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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen I-X]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0132
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L28

8amuel

über die Glaubenslehren nachdenke, sie näher be-
stimme, die Gründe davon aufsuche, das wichti-
gere von dem weniger wichtigen gehörig unter-
scheide, und sie untereinander m den rechten Zu-
sammenhang bringe. Und da nun zu dem euren
eine gewisse Geschicklichkeit in der Erklärnngskunst,
und zu dem andern eine gewisse Uebung im Nach-
denken erfordert wird: so haben diejenigen denn
wohl nicht unrecht, welche den angehenden Theo-
logen zur Philosophie und Excgetik rachen. Die-
ser Rarh ist nun aber noch um soviel vernünftiger
und nochwendiger, wenn wir die merkwürdigen
Schritte bedenken, welche in diesen beyden Wis-
senschaften seit ohngefähr dreyßig Jahren gechan
worden, da unterdessen die Dogmatik auf man-
chen Universitäten, noch immer auf derselben
Stufe stehen geblieben ist, wo sie damals stand,
und mancher Lehrer sich denn noch wohl überdem
in feinem Gewissen gedrungen fühlt, jeden Saß,
den er vorträgt, für die allein wahre alte recht-
gläubige Lehre (die denn doch oft im Grunde sehr
ueu ist) auszugeben, und einen Zweifel dagegen
schon für eine Todsünde zu erklären» Muß nicht
durch ein solches Verfahren bey einem großen
Theil der Zuhörer Nachdenken und Unterfu-
chungögeist unterdrückt, und mancher gute Kopf
auf seine ganze Lebenszeit verderben und zu einem
 
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