. Februar.
5) Schätzer. 6) eingetauscht.
7) Ohne den Namen zu nennen hatte Dürer auch davon schon am
28. Februar geschrieben. Bernhard Holzpock wird später in einem Brief vom
23. September als Schwager pirkheimers erwähnt.
8) v. i. dort, wo ich den Ring gekauft habe.