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die Invention und Phantasie des Künst-
lers größere Anforderungen stellten,
gab es auch Kleinarbeiten zu verrichten,
iiber die wir durch heute noch vorhan-
dene Zeugnisse in wünschenswerter
Weise unterrichtet sind.
Noch befinden sich in dein Archiv des
Cassianeums zu Donauwörth einige Rech-
nungen von Enderle ltnb seiner Frau
iiber kleinere Arbeiten für die Kirche zu
Donauwörth. Eine dieser Rechnungen,
die den Anhaltspunkt gibt für die Da-
tierung der Verheiratung Enderles mit
der Reißmüllerin und jedenfalls Arbei-
ten von Enderle anfzählt, lautet also:
„Verzeichnis, ivas ich Endsbenannte an
Maler- und Anstricharbeiten 31t der löb-
lichen Erzbruderschaft des hl. Rosen-
kranzes auf den Karfreitag 1755 habe
verfertigen lassen, wie folgt:
Erstlich für eine fahrende Figur,
die Einfassung rot gestrichen 24 Kr.
Zweitens dito eine grün an-
gestrichen 24 „
Eine tragende Figur rot ange-
strichen 12 „
Vier Berg mit rot, blau, gelb,
weiß und eisenfarben ange-
sprengt 36 „
item den Galgen und „Wag"
angestrichen 10 „
Sechs Partisanen erneuert, eine
3 Kreuzer 18 „
mehr sechs Kugeln blau und
gelb gemalt 24 „
mehr zwei Gäulen und einen
Bogen gemalt 24 „
mehr eine Standarte mit dem
Leiden Christi gemalt 20 „
vier Schild und zwei Titel ge-
malt 16 „
zwei Kugeln blau und gelb ge-
malt 6 „
3 fl. 33 Kr.
ist mit Dank bezahlt
Maria Theresia Reißmüllerin
Malerin."
Es handelt sich bei dieser Rechnung
offenbar um Reparaturarbeiten bei
einem heiligen Grab, das am Karfrei-
tag aufgestellt wurde. Im Frühjahr
führt« die Malerin noch das Geschäft
ihres verstorbenen Mannes. Im Juni
1766 wird Enderle in der oben ange-
führten Klage der Zunft schon als mit
der Witwe Reißmüller verheiratet be-
zeichnet.
Eine Rechnung Enderles von 1766 im
Besitz des Cassianeums lautet: „Ver-
zeichnis, was ich Endsbeirannter zu der
hl. Karfreitagsprozession gemacht:
Eine Wand gemalt, stellt vor ein
Lager 40 Kr.
Zu fünf Geheimnis geschnitten 10 „
Farben zu den Berg sprengen
und anstreichen 40 „
S. 1 fl. 30 Kr.
Donauwörth, 26. April 1766.
Joh. Bapt. Enderle, Bürger u. Maler."
Einige andere Rechnungen haben fol-
genden Inhalt:
„Ich Endgesetzter habe zu der löbl.
Bruderschaft des hl. Rosenkranzes iu
das hochlöbl. Gotteshaus zum hl. Kreuz
auf einen Baldachin einen Auszug ver-
goldet, für fein Gold, blauiert, Arbeit:
6 fl.
1768. Joh. Bapt. Enderle, Maler."
Eine ähnliche Rechnung datiert vom
26. April 1768 über eine Totenfahne:
„Verzeichnis, was ich Endgesetzter gu
der Bruderschaft des hl. Rosenkranzes
in das hochlöbl. Gotteshaus zu Heilig-
kreuz allhier zu der Karfreitagsprozes-
fiou an Malerarbeit verfertigt:
nemlich zwei Labrum neu genialen,
stellet vor auf einem ein Christus am
Oelberg, auf der anderen Seite ein Em-
blemata: das andere Christus in der
Geißelung, auf der anderen Seite ein
Emblemata, vor Malerei samt den
Stangen vor eines: 6 fl., zus. 12 fl.
Donauwörth, 27. März 1769.
Joh. Bapt. Enderle, Bürger ui. Maler.''
Ferner: „Verzeichnis, was ich End-
gesetzter gu der Bruderschaft des hl. Ro-
senkranzes in dem Gotteshaus zu Hei-
ligkreuz allhier an Blechmalerei verfer-
tigt und verdient:
nemlich drei labrnm in Fort-
setzung der schmerzhaften Ge-
heimnisse als Krönung, Kreuz-
tragung, Kreuzigung, vor
eines 6 fl. 18 fl.
die Invention und Phantasie des Künst-
lers größere Anforderungen stellten,
gab es auch Kleinarbeiten zu verrichten,
iiber die wir durch heute noch vorhan-
dene Zeugnisse in wünschenswerter
Weise unterrichtet sind.
Noch befinden sich in dein Archiv des
Cassianeums zu Donauwörth einige Rech-
nungen von Enderle ltnb seiner Frau
iiber kleinere Arbeiten für die Kirche zu
Donauwörth. Eine dieser Rechnungen,
die den Anhaltspunkt gibt für die Da-
tierung der Verheiratung Enderles mit
der Reißmüllerin und jedenfalls Arbei-
ten von Enderle anfzählt, lautet also:
„Verzeichnis, ivas ich Endsbenannte an
Maler- und Anstricharbeiten 31t der löb-
lichen Erzbruderschaft des hl. Rosen-
kranzes auf den Karfreitag 1755 habe
verfertigen lassen, wie folgt:
Erstlich für eine fahrende Figur,
die Einfassung rot gestrichen 24 Kr.
Zweitens dito eine grün an-
gestrichen 24 „
Eine tragende Figur rot ange-
strichen 12 „
Vier Berg mit rot, blau, gelb,
weiß und eisenfarben ange-
sprengt 36 „
item den Galgen und „Wag"
angestrichen 10 „
Sechs Partisanen erneuert, eine
3 Kreuzer 18 „
mehr sechs Kugeln blau und
gelb gemalt 24 „
mehr zwei Gäulen und einen
Bogen gemalt 24 „
mehr eine Standarte mit dem
Leiden Christi gemalt 20 „
vier Schild und zwei Titel ge-
malt 16 „
zwei Kugeln blau und gelb ge-
malt 6 „
3 fl. 33 Kr.
ist mit Dank bezahlt
Maria Theresia Reißmüllerin
Malerin."
Es handelt sich bei dieser Rechnung
offenbar um Reparaturarbeiten bei
einem heiligen Grab, das am Karfrei-
tag aufgestellt wurde. Im Frühjahr
führt« die Malerin noch das Geschäft
ihres verstorbenen Mannes. Im Juni
1766 wird Enderle in der oben ange-
führten Klage der Zunft schon als mit
der Witwe Reißmüller verheiratet be-
zeichnet.
Eine Rechnung Enderles von 1766 im
Besitz des Cassianeums lautet: „Ver-
zeichnis, was ich Endsbeirannter zu der
hl. Karfreitagsprozession gemacht:
Eine Wand gemalt, stellt vor ein
Lager 40 Kr.
Zu fünf Geheimnis geschnitten 10 „
Farben zu den Berg sprengen
und anstreichen 40 „
S. 1 fl. 30 Kr.
Donauwörth, 26. April 1766.
Joh. Bapt. Enderle, Bürger u. Maler."
Einige andere Rechnungen haben fol-
genden Inhalt:
„Ich Endgesetzter habe zu der löbl.
Bruderschaft des hl. Rosenkranzes iu
das hochlöbl. Gotteshaus zum hl. Kreuz
auf einen Baldachin einen Auszug ver-
goldet, für fein Gold, blauiert, Arbeit:
6 fl.
1768. Joh. Bapt. Enderle, Maler."
Eine ähnliche Rechnung datiert vom
26. April 1768 über eine Totenfahne:
„Verzeichnis, was ich Endgesetzter gu
der Bruderschaft des hl. Rosenkranzes
in das hochlöbl. Gotteshaus zu Heilig-
kreuz allhier zu der Karfreitagsprozes-
fiou an Malerarbeit verfertigt:
nemlich zwei Labrum neu genialen,
stellet vor auf einem ein Christus am
Oelberg, auf der anderen Seite ein Em-
blemata: das andere Christus in der
Geißelung, auf der anderen Seite ein
Emblemata, vor Malerei samt den
Stangen vor eines: 6 fl., zus. 12 fl.
Donauwörth, 27. März 1769.
Joh. Bapt. Enderle, Bürger ui. Maler.''
Ferner: „Verzeichnis, was ich End-
gesetzter gu der Bruderschaft des hl. Ro-
senkranzes in dem Gotteshaus zu Hei-
ligkreuz allhier an Blechmalerei verfer-
tigt und verdient:
nemlich drei labrnm in Fort-
setzung der schmerzhaften Ge-
heimnisse als Krönung, Kreuz-
tragung, Kreuzigung, vor
eines 6 fl. 18 fl.