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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 42.1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.15945#0076

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steil im Reich der Kunst berührt, nach dem
Hingang des Bischofsjubilars immer neue
Quellen der Freude am Schönen in Natur
und Kunst fortsprudeln und nie mehr der-
siegen läßt.

Kirsch, I. P., Die Stationskirchen des
Misiale Nomanum. Ecclasia örans
XIX. 12". 272 S. Freiburg, Herder.
1926. 4.60 Mk., geb. 6 Mk.

Nach Grisars jüngstem Werk: „Dao
Misiale im Lichte römischer Stadtgeschichte"
(Freiburg 1929) bedeutet die Arbeit des
H. Prälaten und Freiburger Universitäts-
Professors Kirsch, des besten Kenners des
altchriftlichen Rom, einen neuen wertvollen
Beitrag zur Erklärung des römischen Meß-
buchs. Zablrciche Mestformularien tragen
beute noch an der Spitze die Angabe.
Statio ;id 8... mit wechselnden Kirchen-
l-eiligen, im ganzen 89. Der verewigte
Konviktsdirektor l)r. Reck hat in seinen
Vorträgen über das Meßbuch, den gehal-
tenen und gedruckten, dann und wann auf
die hiemit angedeutete ftadtrömifche Einrich-
tung der Stationskirchen, der Stätten
eucharistischer Feiern an bestimmten Ferien
und Festen, hingewiesen. Nach den durchaus
ungenügenden Ausführungen älterer Litur-
giker bat nunmehr Kirsch mit dein ganzen
Aufgebot archäologischen und liturgiege-
schichtlichen Wissens unter Benützung der
vielgestaltigen Einzclforschuugen der letzten
Gegenwart Ursprung und Bedeutung der
Stationöfeier und Stationskirchen, ihren
Zusammenhang mit der altchristlichen, in
vorkonstantinische Zeit zurückreichendcn li-
turgischen Entwicklung, sowie die Geschichte
der betreffenden Gotteshäuser, teilweise
auch und am kürzesten, leider oft nur im
Notcnanhang, ihrer Titelheiligen behandelt.
Noch mehr als die liturgiegeschichtliche Er-
klärung, die das Verständnis der Gebete,
Lesungen und Gesänge bestimmter Meßfor-
mulare wesentlich erleichtert, sei hier die
Förderung unseres Wissens von den Sta-
tiousbeiligtümcrn betont, deren Ursprung,
bauliche Entwicklung und Kunstdenkmäler
im Wandel der Jahrhunderte mit Bienen-
fleiß erforscht und beschrieben sind. Viel-
leicht entschließt sich der geehrte und gelehrte
Verfasser, in einer neuen Auflage der Über-
fülle der spezifisch stadtrömischen Beziehun-

gen von Liturgie und Monument wenn auch
nur kurz die aus Mittelalter und Neuzeit
nachweisbaren Beziehungen der berühmten
Stationskirchen, ihrer Heiligen und Heilig-
tümer zur deutschen Reichs- und Kirchcn-
gcschichtc einzurcihcn wie z. B. S. 174 die
jüngste Verleihung der Titelkirche Quattro
coronati an den Kardinal von Köln (vgl.
auch den engen, kulturgeschichtlich interessan-
ten Zusammenhang von Quattro coronati
mit den deutschen Bauhütten im Mittel-
alter (siebe Nägele, Hl. Kreuzkirche in
Schwäbisch Gmünd 1925 S. 93 ff;
Künstle, Ikonographie d. Heiligen 1926,
S. 1711.

Von Neuauflagen seien wegen ihres er-
freulichen Erfolgs und ihrer Vervollkomm-
nung in Druck und Ausstattung empfohlen:
des Beuroner Malermsnchö P. Willibrord
Verlade Eri » ne r unge n: „Die
Unruhe zu Gott" (27. — 31. Tau-
send 1927). Das lebensprühende Werk
einer echten Künstlerseele bietet die auf jeder
Seite fesselnde Entwicklungsgeschichte eines
ungläubig erzogenen Künstlers zum Gott-
sucher, Priester und Mönch.

Entsprechend der heiteren literarischen
Volkskunst im Innern des Buchs hat nun-
mehr in der 10. und I I. Auflage (1927)
H. M o h r s N a r r e n b a u m, Deutsche
Schwänke aus vier Jahrhunderten, einen
originellen Einband erhalten, dessen
Gewand eine köstliche Versinnbildlichung
des Titels und Inhalts darstcllt und alten
Illustrationen der Schwankliteratur treff-
lich nachgebildet ist. Daß die köstliche
Erzählung vom Ulmer Spatzen unter
dem Titel: „Der Ulmer Balken"
im Verzeichnis wie im Kontext (Seite
159 f.) läuft, muß der Schwabe als
Versündigung an dem uralten, in Literatur
und Kunst verewigten Wahrzeichen der Do-
naustadt vermerken.

Nicht nur für die frische, schncllbegcistcrtc
Jugend, auch für einen reifen, ernst denken-
den Menschen haben des isländischen Je-
suiten Ion S v c n S s o n Reiseschildcrun-
gen einen hohen Reiz. „NonniS neue Erleb-
nisse": „D i e Stadt am M e e r" (8.
bis IO. Aufl. 1927, von F. Berger, illu-
striert) geben in fesselnder Darstellung die
Eindrücke eines helläugigen Jungen von der
Großstadt Kopenhagen und einer Sccfabrt

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