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https://doi.org/10.11588/diglit.22264#0199
VII, 3. Belagerung von Amid.
105
Mauer gleichmachten, drei Monate lang, (S. 205) Tag für
Tag, nahm er die Stadt durch den Krieg nicht ein, während
das Volk bei ihm grofse Mühsal durch Arbeit und Kampf
erduldete, und hörte mit eigenen Ohren Schmähungen, Be-
5 leidigungen und Hohnreden von den zügellosen Leuten auf
der Mauer. Da geriet er in grofse Angst und ward von
grofser Reue (ergriffen), weil der Winter mit seiner Strenge
ihn überfiel, und weil die Perser in ihrer bauschigen
Kleidung krank zu werden schienen, ihre Bogen durch
10 die Feuchtigkeit der Luft noch mehr erschlafften, und ihre
Widderköpfe der Mauer nichts schadeten, noch Breschen
darein machten, weil (die Verteidiger) Matratzen von Lagern
('AcoSuQia anovßkcov) an Ketten banden, mit ihnen den Stöfs
der Widderköpfe auffingen und diese aufhielten, so dafs
15 sie die Mauer nicht durchstiefsen. Ferner zur Masse ({lAu/)
des „Maultiers" hin durchbrachen sie die Mauer von innen,
trugen die Erde1) von draufsen nach drinnen und wölbten
nach und nach unten (in dem Damme) das Loch mit
Balken. Als dann auserwählte, bewaffnete Perser auf das
20 „Maultier" stiegen und Balken auf die Mauer legten, um
einzudringen, am Ende (der Balken) waren, der König
nahe war, und das Heer ihnen draufsen durch Waffen (V)2)
und durch Schiefsen mit Pfeilen half, sie durch Zurufe
ermutigte, durch seine Nähe und seinen Anblick förderte
25 und unterstützte, — und es waren etwa 500 Männer —: da
warfen (die Belagerten) frisch abgezogene Rindshäute und
mit Stakte gekochtes griechisches Heu von der Mauer
auf die Balken, liefsen Brühe von griechischem Heu über
die Häute fiiefsen, um schlüpfrige Stellen zu bewirken,
30 und legten Feuer an die Gewölbe unterhalb des „Maul-
tieres". Nachdem sie etwa sechs Stunden mit einander
gekämpft hatten und (die Perser) am Eindringen gehindert
waren, da entbrannte das Feuer und verzehrte die Balken
der Gewölbe; und sofort wurde der Rest des Holzwerkes
35 (ykriY) durch die Gewalt des Feuers in Asche gelegt und
1) Lies Z^. Kid. 2) Lies jLpo? Nid. 3) Lies L\ooj, Nid.
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Mauer gleichmachten, drei Monate lang, (S. 205) Tag für
Tag, nahm er die Stadt durch den Krieg nicht ein, während
das Volk bei ihm grofse Mühsal durch Arbeit und Kampf
erduldete, und hörte mit eigenen Ohren Schmähungen, Be-
5 leidigungen und Hohnreden von den zügellosen Leuten auf
der Mauer. Da geriet er in grofse Angst und ward von
grofser Reue (ergriffen), weil der Winter mit seiner Strenge
ihn überfiel, und weil die Perser in ihrer bauschigen
Kleidung krank zu werden schienen, ihre Bogen durch
10 die Feuchtigkeit der Luft noch mehr erschlafften, und ihre
Widderköpfe der Mauer nichts schadeten, noch Breschen
darein machten, weil (die Verteidiger) Matratzen von Lagern
('AcoSuQia anovßkcov) an Ketten banden, mit ihnen den Stöfs
der Widderköpfe auffingen und diese aufhielten, so dafs
15 sie die Mauer nicht durchstiefsen. Ferner zur Masse ({lAu/)
des „Maultiers" hin durchbrachen sie die Mauer von innen,
trugen die Erde1) von draufsen nach drinnen und wölbten
nach und nach unten (in dem Damme) das Loch mit
Balken. Als dann auserwählte, bewaffnete Perser auf das
20 „Maultier" stiegen und Balken auf die Mauer legten, um
einzudringen, am Ende (der Balken) waren, der König
nahe war, und das Heer ihnen draufsen durch Waffen (V)2)
und durch Schiefsen mit Pfeilen half, sie durch Zurufe
ermutigte, durch seine Nähe und seinen Anblick förderte
25 und unterstützte, — und es waren etwa 500 Männer —: da
warfen (die Belagerten) frisch abgezogene Rindshäute und
mit Stakte gekochtes griechisches Heu von der Mauer
auf die Balken, liefsen Brühe von griechischem Heu über
die Häute fiiefsen, um schlüpfrige Stellen zu bewirken,
30 und legten Feuer an die Gewölbe unterhalb des „Maul-
tieres". Nachdem sie etwa sechs Stunden mit einander
gekämpft hatten und (die Perser) am Eindringen gehindert
waren, da entbrannte das Feuer und verzehrte die Balken
der Gewölbe; und sofort wurde der Rest des Holzwerkes
35 (ykriY) durch die Gewalt des Feuers in Asche gelegt und
1) Lies Z^. Kid. 2) Lies jLpo? Nid. 3) Lies L\ooj, Nid.