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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1895 — Heidelberg, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.2479#0369
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341

Der Fahrschein wird jeweils mrf 1. Ianuar und nur solchen Pcrsonen erreilt,
welche frei von Gebrecl>en, des Fahrens nnd dcr Scrrlichkeil knndig sind, und nach
iiirein Ilebensalier nnd ilner lnsherigen Hiitirnna die (sttwalir fü'r ein ordnungs-
iiurßicres Verlialien dietein Personcii nnrer l.N Fahren darr ein Fahrschein nur
ailsiiähiiiswcise inir .'liistiiiininng des Ziadlrars erieill werdeir

Tie Entziehiiiisi des ,vahrscheineS erfolsit dnrcl, das Vestrksanit.

Zst der Droschkenkinscher nichl gleichzeiiig Trosäifcnbesiycr, so ivird der letztere
von der Entzieliiing des ,Tahrscheins denachrichtictt, iind üarf von dem .'jeitpunkt
dieser Benachrichtictting ad der von der trnlzieliiiiict des Fahrschcins dcrroffene Kittschcr
»icht mehr alS Trosclikeiisührer verivendel iverden.

H 8. Der Droschkenknlsctier hat rvälnend des Tienstes die vorqeschriebeneDienst-
kleidnng <8 3 der Vorschrifli zn lragen, eine richlict czehende Taschemihr nnd den
ihin ausgestelllen svahrschein init sich zu fnliren nnd diese d-legenskände den Polizei-
dedienstelen ans Verlangen jederzeil vorziizeiczeii.

Die Drosclikenknlscher iniissen stcrs niichlern sein, jedcrmann höslich und anständig
degegnen und sich genau an den Tarif nallen. Ans Verlangen innssen sie beim Ein-
nnd Aussteigen ihre Uhr vorweisen. Es liegl ihnen die Pslichl od, nach jeder Fahrt
den Wagen zu durchsnchen nnd eliva darin znriickgedliedenc thegenstände alsbald bei
der Polizeibehörde tidznliefern.

dj 9. Dcn Droschkenkiltscheril ist nntersagt:

1. die Leuknng dcr Pserde währeiid des Diciistes cincin Fahrgast oder übcr-
hanpt einem Anderen zu überlassen;

2. gegcn den Willen dcs Fahrgastes, welcher die Droschke zuerst angenommen
hat, noch ändere Personen mil ans den Wagen zn liehmeli;

3. zu rauchen, während Fahrgäste in der Droschke sitzen;

4. Personcil zu dein sjlvecke aiiznsprechen, iim dieselben zur Fahrl oder zur Wahl
eincs WagenS zu destimnien, oder in den Straßen hin und her zu fakiren, um Bestel-
lnngen zu suchen;

b. Trinkgeldcr zu fordern, adsichtlich an nnrichtige Drle zu sahren oder unberech-
tigter Weise jeniand die Fahrt zn verweigern;

6. auf deu Halteplätzen in die Droschken zn sitzcn;

7. das Fiihrwerk ohue Aufsicht slehen zn lassen, riameutlich dasselbe behufs Be-
suchs von Wirtschaften zu verlassen.

Von den Fahrgästen.

8 10. Die Fahrgäste diirsen (hcgenstände, welche gceignct sind, das Fnnere des
Wagens zu deschädigcn oder zu vcrnnreinigen, nichl in die Droschke milnehmen.

Handgepäck im Gewicht dis zu 10 lrg dars der Fahrgast uneutgeltlich mit in die
Droschke nehrnen. Größcre (hcpäckstücke sind gegcu Entrichtuug einer Gebühr von
20 Pfg. per Stück auf dem Kntscherdock unterznbringeu.

DaS Mitnehmett von Hundcn in die Droschke ist dcn Fahrgästen nur uüt Zu»
stiiniunng des Kutschers gestalret.

Fahrgäste, welche vorsteheudeil Bcstimmuiigen zuwiderhaudeln oder sich sonst un-
gehörig benehmen, können nach wiederholter frnchtioser Verwarnung seitens des
Kntschers zum Aussteigen gcnötigt werden und mnsscn, falls die Fahrt schon begonneu
war, gleichwohl dic gaiize Pape fiir die vereindarte Fahrt dezahlen.

8 11. Mehr alS vier Personen, ivodei zwci Kindcr unter zchn Fahren einer er-
wachsenen Persou glcichgercchnet wcrden, ist der Kntschcr nicht verpflichret, in den
Wagen aufzuuehmen. Hat er dies dennoch gcthan, so ist er doch nicht berechtigt,
mehr als das tapmäßige Fahrgcld fnr vier Personen zu fordern.

Mehr als sechs Personen ansznnehmen, ist dem Droschkeukutscher nicht gestattet.

Kinder uitter 0 Fahren in Beglcilnug Erwachseuer sind tarfrei mitzuuehmen.

Von deu Halteplätzen.

8 12. Tie Halteplätze (8 2> werdeu von der Polizeibehörde mit Zustimmung
des Stadtrats destimutt; cs muß jcdoch eine verhältuismäßige Verteilung der Fuhr-
werke auf den verschiedeuen Plätzeu stallfindeu. Dies, sowie die 8lrt und Weisc der
Aufstellung zu bewerkstelligen ist Sache der Polizeibehörde. Das Anhalten der
Droschken an audern als den bestimmten Warlplätzen ist untersagt. Das Verzeich-
nis der Halteplätze wird von Zeit zu Zeit im Amtsdlatt veröffentlicht.
 
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