Erst 85 Jahre später erscheint ei» weiterer
Glockengießer in Heilbronn. Die mittlere Glocke in
der Pfarrkirche an Läufen am Neckar hat die Um-
schrift: Anno 1578 Jnr ans dem Feuer flos
ich, Bechtold M es lang zu Heilbronn gos mich.
Die kleinere Glocke an der Stiftskirche zuHiom-
burg hat die Umschrift: Bechtold Aleslang von
Heilbronn gos mich 1582. Die größere Glocke
in Schivabbach, OA. Weinsberg, tragt die Jahres-
zahl 1585 an sich, gegossen von Joh. Bechtold
M e ß l a n g.
Bon Paul Arnold von Heilbronn ist 1632
die mittlere Glocke in Steinsfeld, OA. Weins-
berg, gegossen. Die dritte Glocke in Klevcrsulz-
bach, OA. Neckarsulm, hat die Umschrift: Joh.
Georg Rohr zn Heilbronn goß mich, nacher
Cleversulzbach gehör ich 1700. Die kleinere
Glocke in Winzerhansen, OA. Marbach, soll die
Umschrift haben: Georg Fohr in Heilbronn gos
mich, in Gottes Namen lent ich, 1705. Fohr
ist natürlich Lesefehler für N o h r. Ebenso ist
der Joh. Georg Roth in Heilbronn, der 1705
die nnttlere Glocke in Jlsfeld, OA. Besigheim,
gegossen haben soll, nieinand anders als Joh.
Georg R o h r. Auf der mittleren Glocke in
Möckmühl, O2l. Neckarsulm, steht: In Gottes
Namen goß mich Johann Georg Rohr in Heil-
bronn 1712. H. Joh. Stein, Pfarrer / H. Friedr.
August Waldeisen, Vogt / H. Joh. Sebastian
Löbert, Centgraf / H. Abraham Diener, Almosen-
pfleger 1712. 1712 und das Möckmühler Wappen.
Auf der kleinen Glocke in Jagstfeld, OA. Neckar-
sulm: Joh. Georg Rohr in Heilbronn gos mich
anno 1717 vor die Gemeint Jaxtfelt. Die mitt-
lere Glocke in Unter-Griesheim, OA. Neckarsnlm,
mit Dentschordensivappcn hat die Umschrift: Zn
des höchsten Gottes Ehren meinen Schall der
Christenschaar In Unter Griesheim thu ver-
mehren und offenbaren Freud und Gfahr. Joh.
Georg Rohr in Heilbronn goß mich 1714, die
mittlere Glocke am Kranz in Dahenfeld, OA.
Neckarsnlm: In Gottes Namen goß mich Joh.
Georg Rohr in Heilbronn 1719. D. 30. Ang.
mit Kranzverzierung und drei halberhäbene»
Figuren (Kruzifix, Maria mit dem Kind, Bischof
mit Stab und Buch), die kleinere Glocke in
Bürg, OA. Neckarsnlm: Zu Gottes Ehr gos mich
Joh. Georg Rohr in Heilbronn. — Johann
Bernhardt und Eberhard Gebrüder von Gem-
mingcn. Anno 1718, die kleinste Glocke in
Langen-Bcntingen, OA. Oehringen: I7l8. In
Gottes Namen gos mich Joh. Georg R o h r in
Heilbronn. Ein Sohn dieses Joh. Georg N o h r wird
wohl Joh. Daniel Rohr sein. Von den Glocken
i» Orcndelsall, OA. Oehringen, hat eine die In-
schrift : Durch das Feuer floß ich, Johann Daniel
Rohr in Heilbronn gos mich. Anno 1722. Mich
und die kleinste hier gos man an einem Tag,
Gott gcb, daß unser Klang zur Kirch viel locken
mag. Johann Georg Mück, Pfarrer zu Oren-
delsall. 1742 goß der Glockengießer Neuhäußer
in Heilbronn eine Glocke für das Glockenthürm-
chen auf der Nicolai-Kirche.
Die größte Glocke in Kochcndorf, OA. Neckar-
sulm, hat die Umschrift: Loli deo gloria Me
fecit Samuel Mezger Ileilbronnensis, darunter
auf einer Seite: Kochendorsf. Als man zählt
nach Christi 1765 Jahr. T. Herr Samuel August
Schöpf Amtmann war Georg Friedrich Schneider
Schultheiß Martin Strecker Amvald und Georg
Christian Elsässer Gerichtsbürgermeister. Auf
Nr. 2 und 3 steht: Soli cleo gloria Me fecit
Samuel Mezger Ileilbronnensis 1765. Kochen-
dorff. Metzger in Heilbronn goß 1767 die
größte Glocke in Eschenau, OA. Weinsberg. Die
zweite Glocke i» Duttenberg, OA. Neckarsulm,
hat die Umschrift: Herr Joseph Freiherr Roth
von Schreckenstein, Kommenthur zu Horneck.
Fransiscus Antonius, Amtmann in Heuchlingen,
Franz Anton, Pfarrer in Duttenberg, Samuel
Mezger Ileibronnensis 1767, die größere Glocke
in Klingenberg, OA. Brackenheim: Soli 1)eo
Gloria Me fecit Samuel Mezger Ileilbronnensis
1768, die größte in Erlcnbach, OA. Neckarsulm:
Fusa 1779 jussu communitatis 0. T. in Erfen-
bach. Sanctissimae Trinitati uni deo patri
filio et spiritu sancto Me fecit Samuel Mezger
Ileilbronnensis. H. F. Euchinger Pfarrer; H.
F. W. Mosthaff St.; I. M. Kübel A. W.; G.
A. Bogt und G. B. Leiz B. B. M. Samuel
Mezger goß auch 1770 eine kleine Glocke in
Schwaigern, OA. Brackenheim. Atlf zwei Glocken
in der Kirche auf dem Michaelsberg, OA. Brncken-
heim, steht: gestiftet von Conrad von Stadion,
gegossen von Samuel Mezger in Heilbronn 1771
und daß sie umgegossen seien aus einer alten,
1321 gefertigten. Noch im vorigen Jahrhundert
gab es einen Glockengießer in Heilbronn. Die
kleinste Glocke in der ersten Etage in Willsbach,
OA. Weinsbcrg, hat nemlich die Umschrift: ge-
gossen Carl Hofer, Glockengießer in Heilbronn
1830. Die 1865 erschienene Oberamtsbeschreibung
Heilbronn ermähnt keinen Glockengießer mehr in
der Stadt.
4. In Ravensburg.
Frühzeitig erscheinen in der Reichsstadt
Ravensburg Glockengießer. Schon 1380 geschieht
Erwähnung eines Glockengießers Meister Hansen.
Es ist dieses wohl der 1385 genannte Johann
Glogncr von Buchau. 1418 wird Haintz Rot-
h «unecht oder Rottaknecht genannt. Am
22. Dez. 1480 schrieb der Bischof Albrecht von
Straßburg, geb. Pfalzgraf bei Rhein, an Abt
Kaspar (Schiegg) von Weingarten: Von Gotts
Gnade Albrecht, Bischof zu Straßpnrg, Pfaltz-
graf bp Rin und Lantgraf zu Elsaß: Unser»
fruntlichen Grus zuvor. Würdiger lieber Au-
dechtiger! Es kumpt zu Uch, Meister Jost,
Glockengießer, Bringer dis Briefs, etlicher Glocken
halber, so Ir zu gießen haben, als wir bericht
werden Bitten Uch, nachdem er berümpter Ge-
selle und auch sich bp uns in sineu Wercken wol
gehalten, so wollen Uch ine empfolen lassen sin
und im das Merck gönnen vor eim andern.
Daran bewisen Ir uns sunder Gefallen, in
Gnaden jti bedenckeu. Datum Rusfach uf Fritag
nach saut Thomans tng apostoli (22. Dcc.) 1480.')
1483 wurde in Ravensburg ins Bürgerrecht nuf-
genommen Stöb, Glockengießer, vielleicht der
vorhergehende.
5. In Reutlingeu.
Die Reutliuger Glockengießerfamilie Eger
hat der Verfasser in Jahrgang 1898, S. 22—24
') I. Hiefel im Diöces.-Archiv XU, 55—56.
Glockengießer in Heilbronn. Die mittlere Glocke in
der Pfarrkirche an Läufen am Neckar hat die Um-
schrift: Anno 1578 Jnr ans dem Feuer flos
ich, Bechtold M es lang zu Heilbronn gos mich.
Die kleinere Glocke an der Stiftskirche zuHiom-
burg hat die Umschrift: Bechtold Aleslang von
Heilbronn gos mich 1582. Die größere Glocke
in Schivabbach, OA. Weinsberg, tragt die Jahres-
zahl 1585 an sich, gegossen von Joh. Bechtold
M e ß l a n g.
Bon Paul Arnold von Heilbronn ist 1632
die mittlere Glocke in Steinsfeld, OA. Weins-
berg, gegossen. Die dritte Glocke in Klevcrsulz-
bach, OA. Neckarsulm, hat die Umschrift: Joh.
Georg Rohr zn Heilbronn goß mich, nacher
Cleversulzbach gehör ich 1700. Die kleinere
Glocke in Winzerhansen, OA. Marbach, soll die
Umschrift haben: Georg Fohr in Heilbronn gos
mich, in Gottes Namen lent ich, 1705. Fohr
ist natürlich Lesefehler für N o h r. Ebenso ist
der Joh. Georg Roth in Heilbronn, der 1705
die nnttlere Glocke in Jlsfeld, OA. Besigheim,
gegossen haben soll, nieinand anders als Joh.
Georg R o h r. Auf der mittleren Glocke in
Möckmühl, O2l. Neckarsulm, steht: In Gottes
Namen goß mich Johann Georg Rohr in Heil-
bronn 1712. H. Joh. Stein, Pfarrer / H. Friedr.
August Waldeisen, Vogt / H. Joh. Sebastian
Löbert, Centgraf / H. Abraham Diener, Almosen-
pfleger 1712. 1712 und das Möckmühler Wappen.
Auf der kleinen Glocke in Jagstfeld, OA. Neckar-
sulm: Joh. Georg Rohr in Heilbronn gos mich
anno 1717 vor die Gemeint Jaxtfelt. Die mitt-
lere Glocke in Unter-Griesheim, OA. Neckarsnlm,
mit Dentschordensivappcn hat die Umschrift: Zn
des höchsten Gottes Ehren meinen Schall der
Christenschaar In Unter Griesheim thu ver-
mehren und offenbaren Freud und Gfahr. Joh.
Georg Rohr in Heilbronn goß mich 1714, die
mittlere Glocke am Kranz in Dahenfeld, OA.
Neckarsnlm: In Gottes Namen goß mich Joh.
Georg Rohr in Heilbronn 1719. D. 30. Ang.
mit Kranzverzierung und drei halberhäbene»
Figuren (Kruzifix, Maria mit dem Kind, Bischof
mit Stab und Buch), die kleinere Glocke in
Bürg, OA. Neckarsnlm: Zu Gottes Ehr gos mich
Joh. Georg Rohr in Heilbronn. — Johann
Bernhardt und Eberhard Gebrüder von Gem-
mingcn. Anno 1718, die kleinste Glocke in
Langen-Bcntingen, OA. Oehringen: I7l8. In
Gottes Namen gos mich Joh. Georg R o h r in
Heilbronn. Ein Sohn dieses Joh. Georg N o h r wird
wohl Joh. Daniel Rohr sein. Von den Glocken
i» Orcndelsall, OA. Oehringen, hat eine die In-
schrift : Durch das Feuer floß ich, Johann Daniel
Rohr in Heilbronn gos mich. Anno 1722. Mich
und die kleinste hier gos man an einem Tag,
Gott gcb, daß unser Klang zur Kirch viel locken
mag. Johann Georg Mück, Pfarrer zu Oren-
delsall. 1742 goß der Glockengießer Neuhäußer
in Heilbronn eine Glocke für das Glockenthürm-
chen auf der Nicolai-Kirche.
Die größte Glocke in Kochcndorf, OA. Neckar-
sulm, hat die Umschrift: Loli deo gloria Me
fecit Samuel Mezger Ileilbronnensis, darunter
auf einer Seite: Kochendorsf. Als man zählt
nach Christi 1765 Jahr. T. Herr Samuel August
Schöpf Amtmann war Georg Friedrich Schneider
Schultheiß Martin Strecker Amvald und Georg
Christian Elsässer Gerichtsbürgermeister. Auf
Nr. 2 und 3 steht: Soli cleo gloria Me fecit
Samuel Mezger Ileilbronnensis 1765. Kochen-
dorff. Metzger in Heilbronn goß 1767 die
größte Glocke in Eschenau, OA. Weinsberg. Die
zweite Glocke i» Duttenberg, OA. Neckarsulm,
hat die Umschrift: Herr Joseph Freiherr Roth
von Schreckenstein, Kommenthur zu Horneck.
Fransiscus Antonius, Amtmann in Heuchlingen,
Franz Anton, Pfarrer in Duttenberg, Samuel
Mezger Ileibronnensis 1767, die größere Glocke
in Klingenberg, OA. Brackenheim: Soli 1)eo
Gloria Me fecit Samuel Mezger Ileilbronnensis
1768, die größte in Erlcnbach, OA. Neckarsulm:
Fusa 1779 jussu communitatis 0. T. in Erfen-
bach. Sanctissimae Trinitati uni deo patri
filio et spiritu sancto Me fecit Samuel Mezger
Ileilbronnensis. H. F. Euchinger Pfarrer; H.
F. W. Mosthaff St.; I. M. Kübel A. W.; G.
A. Bogt und G. B. Leiz B. B. M. Samuel
Mezger goß auch 1770 eine kleine Glocke in
Schwaigern, OA. Brackenheim. Atlf zwei Glocken
in der Kirche auf dem Michaelsberg, OA. Brncken-
heim, steht: gestiftet von Conrad von Stadion,
gegossen von Samuel Mezger in Heilbronn 1771
und daß sie umgegossen seien aus einer alten,
1321 gefertigten. Noch im vorigen Jahrhundert
gab es einen Glockengießer in Heilbronn. Die
kleinste Glocke in der ersten Etage in Willsbach,
OA. Weinsbcrg, hat nemlich die Umschrift: ge-
gossen Carl Hofer, Glockengießer in Heilbronn
1830. Die 1865 erschienene Oberamtsbeschreibung
Heilbronn ermähnt keinen Glockengießer mehr in
der Stadt.
4. In Ravensburg.
Frühzeitig erscheinen in der Reichsstadt
Ravensburg Glockengießer. Schon 1380 geschieht
Erwähnung eines Glockengießers Meister Hansen.
Es ist dieses wohl der 1385 genannte Johann
Glogncr von Buchau. 1418 wird Haintz Rot-
h «unecht oder Rottaknecht genannt. Am
22. Dez. 1480 schrieb der Bischof Albrecht von
Straßburg, geb. Pfalzgraf bei Rhein, an Abt
Kaspar (Schiegg) von Weingarten: Von Gotts
Gnade Albrecht, Bischof zu Straßpnrg, Pfaltz-
graf bp Rin und Lantgraf zu Elsaß: Unser»
fruntlichen Grus zuvor. Würdiger lieber Au-
dechtiger! Es kumpt zu Uch, Meister Jost,
Glockengießer, Bringer dis Briefs, etlicher Glocken
halber, so Ir zu gießen haben, als wir bericht
werden Bitten Uch, nachdem er berümpter Ge-
selle und auch sich bp uns in sineu Wercken wol
gehalten, so wollen Uch ine empfolen lassen sin
und im das Merck gönnen vor eim andern.
Daran bewisen Ir uns sunder Gefallen, in
Gnaden jti bedenckeu. Datum Rusfach uf Fritag
nach saut Thomans tng apostoli (22. Dcc.) 1480.')
1483 wurde in Ravensburg ins Bürgerrecht nuf-
genommen Stöb, Glockengießer, vielleicht der
vorhergehende.
5. In Reutlingeu.
Die Reutliuger Glockengießerfamilie Eger
hat der Verfasser in Jahrgang 1898, S. 22—24
') I. Hiefel im Diöces.-Archiv XU, 55—56.