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Abb. 9
Apollo sich nach vorwäre neigt und die ganze Figur dadurch
etwas an Größe einbüßt, nichts uns berechtigt, das Gleiche beim
Merkur vorauszusetzen, der im Gegenteil, nach der -weniger leb-
haften Bewegung der Beine zu urteilen, fast ganz aufrecht gestanden
zu haben scheint. So ergibt sich für alle vier Statuen ungefähr
die gleiche Hohe von ca 1,75 m, die es unmöglich erscheinen laßt,
sie in dem Giebel eines auch \ erhaltnismaßig sehr großen etrus-
kischen Tempel unterzubringen. Diese Annahme ist denn auch
einzig von Albizzati verteidigt worden, der sie im Primato I, Heft 7
S. 22, aber doch auch nur mit Reserve vorschlagt
Wahrscheinlicher ist die andere Annahme, daß es sich um ein
Akroterion handeln könne — ich selbst habe in den Notizie degli
scavi 1919, S. 36, Fig. 12, auf das Beispiel des zweiten kapitoli-
nischen Tempels hingewiesen — und diese Annahme ist denn auch
gebilligt worden von Wolters in der letzten Auflage von Springer,
Die Kunst des Altertums S. 459, indem er sie begründet durch
den engen Zusammenhang der Figuren mit dem stark hervor-
tretenden Ornament der Stütze und den Vergleich mit der Qua-
driga des kapitolinischen Tempels. Aber die Einwände, die ich
selbst sofort gegen meine eigene Annahme vorgebracht habe,
flLrti
Aniike Denkmäler 1918—26
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Abb. 9
Apollo sich nach vorwäre neigt und die ganze Figur dadurch
etwas an Größe einbüßt, nichts uns berechtigt, das Gleiche beim
Merkur vorauszusetzen, der im Gegenteil, nach der -weniger leb-
haften Bewegung der Beine zu urteilen, fast ganz aufrecht gestanden
zu haben scheint. So ergibt sich für alle vier Statuen ungefähr
die gleiche Hohe von ca 1,75 m, die es unmöglich erscheinen laßt,
sie in dem Giebel eines auch \ erhaltnismaßig sehr großen etrus-
kischen Tempel unterzubringen. Diese Annahme ist denn auch
einzig von Albizzati verteidigt worden, der sie im Primato I, Heft 7
S. 22, aber doch auch nur mit Reserve vorschlagt
Wahrscheinlicher ist die andere Annahme, daß es sich um ein
Akroterion handeln könne — ich selbst habe in den Notizie degli
scavi 1919, S. 36, Fig. 12, auf das Beispiel des zweiten kapitoli-
nischen Tempels hingewiesen — und diese Annahme ist denn auch
gebilligt worden von Wolters in der letzten Auflage von Springer,
Die Kunst des Altertums S. 459, indem er sie begründet durch
den engen Zusammenhang der Figuren mit dem stark hervor-
tretenden Ornament der Stütze und den Vergleich mit der Qua-
driga des kapitolinischen Tempels. Aber die Einwände, die ich
selbst sofort gegen meine eigene Annahme vorgebracht habe,
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Aniike Denkmäler 1918—26
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