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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 42.1927

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4. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.15945#0147

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Kunst und Legende ist in H e i n r i ch
F e d e r c r s „Eine Nacht in den
Abruzzen" (<S1. Tausend, 1927, Pb.
1.20 M.) zu einem wundersamen Blu-
menstrauß novellistischer Hagiographik ver-
eint. Ein verblichenes Altarbild in einem
Abruzzenkirchlein gibt dem gottbegnadeten
Schweizer Schriftsteller im Pricftergewand
den Rahmen ab für sein meisterhaft erzähl-
tes „Tarcisiusgeschichtlein".

Kein Reisehandbuch für heutige Spanien-
fahrer, aber ein geist- und gemütvoller Reise-
bericht mit originellen Vergleichen, scharfen
Menschenbeobachtungen, dichterisch hoch-
stehenden Naturschilderungen, humorvollen
Kritiken der wechselnden Erscheinungen des
Lebens ist Alban Stolz' „Spanisches
für die gebildete Welt". Au der 16. Auf-
lage der Volksausgabe (IV. Band 1927,
Lw. 3.60 M.) hat der Herausgeber und
Biograph des geistvollen Freiburger Theo-
logen und VolksschriftstellcrS, Dr. Julius
Maver, eine treffliche Einführung geschrie-
ben. Unter den oft „barocken, im Kern aber
gesunden Urteilen" werden weit mehr als
die Ehrenrettung der Stierkämpfe gerade
die künstlerischen und kunsthistorischen AuS-
führungen zu den gradus secus viam
dieses Wandereroriginals gerechnet werden
müssen.

Kühnel, Joseph, Von Gott und von uns.
Religiöse Betrachtungen (Bücher für
Seclenkultur). 2. und 3. Aufl. (5. bis
7. Tausend). 12°, XII und 134 S.
Freiburg i. Br. 1927, Herder. Geb
in Leinwand 3 M.

In seinem früher („A. f. chr. K." 1926,
S. 84) besprochenen Buck „Von der
Enkelin Gottes" batte der Verfasser tiefe
Gedanken in formvollendeter Sprache über
reliaiöse Kunst und künstlerisch ausgedrückte
Religiosität entwickelt. Durch Aufnahme in
die Herdersche Reibe der „Bücher für See.
lenktsstur" ist das neue Wcrkchen Kühnels
hinreichend charakterisiert und gewertet. Aus
der Fülle seiner gedankenreichen, sprach«
gewaltigen Seele schöpft der offenbar mit
der mustischen und poetischen Begabung sei-
nes Landsmanns Angelus Silestus auS-
gestattete Herausgeber des „Heliand" in-
haltsschwere religiöse Betrachtungen über
Gott, Natur und Seele. Wie man es bei

dem Verfasser „Voiu Reichtum der
Seele", „Von den Tagen Gottes", „Von,
Leben aus Gott" und dem Herausgeber der
religiösen Zeitschrift „Heliand" gewohnt ist,
streut er auch im neuen Büchlein „Von
Gott und von uns" mit freigebigster Sä-
mannshand Perlen tiefster Gedanken in
sprachschöpferischer Kraft in jedem einzelnen
seiner Essays aus, Aphorismen von feinst-
ziselierter Form, bisweilen in gesuchter For-
mulierung, auf die Spitze getriebener Knapp-
heit. An jede einzelne Abhandlung oder Be-
trachtung, die Kühnels Sprachgewand trägt,
knüpft sich ein gutgewähltes kurzes Wort aus
den Kirchenvätern, den Mystikern, biblischer
oder außcrchristlicher Spruchweisheit. Fund-
g üben tiefster Gedanken öffnen sich in fast
jedem einzelnen Satz. Dem Hymnus auf
Gott folgen gottinnige Jubcllicder auf die
Seele. Jedes Kapitel ist ein Wegweiser zur
Seelenkultur, zu religiöser Jnnenkultur.
Über der vielseitigen Arbeit am Kunstwerk
der Seele können in diesem neuen Buch
Kühnels seltener als im letztjährigen Band
Gedanken über religiöse Kunst anklingen.

Schott, Meß- und Vesperbuch in Großdruck
für die Sonn- und Feiertage. Im An-
schluß an die Bücher von Anselm
Schott 0.8.8. herauSgegcben von
Pius Bihlmeyer 0. 8. 13. Kl. 12°.
(XIV, <50* und 1084 S., 1 Titelbild.)
Freiburg i. Br. 1927, Herder. Geb.
in Leinwand 9 M.

Die Ausgabe ist alte» Leuten zuliebe und
für jene frommen Katholiken geschaffen
worden, deren Augen sich mit der leider un-
genügenden Beleuchtung so mancher Kirchen
oder mit dem kleinen Druck der anderen
Laienmeßbüchcr nicht leicht abfinden mögen.

Ein Meßbuch in Großdruck kann nur ein
Auszug sein, oder es gäbe ein Buch von un-
förmlicher Größe. Vorliegendes Buch ist
ein Auszug aus dem bewährten Meß- und
Vespcrbuch von Schott. Die meisten Er-
klärungen und Einführungen sind diesen bei-
den Büchern entnommen; doch wurden sie
vermehrt und ergänzt.

An Messen enthält das Buch die
gleichen wie das „Kleine Meßbuch", nur
wurden viel mehr lateinische Terte ausge-
nommen, unter anderem alle Gesangstexte.

Die Vespern wurden neu bearbeitet

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