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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0040
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XLII Einleitung

Die behandlung des versschlusses ist im Ortn. nicht viel freier als
in den Nib. und steht dem Büerolf etwa gleich, der Wolfd. geht etwas
weiter, von verschleifungen findet sich in beiden nur die leichteste art
(hulde verlorn, gerne gevvert usw.); mclinationen 0. 19,2. 257,4. 498,3.
588,4 W. 74,3. 125,4. 173,L 214,2. 317,3. 336,3. 396,2; aus fall eines
tonlosen e findet in beiden gedickten nur nach liquiden statt (ritters dach
usw.), beim dativ des adjectivs im Ortnit nur vor folgendem m (zeinem
man 397,1. 403,3. 594,3), im Wolfd. jedoch ze grozem schaden 429,3;
in den ursprünglich zweisilbigen: im, ir, der oft, dem nur nach Präposi-
tionen, wol 0. 246,4. 325,4. 332,3 W. 29,4. 347,1. an 0. 160,2.
239,4. 322,3. 563;2. 584,1 W. 19,3. mit 0. 116,3. 122,2. 261,2. 279,2
W. 416,3, im Ortn. ausserdem für 241,3. 439,4. her 326,4. 487,2. 57i;3.
ab 467,1. im Wolfd. vil 9 mal, dar 8 mal. apokope des tieflonigen e vor
consonanten findet im Ortnit nur bei unde zwischen formelhaft gepaarten
metrisch einsilbigen Worten statt (8,1. 24,3. 28,4. 37,3. 65,4. 167,4.
201,1. 238,4. 266,2. 592,1; ebenso im Wolfdietrich 41,4. 59,4. 63,3.
265,3. 267,1. 332,2. 392,4. 418,2. 461,4) und einmal 128,2 in alse
was vielleicht in sam oder so zu ändern ist; im Wolfdietrich dagegen
findet sich sint vil froelich komen 322,1. die letzte Senkung vor voca-
lisch anlautendem einsilbigem worte schliesst mit hiatus (Ortnit 179,3.

209.3. 381,1.427,1.526,4. 564,1 Wolfdietrich 217,2 155,4),»«'? apo-
kope 0. 212,2 üf untabe. 439,3 daz rat ich. W. 59,4 üz mit in. 287,1
mer dann ich. kurze silbe vor vocalisch anlautender letzter hebung schliesst
aufn [0. 19,1. 90,3. 124,4. 130,1. 172,4. 210,4. 258,3. 259,4. 269,1.

417.4. 486,4. 502,4. 583,4 W. 70,1. 144,2. 158,2. 279,1. 343,4. 445,1)
auf r (0. 254,4. 303,2. 396,1. 433,3. 446,3. 483,4. 489,3. 549,3.
597,3 W. 91,4. 93,4. 144,2. 201,3. 208,3. 268,3. 274,1. 353,1. 405,3.
453,4) auf ec (0. 242,3. 536,1. W. 110,1. 183,3) und et (0. 199,2;
ebenso Iw. 5476 Nib. 1150,3. auch Kl. und Bit.); im Wolfd. ausserdem
aufl 29,4 und, was wider die feinere regel streitet (Lachmann zu Iw. 4098)
auf s 452,2.

So spricht alles mehr dafür, dass der Wolfdietrich das werk eines nach-
folgers sei, als dass er dem dichter des Ortnit angehöre, anzunehmen, der
Wolfdietrich sei früher gedichtet, als der Ortnit, ist unmöglich, da er diesen
voraussetzt und sich auf ihn zurückbezieht; auch kann der dichter, der,
wie wir sehen werden, schon den Wolfd. unvollendet hinterliess, nicht später
noch den Ortnit gedichtet haben, aber auch, dass der dichter des Ortnit
später im Wolfd. nachlässiger geworden sei, hat weniger innere Wahrschein-
lichkeit, als obige annähme, endlich spricht auch der umstand, dass bald
nach dem Wolfd. A in der älteren interpolation des Wolfd. C ein zweiter
versuch gemacht wurde, den Ortnit fortzusetzen, wol dafür dass der
 
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