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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 42.1927

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4. Heft
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Naegele, Anton: Zwei kunstgeschichtliche Monumentalwerke aus dem Franziskusjubiläumsjahr
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https://doi.org/10.11588/diglit.15945#0124
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Armut, der nichts als die Stimme eines Rufenden in der Wüste der damals
sittlich ringenden Zeit fein wollte, nicht im mindesten der Prophet einer neuen
Kultur, durch „das Leben eines heiligen Lebenskünstlers, FranziSci Leben",
der Kunst neue Impulse gegeben, und diese schönste Blüte mittelalterlichen
Geistes die edelsten und größten Maler des Trecento zu den herrlichsten Kunst-
leistungen begeistert hat — freilich unter Anleitung gelehrter und künstlerisch
denkender Franziskaner des Sacro Convent» von Assisi —, so wird der Pove-
rello, der Arme von Assisi, auch heute noch diese künstlerischen Einflüffe auf
sein Volk und andere Völker auSzuüben nicht aufhören. Es braucht nur ein
aufgeschloffener Sinn sich in die so köstlich beschriebenen und so wundervoll
abgebildeten Gemälde unseres Basilikawerkes zu versenken, der Künstler
oder Kunstfreund braucht nicht nach Assisi zu pilgern, hier in diesem köstlichen
und kostbaren Werk, das freilich beinahe eine Primavera- oder IubiläumS-
reise nach Italien kostet, lebt und webt die Wiffenschaft und Kunst von jenem
erhabensten Tempel mittelalterlicher Wandmalerei, den die glühende Liebe
seiner Jünger erbaut, den flammende Begeisterung mit herrlichsten Kunst-
werken geschmückt, zu deren Schöpfungen einst die in FranziSci Brust woh-
nende Künstlerseele die Besten seiner Zeit inspiriert und die Künstler der
bedeutendsten Schulen Italiens vom Trecento zum Secento begeistert hat.
Schließend mit dem herzinnigsten Dank an Verfasser und Verlag für diese
franziskanische Jubiläumsausgabe, deren Kenntnis und Besitz manche Erleb-
nisse von schnödestem Widerspruch zwischen FranziSkuSgeist und FranziSkuö-
jubiläumSfei(r)ern versüßen mag, gebe ich der hoffnungsvollsten Überzeugung
Ausdruck, diese „geringe Festgabe" der deutschen Franziskaner zum siebten
Zentenar des Heimgangs ihres heiligen Ordensstifters werde ihm nach dem
Wunsch und Wort des Verfassers Pater Beda Kleinschmidt zu einem „Denk-
mal aere perennius werden, das noch späteren Geschlechtern zeigen möge, wie
nach einem verlorenen Kriege allergrößten Ausmaßes deutsche FranziSkuS-
kinder ihren glorreichen Vater bei der Feier des siebten ZentenarS seines
Heimganges zu ehren suchten" (S. 7).

n.

Pater Beda Kleinschmidts Werk über Maria und Franziskus.

In Verbindung mit zwei anderen OrdenSgenoffen (Pater Ewald Müller
und Hieronymus Trumpke) gibt der hervorragendste Kunsthistoriker der deut-
schen Franziskanerprovinzen, Pater Dr. Beda Kleinschmidt in Paderborn
0. F. M., ein monumentales Sammelwerk über „Franziskus und sein Werk
in Einzeldarstellungen" heraus; deren erster Band ist zur siebenhundertjäb
rigen Wiederkehr des Todes des Poverello Ende 1926 bei Schwann in
Düsseldorf erschienen unter dem Spezialtitel: „Maria und Franziskus von
Assisi in Kunst und Geschichte"^). Als Verfasser zeichnet allein der durch frühere
kunstgeschichtliche Arbeiten, besonders durch seine treffliche Geschichte der christ.

i) Beda Kleinscbmidi 0. F M. Dr. theol.: „Maria und Franziskus in Kunst und Gejchichte".
Fol. 147 S. 1926. Düsst'ldorf, L. Schwann. Geb. Mk. 18.—.

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